Frankreich hat sich mit beeindruckenden 94,25% an kohlenstoffarmem Strom als Vorreiter bei der umweltfreundlichen Stromerzeugung etabliert. Der größte Anteil, mehr als zwei Drittel, stammt aus der Kernenergie, die das Rückgrat der Energieproduktion bildet. Wasserkraft liefert rund 12%, während Wind- und Solarenergie fast 8% bzw. etwas mehr als 4% des Strommixes ausmachen. Fossile Brennstoffe machen nur einen kleinen Teil, etwa 5,75%, des gesamten Stromverbrauchs aus, was Frankreich zu einem der führenden Länder in Sachen nachhaltige Energieproduktion macht. Zudem ist Frankreich ein bedeutender Nettoexporteur von Strom, was den Nachbarländern hilft, ihre Emissionen zu reduzieren. Die zukünftige Herausforderung besteht darin, auch die Sektoren Transport, Heizung und Industrie zu elektrifizieren, was einen erheblichen Anstieg der Stromproduktion erfordert.
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung weiter zu steigern, könnte Frankreich den Ausbau der bestehenden Kernenergiestrukturen ins Auge fassen. Die Kernenergie hat sich als äußerst effiziente und zuverlässige Quelle erwiesen, um große Mengen an sauberem Strom zu liefern. Ergänzend dazu sollte auch in den Ausbau von Wind- und Solarenergieanlagen investiert werden, um eine noch diversere und resiliente Stromversorgung sicherzustellen. Diese drei Säulen bieten Frankreich die Möglichkeit, seinen Beitrag zur Reduzierung globaler Emissionen weiter zu verstärken und zugleich die Energieunabhängigkeit zu erhöhen.
In den frühen 1980er Jahren erlebte Frankreich einen bemerkenswerten Anstieg der Kernenergieproduktion, mit jährlichen Steigerungen von über 20 TWh. Diese Wachstumsphase setzte sich bis in die späten 1980er Jahre fort. Ein Rückgang der Wasserkraft im Jahr 1989 wurde durch eine Erhöhung der Kernenergieerzeugung ausgeglichen. In den 2000er Jahren gab es leichte Schwankungen, aber die Kernenergieproduktion blieb insgesamt stabil. Bedeutende Rückgänge in der Kernenergieproduktion wurden 2009 und noch stärker 2016 und 2020 verzeichnet, was die Notwendigkeit eines robusteren und beständigeren Ausbaus dieser sauberen Energiequelle unterstreicht. Die Erholung 2021 mit einem Anstieg von 25,5 TWh und die weiterhin positiven Entwicklungen bis 2024 zeigen das Potenzial der Kernenergie, eine Schlüsselrolle in Frankreichs nachhaltiger Energiepolitik zu spielen.