In der EU wird derzeit mehr als die Hälfte des Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen erzeugt. Rund 73% des Stroms stammen aus sauberen Energiequellen, während etwa 24% auf fossile Brennstoffe entfallen. Besonders hervorzuheben sind Windenergie, die knapp 19% des Stroms erzeugt, und Wasserkraft, die etwa 17% beiträgt. Kernenergie hat einen bedeutenden Anteil von rund 24%. Im Vergleich dazu liegen die Anteile von Solarenergie bei fast 10%, Biokraftstoffen bei knapp 4%, Gas bei etwa 13% und Kohle bei ungefähr 10%.
Um die Stromerzeugung aus kohlenstoffarmen Quellen in der EU weiter zu steigern, könnten bestehende Kapazitäten in der Kernenergie und Windenergie ausgebaut werden, da diese Technologien bereits bedeutende Mengen an Strom erzeugen. Ein Blick auf andere Länder zeigt Erfolgsgeschichten: Frankreich produziert etwa 67% seines Stroms aus Kernenergie, während Dänemark beeindruckende 61% durch Windkraft generiert. Auch die Slowakei (60% kernenergie) und Uruguay (36% wind) sind Beispiele für erfolgreiche Strategien zur Förderung kohlenstoffarmer Energie. Die EU könnte von diesen Beispielen lernen und ähnliche Maßnahmen ergreifen.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in der EU zeigt einige interessante Entwicklungen. In den frühen 1980er Jahren gab es bedeutende Zuwächse in der Kernenergie: 1981 stieg die Produktion um 80 TWh, zwischen 1983 und 1985 erhöhte sich die Erzeugung nochmals um insgesamt 271 TWh. Die letzten Jahrzehnte zeigten jedoch auch Rückgänge, insbesondere mit einem deutlichen Rückgang der Kernenergie um 123 TWh im Jahr 2022. Gleichzeitig gab es bedeutende Fortschritte bei der Wind- und Solarenergie: 2019 stieg die Windenergie um fast 46 TWh und 2022 die Solarenergie um 47 TWh. Diese Trends verdeutlichen, dass trotz einiger Herausforderungen, der Ausbau sauberer Energien in der EU durch gezielte Maßnahmen weiter vorangetrieben werden kann.