Norwegen erreicht eine beeindruckende Leistung, indem es bereits 98,54 % seines Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen bezieht. Mehr als 88 % der Elektrizität stammen aus Wasserkraft, während fast 10 % durch Windenergie erzeugt werden. Der Anteil fossiler Brennstoffe an der Stromproduktion des Landes ist vernachlässigbar gering bei etwa 1,46 %. Zusätzlich ist Norwegen ein bedeutender Nettoexporteur von Elektrizität, was dazu beiträgt, die Emissionen in den benachbarten Ländern zu senken. Der nächste große Schritt für Norwegen besteht darin, andere Sektoren wie Transport, Heizung und Industrie zu elektrifizieren, was einen erheblichen Anstieg des Strombedarfs erfordern wird.
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung weiter zu erhöhen, könnte Norwegen in den Ausbau der Windenergie und möglicherweise auch in Solarenergie investieren, insbesondere in den südlicheren Regionen des Landes. Dies könnte durch Anreize und Subventionen für private und öffentliche Projekte unterstützt werden. Darüber hinaus ist die Erwägung des Baus neuer Kernkraftwerke oder die Modernisierung bestehender Anlagen ein wichtiger Ansatz, um eine stabile und zuverlässige Energieversorgung sicherzustellen. Die Energieerzeugung aus Kernkraft könnte eine Schlüsselkomponente in einem langfristig nachhaltigen und kohlenstoffarmen Energiemix sein.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Norwegen zeigt signifikante Schwankungen, insbesondere im Bereich der Wasserkraft. In den frühen 1980er Jahren gab es Perioden mit beträchtlichen Zuwächsen, wie 1981 und 1983 mit Anstiegen von 9 bzw. 13 TWh. Ähnliche Zuwächse wurden 1989 und 1995 beobachtet. Jedoch gab es auch Jahre mit deutlichen Rückgängen, wie etwa 1991, 1996 und um die Jahrtausendwende zwischen 2001 und 2003. Trotz dieser Schwankungen konnte Norwegen durch bedeutende Steigerungen in den Jahren 2005 und vor allem 2012 signifikante Fortschritte machen. Diese historische Entwicklung verdeutlicht die Herausforderungen und die Notwendigkeit einer stabilen und diversifizierten kohlenstoffarmen Stromerzeugung.