Derzeit wird in Japan mehr als die Hälfte des Elektrizitätsbedarfs durch fossile Brennstoffe gedeckt, wobei Gas und Kohle fast gleichwertige Beiträge leisten. Gas macht etwa 34% der Stromerzeugung aus, während Kohle knapp 32% beiträgt. Auf der anderen Seite steht die kohlenstoffarme Energieerzeugung, die etwa 32% ausmacht. Innerhalb dieser Gruppe führt Solarenergie mit rund 10%, gefolgt von Kernenergie und Wasserkraft, die jeweils etwa 8% und 8% der Stromerzeugung ausmachen. Biokraftstoffe und Windkraft tragen mit etwa 5% bzw. 1% wesentlich weniger bei. Der gegenwärtige Mix verdeutlicht, dass Japan noch stark von fossilen Brennstoffen abhängig ist, obwohl auch kohlenstoffarme Quellen bedeutende Anteile darstellen.
Wächst der Strom in Japan?
Die Gesamtelektrizitätsnutzung in Japan zeigt gegenüber dem historischen Höchststand von 2010 einen Rückgang. Im Jahr 2024 liegt der Verbrauch bei 8220 kWh pro Person, was einen Rückgang von 915 kWh pro Person im Vergleich zu 2010 darstellt. Dies bedeutet, dass die Nachfrage nach Elektrizität leicht gesunken ist, obwohl in vielen Bereichen eine wachsende Elektrizitätsnutzung notwendig wäre, um den Übergang zu einer nachhaltigeren Energiezukunft zu unterstützen. Ebenso hat die kohlenstoffarme Stromerzeugung ihren Höhepunkt, der 1998 erreicht wurde, noch nicht wieder erreicht. Seitdem ist der Anteil um 954 kWh pro Person gesunken, was Japan vor die Herausforderung stellt, diese Form der Energieerzeugung zu intensivieren und auszubauen.
Vorschläge
Um den kohlenstoffarmen Elektromix zu erhöhen, kann Japan von Ländern lernen, die erfolgreiche Modelle für nachhaltige Energiegewinnung etabliert haben. Frankreich ist ein hervorragendes Beispiel für den Ausbau der Kernenergie und erzielt dabei beeindruckende 68% des Stroms aus dieser Quelle. Ähnliche Entwicklungen könnten auch in Japan umgesetzt werden, um den Anteil der Kernenergie signifikant zu steigern. Ebenso könnte Japan sich die Strategien Dänemarks zunutze machen, eine Nation, die beachtliche 52% ihres Stroms aus Windenergie gewinnt. Durch gezielte Investitionen und den Ausbau in diesen Bereichen könnte Japan seine kohlenstoffarme Elektrizitätsproduktion entscheidend vorantreiben und somit einen wichtigen Beitrag zum globalen Klimaschutz leisten.
Geschichte
In der Vergangenheit hat Japan insbesondere in den späten 1970er und 1980er Jahren erhebliche Fortschritte in der Kernenergie gemacht, was durch einen kontinuierlichen Anstieg in der Produktion gekennzeichnet war. Beispielsweise wurden 1978 und zwischen 1984 und 1987 signifikante Erhöhungen von jeweils etwa 20 bis 27 TWh registriert. In den frühen 1990er Jahren setzte sich dieser positive Trend fort. Doch begannen in den 2000er Jahren instabile Zeiten: signifikante Rückgänge in 2002 und 2003 deuteten auf Unsicherheiten hin, gefolgt von einem starken Anstieg in 2004. Besonders kritisch war jedoch der Einbruch im Jahr 2011, als die Kernkraftproduktion um 186,5 TWh sank. In den letzten Jahren haben Maßnahmen zur Reaktivierung und Erweiterung der Kernenergie erneut an Fahrt gewonnen, was ab 2018 zu einem allmählichen Anstieg führte. Diese Geschichte zeigt die Herausforderungen, aber auch die Möglichkeiten für Japan, auf eine kohlenstoffarme Zukunft hinzuarbeiten.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.