Frankreich hat bereits den bedeutenden Meilenstein erreicht, 94% seines Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen zu beziehen. Kernenergie macht dabei weit über die Hälfte der Stromerzeugung aus und trägt somit erheblich zur emissionsarmen Stromproduktion bei, während Wasserkraft und Wind zusammen fast ein Viertel des gesamten Stroms liefern. Etwas weniger als 7% werden jedoch immer noch durch fossile Brennstoffe erzeugt, wobei Gas den Großteil dieser Menge ausmacht. Es ist bemerkenswert, dass Frankreich ein bedeutender Nettoexporteur von Elektrizität ist, wodurch benachbarte Länder ihre Emissionen senken können. Die nächste Herausforderung für das Land liegt jedoch in der Elektrifizierung anderer Sektoren wie Verkehr, Heizung und Industrie, die erheblich mehr Elektrizität benötigen.
Eine Möglichkeit für Frankreich, die Erzeugung von kohlenstoffarmer Elektrizität zu steigern, besteht in der Erweiterung seiner bestehenden Kernkraftwerke. Da diese Technologien bereits einen erheblichen Anteil an der Stromproduktion in Frankreich liefern, bietet ihre Erweiterung eine effiziente Möglichkeit, die benötigten zusätzlichen Kapazitäten bereitzustellen und gleichzeitig die Emissionen gering zu halten.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Elektrizität in Frankreich begann in den späten 1970er Jahren mit einer signifikanten Steigerung der Wasserkraftproduktion. In den 1980er Jahren wurde ein massiver Ausbau der Kernenergie realisiert, was zu einem jährlichen Anstieg der Produktion führte. Trotz einiger Rückschläge bei der Kernenergieerzeugung in den neunziger und 2000er Jahren, gab es in den letzten Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts einen deutlichen Anstieg in der Kernenergieproduktion. Allerdings gab es auch deutliche Rückgänge, insbesondere im Jahr 2022. Aber schon ein Jahr später konnte wieder ein Anstieg verzeichnet werden, was zeigt, dass Frankreich seinen Weg zu einer noch umfangreicheren Nutzung von kohlenstoffarmer Energie konsequent fortsetzt.