Frankreich hat beachtliche Fortschritte im Bereich der kohlenstoffarmen Stromerzeugung gemacht, wobei beeindruckende 94,25% des Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen stammen. Mehr als zwei Drittel der Elektrizität wird durch Kernenergie erzeugt, was diese zu einem unerlässlichen Baustein für die grüne Strategie des Landes macht. Darüber hinaus liefert die Wasserkraft mehr als ein Zehntel des Stroms, während Wind- und Solarenergie gemeinsam einen bedeutsamen Beitrag leisten. Der Anteil fossiler Brennstoffe wie Gas und Biokraftstoffe ist auf kleine 5,75% gesunken, was die Abhängigkeit von verschmutzenden Energiequellen weiter verringert. Frankreich fungiert mittlerweile als bedeutender Netto-Exporteur von Strom, was auch seinen Nachbarländern hilft, ihre Emissionen zu senken. Die nächste Herausforderung besteht darin, andere Sektoren wie Transport, Heizung und Industrie zu elektrifizieren, was einen deutlichen Anstieg der elektrischen Nachfrage erfordert.
Wächst der Strom in Frankreich?
Trotz der beeindruckenden aktuellen Statistiken ist der Trend der Stromnutzung in Frankreich derzeit rückläufig. Im Jahr 2024 betrug der Stromverbrauch 8395 kWh pro Person, was fast 1000 kWh weniger ist als der Spitzenwert aus dem Jahr 2004. Auch die kohlenstoffarme Stromerzeugung lag um 520 kWh pro Person unter ihrem Rekord im selben Jahr. Diese Entwicklungen sind alarmierend, denn für den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Gesellschaft braucht es nicht nur einen konstanten Anteil an erneuerbarem Strom, sondern eine steigende Gesamtmenge. Um diesen Bedarf zu decken, könnte es notwendig sein, die Stromerzeugungskapazität erheblich zu steigern.
Vorschläge
Um die Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom in Frankreich zu erhöhen, sollte die Erweiterung der bestehenden Kernkraftanlagen in Betracht gezogen werden, da sie bereits einen wesentlichen Beitrag zur Stromversorgung leisten. Solartechnologien bieten ebenfalls großes Potenzial und könnten verstärkt zum Einsatz kommen, insbesondere angesichts der fallenden Kosten und der technologischen Fortschritte. Zusätzlich könnten Maßnahmen ergriffen werden, um die Neubauten von Windparks an geeigneten Orten zu fördern, jeweils unter Berücksichtigung lokaler Bedingungen. Die Reduzierung fossiler Brennstoffe ist von entscheidender Bedeutung, um nicht nur die persönlichen sondern auch die globalen Klimaziele zu erreichen und gleichzeitig eine nachhaltige Zukunft zu sichern.
Geschichte
In den frühen 1980er Jahren zeigte Frankreich ein außerordentliches Wachstum in der kerntechnischen Stromerzeugung, besonders zwischen 1980 und 1986, mit jährlichen Zuwächsen von bis zu 47 TWh. Dieses rasante Wachstum trug entscheidend dazu bei, den Anteil der sauberen Energien im Land zu steigern. In den darauf folgenden Jahrzehnten war die Entwicklung uneinheitlich, mit deutlichen Rückgängen 2009, 2016, 2020 und 2022, die besorgniserregend sind. Besonders der Rückgang im Jahr 2022 mit einer Reduktion von 84,6 TWh gibt Anlass zur Kritik, da solche Rückgänge die Bemühungen um eine nachhaltige Energiezukunft gefährden. Es bleibt positiv zu vermerken, dass in den letzten beiden Jahren ein gewisses Wachstum zu verzeichnen war, mit Steigerungen von mehr als 40 TWh. Dies zeigt, dass durch gezielte Maßnahmen wie den Ausbau der Kernenergie Kapazitäten zurückgewonnen und gestärkt werden können, um die Nachfrage zu decken und nachhaltige Energieprodukte bereitzustellen.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.