Norwegen hat bereits einen bemerkenswerten Meilenstein erreicht, indem fast die gesamte Elektrizität (99,04%) aus kohlenstoffarmen Quellen stammt. In dieser Hinsicht spielt Wasserkraft mit einem Anteil von fast 90% die dominierende Rolle, während Windenergie rund 9% beiträgt. Zudem ist Norwegen ein bedeutender Nettoexporteur von Elektrizität, was den umliegenden Ländern hilft, ihre Emissionen zu senken. Trotz dieser Errungenschaft besteht die nächste Herausforderung darin, andere Sektoren wie Verkehr, Heizung und Industrie zu elektrifizieren, was einen erheblich höheren Elektrizitätsbedarf mit sich bringt.
Um die Erzeugung von kohlenstoffarmer Elektrizität zu steigern, könnte Norwegen in noch mehr Wind- und Solarenergie investieren, um die vorhandene Wasserkraft zu ergänzen. Die Erforschung und Einführung neuer, sauberer Technologien, wie beispielsweise die Kernenergie, könnten ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Die strategische Platzierung von Windparks und Sonnenkollektoren, gepaart mit Innovationen in der Speichertechnologie, könnte weiterhin dazu beitragen, das Energieportfolio des Landes zu diversifizieren und den steigenden Elektrizitätsbedarf in anderen Sektoren zu decken.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Elektrizitätserzeugung in Norwegen ist vor allem durch die Wasserkraft gekennzeichnet, die über die Jahrzehnte hinweg verschiedene Höhen und Tiefen erlebt hat. Insbesondere in den frühen 1980er Jahren und dem Beginn der 2000er Jahre gab es markante Anstiege der Wasserkraftproduktion. Schwankungen sind allerdings Teil des Naturzyklus von Wasserkraftprojekten und bedeuten nicht notwendigerweise eine Abnahme des Engagements für kohlenstoffarme Energiequellen. Während es in einigen Jahren eine Abnahme der Wasserkraftproduktion gab, zeigte der allgemeine Trend in Norwegen über die Jahre hinweg ein kontinuierliches Engagement für saubere Energiequellen.