Der aktuelle Zustand des Stromverbrauchs in Italien zeigt, dass sich das Land verstärkt auf saubere Energiequellen konzentriert. In den letzten zwölf Monaten, von Oktober 2023 bis September 2024, stammte knapp mehr als 40% des erzeugten Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen. Dies umfasst insbesondere die Wasserkraft mit rund 19%, Solarenergie mit etwa 9,5%, Windkraft mit 8,2% sowie einen kleineren Anteil von Geothermie und Biokraftstoffen. Insgesamt liegt der Anteil fossiler Brennstoffe bei fast 35%, wobei der größte Beitrag aus Gas mit knapp über 31% kommt. Der Rest wird durch Kohle mit etwa 3,3% gedeckt. Zudem importiert Italien knapp 19% seines Stroms aus dem Ausland.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung zu erhöhen, könnte Italien von den erfolgreichen Strategien anderer Länder lernen. Frankreich erzeugt beispielsweise 67% seines Stroms aus Kernenergie, und ähnliche Anteile sehen wir in Ländern wie der Slowakei mit 60% und der Ukraine mit 55%. Für Windkraft zeigt Dänemark einen beeindruckenden Anteil von 61%. Italien könnte daher überlegen, massiv in Kernenergie und Windkraft zu investieren, um seine sauberen Energiequellen weiter auszubauen. Besonders die Beispiele von Frankreich und der Slowakei sind relevant, da diese Länder in Europa liegen und ähnliche wirtschaftliche und geografische Bedingungen haben.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Italien zeigt zahlreiche Schwankungen, insbesondere in der Wasserkraft und Solarenergie. In den späten 1970er Jahren gab es einen signifikanten Anstieg der Wasserkraft, während die Kernenergie 1987 einen starken Rückgang verzeichnete. Die 2000er Jahre waren geprägt von abwechselnden Anstiegen und Rückgängen in der Wasserkraft, bis 2011 die Solarenergie drastisch zunahm, nachdem sie einen Anstieg von 8,9 TWh verzeichnete. Wasserkraft blieb dabei volatil, mit einem Rückgang von 17 TWh im Jahr 2022 und einem erneuten Anstieg um 15,4 TWh kurz darauf. Solche Schwankungen unterstreichen die Notwendigkeit stabiler und konsistenter Energiequellen wie Kernenergie, um die langfristige Energiesicherheit und saubere Stromerzeugung zu gewährleisten.