Derzeit stammt mehr als die Hälfte des in Kroatien verbrauchten Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen. Von diesen Quellen macht Wasserkraft allein etwa 35% aus. Windenergie und Solarenergie leisten ebenfalls bemerkenswerte Beiträge mit rund 13% bzw. 4%. Biokraftstoffe tragen mit etwa 5% bei. Auf der anderen Seite stammt etwa ein Fünftel des Stroms aus fossilen Brennstoffen, wobei Gas mit 17% den größten Anteil hat und Kohle mit etwa 4% deutlich weniger konsumiert wird. Interessanterweise bezieht Kroatien fast 21% seines Stroms aus Netto-Importen, was auf eine Abhängigkeit von ausländischen Energiequellen hinweist, um den Inlandsbedarf zu decken.
Wächst der Strom in Kroatien?
Trotz eines anhaltenden Wandels hin zu kohlenstoffärmeren Energiequellen zeigt sich das kroatische Elektrizitätsverbrauchswachstum nur mäßig. Der aktuelle Stromverbrauch pro Person liegt bei 4979 kWh, nur geringfügig über dem Rekord von 2021 mit 4859 kWh pro Person. Dies deutet auf ein geringes Wachstum des Gesamtstromverbrauchs hin. Erschreckend ist jedoch der Rückgang bei der kohlenstoffarmen Stromerzeugung, die aktuell bei 2872 kWh pro Person liegt, was im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 213 kWh bedeutet. Diese Entwicklung ist besorgniserregend, da sie das Ziel Kroatiens, den Übergang zu nachhaltigerer Energie zu schaffen, behindern könnte.
Vorschläge
Um die Erzeugung kohlenstoffarmer Elektrizität zu steigern, sollte Kroatien seine Windenergieanlagen weiter ausbauen, da diese Technologie bereits einen beträchtlichen Teil der Energieversorgung des Landes ausmacht. Ein Blick auf erfolgreiche Strategien anderer Länder zeigt, dass die Integration von Kernenergie ebenfalls eine vielversprechende Option sein kann. Zum Beispiel kann Kroatien von Nachbarländern wie der Slowakei lernen, die 62% ihres Stroms aus Kernenergie gewinnen. Auch Länder wie Dänemark haben durch den massiven Ausbau der Windkraft große Fortschritte gemacht, da mehr als die Hälfte ihres Stroms damit erzeugt wird, was Kroatien als Vorbild dienen könnte.
Geschichte
In der jüngeren Vergangenheit verzeichnete Kroatien mehrere Schwankungen in der Wasserkrafterzeugung, die jedoch während der letzten Jahrzehnte insgesamt anstiegen. In den 1990er Jahren erlebte das Land signifikante Veränderungen mit bemerkenswerten Steigerungen und Rückgängen, beispielsweise 1991 ein Anstieg um 1,6 TWh, gefolgt von einem Rückgang 1992 und weiteren Schwankungen in den darauffolgenden Jahren. Die 2000er Jahre setzten diesen Trend mit einer Serie von Rückgängen und Anstiegen fort, wobei einige Jahre wie 2004 und 2013 bedeutende Zuwächse zeigten. Auch in den letzten Jahren bis 2023 sah Kroatien positive Entwicklungen, doch 2024 erlebte das Land erneut einen Rückgang um 1,4 TWh. Um Fortschritte zu beschleunigen, sollte Kroatien den Ausbau kohlenstoffarmer Energiequellen, einschließlich Kernenergie, dringend vorantreiben, um so den negativen Einfluss fossiler Brennstoffe auf die Umwelt zu reduzieren.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.