Im Jahr 2023 setzt sich die Elektrizitätserzeugung in Deutschland aus mehr als der Hälfte kohlenstoffarmen Stroms und knapp der Hälfte fossiler Brennstoffe zusammen. Kohlenstoffarme Energiequellen wie Wind (fast 27 %), Solar (knapp 12 %), Biokraftstoffe (ca. 9 %), Wasserkraft (fast 4 %) und Kernenergie (fast 2 %) tragen insgesamt 53,2 % bei. Kohle bleibt mit rund 27 % die größte Quelle fossiler Brennstoffe, gefolgt von Gas (knapp 17 %) und Öl (knapp 1 %). Netto-Importe machen etwa 1,7 % der Elektrizität aus. Dieser Mix zeigt eine beachtliche Beteiligung kohlenstoffarmer Quellen, wobei Wind- und Solarenergie führend sind.
Um den Anteil an kohlenstoffarmer Elektrizität weiter zu erhöhen, sollte Deutschland vor allem in die Erweiterung seiner Wind- und Solarinfrastrukturen investieren, da diese bereits erhebliche Mengen an Strom erzeugen. Darüber hinaus könnte Deutschland von Ländern wie Frankreich, der Slowakei und Finnland lernen, die erfolgreich hohe Anteile an Kernenergie nutzen (jeweils 65 %, 62 % und 41 %). Die verstärkte Integration von Kernenergie könnte eine stabile und kontinuierliche Stromversorgung gewährleisten und gleichzeitig helfen, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Diese Länder haben gezeigt, dass deutliche Anteile kohlenstoffarmen Stroms durch strategische Investitionen in Kernkraftwerke erreicht werden können.
Die Geschichte des kohlenstoffarmen Stroms in Deutschland zeigt einige markante Entwicklungen. In den 1980er Jahren nahm die Stromerzeugung aus Kernenergie signifikant zu, beispielsweise um 26,3 TWh im Jahr 1984 und 34,3 TWh im Jahr 1985. Allerdings verzeichnete Kernenergie seit den späten 2000er Jahren rückläufige Zahlen, besonders nach dem Jahr 2011 (-32,6 TWh), was auf politische Entscheide gegen diese Energiequelle zurückzuführen ist. Im Gegensatz dazu zeigte die Windenergie bemerkenswerte Zuwächse, so beispielsweise 2017 um 25,8 TWh und 2023 um 12,6 TWh. Solarenergie erfuhr ebenfalls eine positive Entwicklung, insbesondere im Jahr 2022 mit einem Anstieg von 11,4 TWh. Die Förderung dieser sauberen Energien könnte entscheidend sein, um Deutschlands Elektrizitätsmix nachhaltiger zu gestalten.