Der aktuelle Zustand des Stromverbrauchs in Subsahara-Afrika zeigt ein bemerkenswertes Ungleichgewicht zwischen kohlenstoffarmer Energie und Energie aus fossilen Brennstoffen. Fossile Brennstoffe dominieren die Stromerzeugung mit über 60 %, wobei Kohle fast die Hälfte der Elektrizität aus fossilen Quellen ausmacht. Auf der anderen Seite stammt mehr als ein Drittel des Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen. Die Wasserkraft ist die bedeutendste dieser Quellen, mit fast 29 % Anteil an der Stromerzeugung. Wind- und Solarenergie tragen jeweils etwa 2 bis 3 % bei, während Kernenergie knapp 2 % erreicht. Geothermie und Biokraftstoffe machen einen sehr kleinen Anteil von etwa 1,6 % aus.
Wächst der Strom in Subsahara-Afrika?
Leider zeigt die Stromnutzung in Subsahara-Afrika im Jahr 2022 keinerlei Wachstum im Vergleich zu 2012. Dies spiegelt sich sowohl im allgemeinen Elektrizitätsverbrauch als auch in der Nutzung kohlenstoffarmer Energie wider, die beide unverändert bei 0 kWh/Person bleiben. Diese Stagnation ist besorgniserregend, da ein steigender Stromverbrauch, insbesondere aus sauberen Energien, für die zukünftige nachhaltige Entwicklung von entscheidender Bedeutung ist. Ohne ein Wachstum in diesem Bereich droht die Region, sowohl in der wirtschaftlichen Entwicklung als auch im Zugang zu modernen Energiedienstleistungen ins Hintertreffen zu geraten.
Vorschläge
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung zu erhöhen, könnte Subsahara-Afrika von den Erfahrungen anderer erfolgreicher Regionen lernen. So ist Frankreich ein Vorreiter im Bereich der Kernenergie mit 68 % Anteil an der Stromerzeugung, während Länder wie Dänemark und Iowa über 50 % ihrer Elektrizität aus Windenergie gewinnen. Der vermehrte Ausbau von Solar- und Kernenergie sollte oberste Priorität haben, da diese Technologien in einigen der sonnenreichsten und winderzeugungsgünstigsten Regionen der Welt gefördert werden könnten. Durch den verstärkten Einsatz dieser umweltfreundlichen Energieträger könnten erhebliche Fortschritte in Richtung einer nachhaltigeren Energiestruktur erzielt werden.
Geschichte
In den letzten Jahren hat die Stromerzeugung aus kohlenstoffarmen Energiequellen in Subsahara-Afrika unterschiedliche Entwicklungen durchlaufen. In den 2010er Jahren kam es zu bedeutenden Zuwächsen, insbesondere bei der Wasserkraft, die 2014 einen Anstieg um 6,8 TWh und 2018 um 9,4 TWh verzeichnete. Auch die Windkraft erlebte 2015 und 2019 mit einer Zunahme um jeweils über 2 TWh signifikante Fortschritte. Andererseits zeigen wiederkehrende Rückgänge in der Kernenergieerzeugung, zuletzt 2022 um 2,3 TWh, die Herausforderung, diese technologischen Vorteile konsequent zu schützen und auszubauen, um die Energieversorgung stabil und nachhaltig zu gestalten. Der zukünftige Fokus sollte darauf liegen, diese Schwankungen zu minimieren und die kohlenstoffarme Stromproduktion beständig und sicher zu erhöhen.