Frankreich steht im Jahr 2024 vor einer beeindruckenden Leistung in der Stromerzeugung – mehr als 96% der Elektrizität stammen aus kohlenstoffarmen Quellen. Dieses beeindruckende Ergebnis zeigt die konsequente Nutzung von Kernenergie, welche für beinahe 68% der Stromerzeugung verantwortlich ist, begleitet von Wasserkraft mit etwa 14% und Windenergie mit fast 9%. Solarenergie trägt ebenfalls zu über 4% bei. Im Gegensatz dazu machen fossile Brennstoffe nur 3.63% aus, was ein minimaler Anteil ist. Diese Vorreiterrolle im Bereich der kohlenstoffarmen Energie erlaubt es Frankreich, als bedeutender Netto-Exporteur von Strom Nachbarländern dabei zu helfen, ihre Emissionen zu senken. Der nächste Schritt für Frankreich ist jedoch, die Elektrifizierung anderer Sektoren wie Transport, Heizung und Industrie voranzutreiben, was eine noch größere Menge an elektrischer Energie erfordern wird.
Um die Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom weiter zu steigern, könnte Frankreich bestehende Technologien erweitern, insbesondere die Kernenergie. Da Kernkraftwerke bereits einen großen Anteil am Strommix des Landes ausmachen, wäre eine Investition in modernisierte und zusätzliche Kapazitäten durchaus sinnvoll. Parallel dazu sollten auch Wind- und Solarenergieanlagen weiter ausgebaut werden, um die Zukunft der Energieversorgung zu diversifizieren und zu sichern. Die flexible Kombination aus diesen Energiequellen wird es Frankreich ermöglichen, die Energiebedarfe der Zukunft zu decken und die vollständige Elektrifizierung vorzantreiben, ohne auf umweltschädliche fossile Brennstoffe zurückgreifen zu müssen.
Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass Frankreich seit den späten 1970er Jahren bedeutende Fortschritte in der Produktion von kohlenstoffarmem Strom gemacht hat. In den frühen 1980er Jahren begann der rapide Ausbau der Kernenergie mit jährlichen Zuwächsen von bis zu 47 TWh. Diese Expansion setzte sich bis in die 2000er Jahre fort, wobei regelmäßig signifikante Erhöhungen in der Nuklearproduktion zu verzeichnen waren. Allerdings gab es in den 2010er Jahren und frühen 2020er Jahren zeitweise Rückgänge, insbesondere die bemerkenswert starke Abnahme von -84,6 TWh im Jahr 2022. Dennoch schaffte Frankreich es 2023, mit einem erneuten Plus von 40,9 TWh bei der Kernkraft, sich von diesem Rückgang zu erholen. Wasserkraft verzeichnete 2024 ebenfalls einen Anstieg von 23,1 TWh, was die Bemühungen unterstreicht, Frankreichs Ziel eines kohlenstofffreien Elektrizitätssektors weiter voranzubringen.