Kanada bezieht bereits mehr als 80% seines Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen, was eine beeindruckende Leistung ist. Wasserkraft macht davon mehr als die Hälfte aus, Kernenergie trägt fast so viel wie Gas bei und Windenergie liefert über 6%. Nahezu ein Fünftel des Stroms stammt noch aus fossilen Brennstoffen, wie Kohle und Gas. Angesichts der Notwendigkeit, auch den Verkehrs-, Heizungs- und Industriesektor zu elektrifizieren, wird Kanada seinen Strombedarf in den kommenden Jahren jedoch erheblich steigern müssen.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung weiter zu erhöhen, sollte Kanada den Ausbau bestehender Kernenergieanlagen in Betracht ziehen. Diese Art der Stromerzeugung ist bereits gut etabliert und liefert zuverlässig große Mengen an emissionsfreiem Strom. Darüber hinaus könnte eine verstärkte Integration von Wind- und Solarenergie zur Deckung des steigenden Strombedarfs beitragen, ohne die Umwelt zu belasten. Durch die Kombination dieser Technologien könnte Kanada seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen erheblich reduzieren und einen Beitrag zum globalen Kampf gegen den Klimawandel leisten.
Historisch gesehen hat Kanada in den letzten Jahrzehnten bedeutende Fortschritte in der kohlenstoffarmen Stromerzeugung gemacht, insbesondere durch Wasserkraft und Kernenergie. In den späten 1970er und frühen 1980er Jahren gab es erhebliche Zuwächse bei der Wasserkraft, wobei 1978 und 1984 besonders herausragten. In den frühen 1990er Jahren nahm der Ausbau der Kernenergie Fahrt auf, insbesondere 1993 und 1994. Die Wasserkrafterzeugung erlebte in den folgenden Jahren jedoch einige Rückschläge, besonders 1989 und 2001, was auf Schwankungen in der Wasserversorgung oder andere Herausforderungen hinweisen könnte. Trotz einiger Rückgänge bei der Wasserkraftnutzung im neuen Jahrtausend, wie 2003 und 2010, konnten diese Verluste durch stetige Investitionen und Fortschritte in anderen Bereichen ausgeglichen werden. Jüngste Daten zeigen wiederum einen Rückgang der Wasserkrafterzeugung im Jahr 2023, was erneut die Notwendigkeit unterstreicht, das Spektrum der kohlenstoffarmen Stromerzeugung zu diversifizieren und auszubauen.