Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Italien zeigt eine Verschiebung hin zu kohlenstoffarmen Quellen, wobei diese mehr als 41 % der Elektrizität ausmachen. Zu diesen grünen Energiequellen gehören insbesondere Wasserkraft mit fast einem Fünftel und Solarenergie mit knapp 10 %. Auch Windkraft trägt mit über 8 % bei, während Geothermie und Biokraftstoffe zusammen fast 5 % ausmachen. Auf der anderen Seite machen fossile Brennstoffe und Gas zusammengenommen mehr als 65 % der Stromerzeugung aus, wobei Gas allein über 31 % beiträgt. Bei den fossilen Brennstoffen stützt sich Italien auch auf Kohle, die etwas mehr als 3 % des Stroms liefert. Ein bedeutender Anteil wird durch Netto-Importe gedeckt, die fast 19 % der benötigten Elektrizität ausmachen. Von November 2023 bis Oktober 2024 war der Energiemix also von bedeutender Abhängigkeit von fossilen Quellen geprägt.
Um die Erzeugung kohlenstoffarmer Elektrizität zu steigern, könnte Italien Beispiele von Ländern wie Frankreich und Dänemark heranziehen, die sich durch einen hohen Anteil an Kernenergie bzw. Windkraft auszeichnen. Frankreich erzeugt beeindruckende 67 % seiner elektrischen Energie durch Kernkraft, während Dänemark fast 60 % aus Windenergie gewinnt. Solche Erfolgsmodelle zeigen, dass große Schritte möglich sind, wenn politische und infrastrukturelle Weichen richtig gestellt werden. Italien könnte seine Politik anpassen, um die Investitionen in Kernkraft, Wind- und Solarenergie zu fördern, ähnlich wie die genannten Länder, um den Übergang zu einer nachhaltigeren und saubereren Energielandschaft zu beschleunigen.
Der historische Überblick über die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Italien zeigt ein wechselhaftes Bild. In den späten 1980er-Jahren, insbesondere im Jahr 1987, war ein kritischer Punkt mit einem deutlichen Rückgang der Kernenergieerzeugung um 8,6 TWh zu verzeichnen, was eine berechenbare Sicherheitslücke ohne vernünftigen Ausgleich verdeutlichte. Wasserkraft schwankte über die Jahrzehnte, mit signifikanten Rückgängen in den Jahren 1989, 1995, 2002, 2005, 2011, 2015, und 2022. Doch gab es auch Jahre mit beachtlichem Wachstum, wie 2023/2024 mit einem Anstieg von 17,2 TWh. Diese Schwankungen unterstreichen die Notwendigkeit einer stabileren und diversifizierten Energiepolitik, die auch die Entwicklung von Solarenergie, die im Jahr 2011 einen Anstieg von 8,9 TWh verzeichnete, vorantreibt. Die uneinheitliche Entwicklung zeigt, dass Italien von einem strategischen und stabilen Ausbau kohlenstoffarmer Energien profitieren könnte, insbesondere durch eine neue Betrachtung der Kernkraft als nachhaltige langfristige Lösung.