Italien hat derzeit eine interessante Mischung von Energiequellen für seine Stromversorgung. Mehr als 40 % des Stromverbrauchs in Italien stammt aus fossilen Brennstoffen; Gas allein macht etwa 42 % aus, während Kohle mit 3 % nur noch eine kleine Rolle spielt. Kohlenstoffarme Energiequellen decken ebenfalls etwas mehr als 41 % des Bedarfs; insbesondere die Wasserkraft leistet mit knapp 17 % einen bedeutenden Beitrag, während die Solarenergie etwa 12 % und die Windenergie etwa 8 % ausmachen. Importierter Strom stellt etwas mehr als 7 % dar. Der Betrieb von Geothermie und Biokraftstoffen trägt nur in geringem Maße bei, mit jeweils etwa 1 % beziehungsweise knapp 3 % des Stromverbrauchs.
Wächst der Strom in Italien?
Der Stromverbrauch pro Kopf in Italien zeigt einen besorgniserregenden Trend. Aktuell liegt der Verbrauch bei etwa 3908 kWh pro Person, was einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Rekordwert von 6112 kWh im Jahr 2006 bedeutet. Trotz globaler Trends zur Elektrifizierung und der Bedeutung einer sauberen Stromversorgung ist Italien auf diesem Gebiet rückläufig. Bemerkenswert ist auch der Rückgang kohlenstoffarmer Energien: Im vergangenen Jahr lag die Erzeugung bei 1623 kWh pro Person, was einen deutlichen Rückgang von fast 26 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Dies ist eine Entwicklung, die eine bedeutendere Betrachtung erfordert, um die Abkehr von fossilen Brennstoffen noch intensiver zu gestalten.
Vorschläge
Italien könnte erheblich von der Ausweitung der Solarenergie profitieren, da sie bereits wesentliche Mengen an sauberem Strom produziert. Durch die Betrachtung erfolgreicher Länder wie Griechenland, wo Solarenergie 25 % des Strombedarfs deckt, sowie von Ländern wie Libanon und Nevada mit über 29 % aus Solarenergie, könnte Italien wichtige Erkenntnisse gewinnen. Auch in puncto Windenergie kann man von Ländern wie Dänemark und Iowa lernen, die mehr als die Hälfte ihres Stroms durch diese Quelle erzeugen. Um die Versorgung mit sauberer Energie zu stärken, wäre auch ein größerer Einsatz von Kernenergie empfehlenswert – Länder wie Frankreich und die Slowakei machen es vor, indem sie mehr als 60 % ihres Stroms aus Kernenergie beziehen.
Geschichte
Die Entwicklung der kohlenstoffarmen Energie in Italien hat über die Jahre hinweg erhebliche Schwankungen erfahren. In den späten 1970er Jahren verzeichnete die Wasserkraft einen Zuwachs von 12 TWh und eine weitere Zunahme von fast 10 TWh Anfang der 1990er Jahre. Trotzdem wurden in den letzten Jahrzehnten bedeutende Rückgänge beobachtet, insbesondere in der Wasserkraft mit -17 TWh im Jahr 2022 und über -12 TWh im Jahr 2025. Ebenfalls 2025 verzeichneten Solar- und Biokraftstoffe Rückgänge von -7,7 TWh bzw. -9,8 TWh. Insbesondere der Rückgang der Kernenergie in den späten 1980er Jahren um -8,6 TWh war ein bedeutsames historisches Ereignis, das das Potential Italiens, in kohlenstoffarme Energien zu investieren und diese konsequent weiter auszubauen, kritisch hinterfragt. Diese Schwankungen bedeuten, dass Italien eine stabile und progressive Strategie für die Stromentwicklung benötigt, mit einem stärkeren Fokus auf eine substanzielle und nachhaltige Erhöhung der kohlenstoffarmen Stromproduktion.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.