In den letzten zwölf Monaten, von Oktober 2023 bis September 2024, hat Deutschland bedeutende Fortschritte im Bereich der kohlenstoffarmen Energieerzeugung gemacht. Mehr als die Hälfte, genauer gesagt 63,23 %, des Stroms stammt aus kohlenstoffarmen Quellen. Windenergie leistet dabei einen erheblichen Beitrag und macht fast ein Drittel (31,34 %) aus. Solarenergie bringt weitere 13,26 % ein, und Wasserkraft sowie Biokraftstoffe tragen zusammen rund 18 % bei (9,31 % und 9,11 %). Auf der Gegenseite stammen 32,26 % des Stroms aus fossilen Brennstoffen, wobei Kohle mit 20,93 % und Gas mit 10,61 % die größten Anteile haben. Netto-Importe machen nur 4,19 % der Energie aus und spielen daher eine untergeordnete Rolle.
Um den Anteil kohlenstoffarmen Stroms in Deutschland weiter zu erhöhen, sollte der Schwerpunkt zunächst auf der Erweiterung vorhandener Wind- und Solarenergieanlagen liegen. Diese Technologien haben bereits bewiesen, dass sie effiziente und nachhaltige Beiträge zur Energieversorgung leisten können. Zudem kann Deutschland von Ländern wie Frankreich und der Slowakei lernen, welche erhebliche Anteile ihres Strombedarfs mit Kernenergie decken – 67 % bzw. 60 %. Der Ausbau der Kernenergie könnte auch in Deutschland helfen, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen weiter zu reduzieren und damit sowohl den CO2-Ausstoß als auch die Luftverschmutzung zu verringern.
Betrachtet man die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Deutschland, so zeigt sich eine wechselhafte Entwicklung. In den 1970er und 1980er Jahren stieg die Stromerzeugung aus Kernenergie erheblich an, mit einem bemerkenswerten Anstieg in den Jahren 1977 (11,7 TWh) und 1984 (26,3 TWh). Allerdings gab es ab 2007 signifikante Rückgänge, besonders hervorzuheben sind die Jahre 2011 (-32,6 TWh) und 2022 (-34,4 TWh). Gleichzeitig nahm die Windenergie seit 2011 kontinuierlich zu, mit Spitzenzuwächsen in den Jahren 2015 (22,1 TWh) und 2017 (25,8 TWh). In jüngster Zeit, in den Jahren 2023 und 2024, trugen Wind- und Wasserkraft weiterhin erheblich zur Stromerzeugung bei, mit einer bemerkenswerten Zunahme in der Wasserkraft um 24,6 TWh.