Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Kanada ist beeindruckend, da das Land bereits mehr als 80 % seines Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen bezieht. Dies umfasst eine erhebliche Menge an Wasserkraft, die über 57 % der Gesamtstromversorgung ausmacht. Etwa 14 % des Stroms stammen aus Kernenergie, was zu den sauberen Energiequellen zählt, die einen großen Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen leisten. Wind- und Solarenergie tragen gemeinsam etwa 8 % bei. Im Gegensatz dazu fällt der Anteil der aus fossilen Brennstoffen erzeugten Energie bei nur rund 19 %, mit Gas bei knapp 14 % und Kohle unter 5 %. Biokraftstoffe machen knapp 2 % aus. Dieser hohe Anteil an kohlenstoffarmen Stromquellen ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft.
Um den Anteil kohlenstoffarmen Stroms weiter zu erhöhen, könnte Kanada bestehende Kernenergieanlagen ausbauen. Kernenergie ist bereits eine etablierte und zuverlässige Technologie in Kanada und hat das Potenzial, große Mengen an sauberem Strom zu erzeugen. Durch Investitionen in die Modernisierung und Erweiterung der Kernkraftwerke kann Kanada seinen Bedarf an zusätzlichem Strom decken, der durch die Elektrifizierung anderer Sektoren wie Transport, Heizung und Industrie entsteht. Parallel dazu könnten Initiativen zur Förderung von Wind- und Solarenergie weiter gestärkt werden, um eine diversifizierte und stabile Stromversorgung sicherzustellen.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Kanada zeigt bemerkenswerte Fortschritte und Herausforderungen. In den frühen 1980er Jahren erlebte die Wasserkraft bedeutende Zuwächse, beispielsweise 1984 mit einem Plus von 20,2 TWh. Jedoch gab es auch Jahre mit signifikanten Rückgängen, wie 1989 mit einem Minus von 17 TWh. Ein weiterer Anstieg der Wasserkraft erfolgte Mitte der 1990er Jahre und Anfang der 2000er Jahre. Die Kernenergie verzeichnete in den frühen 1990er Jahren einen starken Zuwachs, insbesondere 1993 und 1994 mit je über 13 TWh Zuwachs pro Jahr. Seitdem hat sich die Kernenergie als verlässliche Quelle etabliert. Die letzten Jahre zeigen jedoch auch Herausforderungen, insbesondere 2023/24 mit einem Rückgang der Wasserkrafterzeugung um insgesamt fast 60 TWh. Diese Schwankungen unterstreichen die Notwendigkeit eines vielfältigen Energiemixes zur Sicherstellung einer konstanten Stromversorgung.