Im Jahr 2024 liegt Deutschlands Elektrizitätsverbrauch bei einem kohlenstoffarmen Anteil von mehr als 60%, wobei fossile Brennstoffe etwa ein Drittel der Stromerzeugung ausmachen. Windenergie ist die führende kohlenstoffarme Technologie, die fast 30% des gesamten Stroms liefert, gefolgt von Solarenergie mit mehr als 13% und Biokraftstoffen mit rund 9%. Wasserkraft trägt ebenfalls etwa 9% zur gesamten Elektrizitätsproduktion bei. Auf der Seite der fossilen Energien spielt Kohle eine wichtige Rolle und deckt etwa 21% des Bedarfs, während Gas mehr als 12% ausmacht. Der Nettoimport, der als zusätzliche, aber variable Quelle dient, deckt etwa 5% des gesamten Elektrizitätsverbrauchs ab.
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Deutschland weiter zu steigern, sollte der Fokus auf der Verstärkung der bereits erfolgreichen Wind- und Solarenergie liegen, die bereits einen großen Teil des Energiemixes ausmachen. Ein bedeutender Schritt wäre es auch, die Kernenergie verstärkt zu berücksichtigen, wie es in Ländern wie Frankreich, wo sie 68% zur Stromerzeugung beiträgt, oder der Slowakei mit 60% zu beobachten ist. Diese Länder haben gezeigt, dass eine hohe Nutzung von Kernenergie nicht nur möglich, sondern auch sehr effektiv zur Reduzierung von CO2-Emissionen ist. Deutschland kann von diesen Ländern lernen und durch Anpassung entsprechender Maßnahmen seinen kohlenstoffarmen Anteil erheblich steigern.
In der Vergangenheit hat Deutschland eine wechselvolle Geschichte im Bereich kohlenstoffarmer Energie erlebt, insbesondere in Bezug auf die Kernenergie. In den 1980er Jahren war ein deutlicher Zuwachs bei der Kernenergie zu verzeichnen, insbesondere in den Jahren 1984 bis 1988. Ab 2007 jedoch erlebte der Anteil der Kernenergie einen erheblichen Rückgang, insbesondere mit einem dramatischen Minus im Jahr 2011. Parallel dazu hat sich seit 2011 die Windenergie stark entwickelt und die letzten Jahre über kontinuierlich zugelegt, auch wenn 2021 ein leichtes Minus zu verzeichnen war. Die Solarenergie zeigte insbesondere im Jahr 2022 signifikante Zuwächse. In jüngerer Zeit, 2024, hat sich auch die Wasserkraft substanziell mit einem Zuwachs von 21 TWh vergrößert. Der Rückgang der Kernenergie war problematisch, da er die Widerstandsfähigkeit gegen Energiekrisen und Instabilität durch fossile Brennstoffe schwächt und mehr fossilen Strom mit seinen negativen Auswirkungen erfordert. Deutschland sollte diese Erfahrungen nutzen, um künftige Strategien effektiver zu gestalten.