In Sub-Sahara-Afrika wird der größte Teil der Elektrizität, mehr als 60%, immer noch aus fossilen Brennstoffen, insbesondere Kohle und Gas, bezogen. Kohle trägt dabei mit über 40% am stärksten zu dieser fossilen Energieerzeugung bei, während Gas etwas mehr als 14% ausmacht. Auf der anderen Seite stammten fast 36% des Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen im Jahr 2022. Bemerkenswert ist, dass die Wasserkraft den Großteil der kohlenstoffarmen Energie bereitstellt und etwa 28% des Stromverbrauchs ausmacht. Weitere geringe Anteile stammen aus Wind, der etwa 3% beiträgt, sowie aus Kernenergie und Solarenergie, die beide jeweils knapp 2% liefern. Geothermie und Biokraftstoffe tragen zusammen zu weniger als 2% bei.
Um die Erzeugung von kohlenstoffarmer Elektrizität in der Region zu steigern, kann Sub-Sahara-Afrika von Ländern lernen, die erfolgreich auf kohlenstoffarme Technologien setzen. Frankreich und die Slowakei haben beispielsweise eine äußerst erfolgreiche Kernenergiepolitik, die jeweils über 60% ihrer Elektrizität ermöglicht. Auch Dänemark und Uruguay setzen stark auf Windenergie, die beide knapp 60% bzw. über 30% ihrer Elektrizität bereitstellen. Diese Beispiele zeigen, dass eine Kombination aus klaren politischen Visionen und Infrastrukturinvestitionen essenziell ist. Sub-Sahara-Afrika könnte ähnliche Ansätze verfolgen, um den Anteil von Kernenergie, Wind- und Solarenergie zu erhöhen, da diese Technologien nicht nur umweltfreundlich, sondern auf lange Sicht auch ökonomisch rentabler sind als fossile Alternativen. Denn mit dem steigenden Druck, die Auswirkungen des Klimawandels zu vermindern, ist der Übergang zu sauberen Energien von entscheidender Bedeutung.
In der Vergangenheit war der Anstieg der kohlenstoffarmen Elektrizität in Sub-Sahara-Afrika vor allem durch den Ausbau von Wasserkraft geprägt. Von 2013 bis 2020 hat sich die Stromerzeugung aus Wasserkraft stetig erhöht, obwohl es 2015 einen leichten Rückgang gab. In den letzten Jahren gab es jedoch Unregelmäßigkeiten bei der Erzeugung von Kernenergie. Beispielsweise stieg die Stromerzeugung aus Kernkraft im Jahr 2016, erlebte jedoch negative Veränderungen in den Jahren 2018, 2020 und erneut 2022, was Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit der Kernenergiepolitik in der Region aufwirft. Verbesserungen in der Windkraft waren ebenfalls zu verzeichnen, insbesondere seit 2015, wobei Solarenergie seit diesem Jahr allmählich wuchs. Diese Entwicklungen zeigen, dass Investitionen in eine diversifizierte Mischung aus kohlenstoffarmen Technologien ein Schlüssel für eine nachhaltige Energiezukunft in Sub-Sahara-Afrika darstellen könnten.