Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Japan im Jahr 2023 zeigt eine deutliche Dominanz fossiler Brennstoffe, die fast zwei Drittel des gesamten Stroms ausmachen. Gas trägt dazu mit etwa 32% bei und Kohle mit rund 30%. Kohlenstoffarmer Strom, darunter Kernenergie, Solar, Wasserkraft und Geothermie sowie Biokraftstoffe, wird zu fast 30% genutzt. Solarenergie kommt auf knapp 10%, während Kernenergie und Wasserkraft jeweils etwa 7% des Stromverbrauchs decken. Öl macht ungefähr 3% aus und spielt somit eine geringere Rolle im Vergleich zu anderen fossilen Brennstoffen.
Um den Anteil kohlenstoffarmen Stroms in Japan zu erhöhen, können wichtige Lehren von anderen erfolgreichen Ländern gezogen werden. Frankreich und die Slowakei erzeugen beide mehr als 60% ihres Stroms durch Kernenergie, was zeigt, dass eine starke Kernenergiepolitik entscheidend sein kann, um den Anteil sauberer Energie zu steigern. Dänemark und Uruguay haben bedeutende Fortschritte im Bereich der Windenergie gemacht und erzeugen 53% bzw. 35% ihres Stroms durch Windkraft. Japan könnte diese erfolgreichen Modelle adaptieren, indem es sowohl in den Ausbau von Kernkraftwerken als auch in Windparks investiert.
Historisch gesehen hat Japan bedeutende Schwankungen in der Erzeugung kohlenstoffarmen Stroms erlebt, insbesondere bei der Kernenergie. In den Jahren 1978 bis 1995 verzeichnete Japan stetige Zuwächse bei der Kernkraft, mit Höhepunkten 1978 (27,7 TWh), 1985 (25,3 TWh) und 1993 (26 TWh). Ein schwerer Rückschlag kam jedoch im Jahr 2003, als die Stromerzeugung aus Kernenergie um 55,1 TWh zurückging. 2011 und 2012 markierten weitere dramatische Rückgänge mit -186,5 TWh bzw. -85,8 TWh, hauptsächlich als Folge der Fukushima-Katastrophe. Seitdem gab es jedoch wieder positive Entwicklungen, wie 2018 (+32 TWh) und 2023 (+25,7 TWh), die darauf hindeuten, dass Japan seine Kernenergiekapazitäten weiterhin ausbauen könnte, um einen saubereren Energiemix zu erreichen.