Im Jahr 2023 belief sich der Verbrauch von kohlenstoffarmem Strom in Deutschland auf 61,4%, wobei über die Hälfte des Stroms aus Wind- und Solarenergie erzeugt wurde. Fossile Brennstoffe trugen mit 36,23% zur Gesamtstromerzeugung bei, wobei Kohle und Gas fast den gesamten Anteil ausmachten. Kernenergie, Wasserkraft und Biokraftstoffe machten nur einen sehr kleinen Teil der kohlenstoffarmen Energie aus, wobei Kernenergie weniger als 1,5% des Gesamtstroms erzeugte. Netto-Importe machten weniger als 2% des deutschen Strombedarfs aus.
Um die Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom zu steigern, könnte Deutschland seine bestehenden Wind- und Solarenergiekapazitäten ausbauen, da diese bereits einen großen Teil der Energie des Landes liefern. Deutschland könnte auch Lektionen aus anderen europäischen Ländern ziehen, die erfolgreich kohlenstoffarme Energiequellen eingesetzt haben. Frankreich zum Beispiel erzeugt 66% seiner Elektrizität durch Kernenergie, während Dänemark 59% seines Stroms aus Windenergie gewinnt. Es wäre interessant zu erforschen, wie diese Länder ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduziert und einen höheren Prozentsatz an sauberer Energie erzeugt haben.
Betrachten wir die Geschichte der kohlenstoffarmen Elektrizität in Deutschland, so war die Erzeugung von Kernenergie in den späten 1970er und 1980er Jahren deutlich gestiegen. Im Jahr 1984 stieg die Kernenergieproduktion auf 26,3 TWh. Am Ende des 20. Jahrhunderts gab es jedoch einen deutlichen Rückgang. Das Jahr 2007 verzeichnete einen Rückgang der Kernenergieproduktion um 26,8 TWh, gefolgt von weiteren Rückgängen in den Jahren 2009, 2011 und 2020. Im Gegensatz dazu stieg die Nutzung von Windenergie im Laufe der 2010er Jahre stetig an und wurde zu einer wichtigen Quelle für kohlenstoffarmen Strom. Es bleibt jedoch fraglich, ob der jüngste Rückgang der Windenergie im Jahr 2021 ein Hinweis auf zukünftige Trends ist oder ob die Nutzung von kohlenstoffarmen Energiequellen weiterhin steigen wird.