Frankreich bezieht derzeit beeindruckende 96,14% seines Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen. Dies ist eine bemerkenswerte Leistung im Kampf gegen den Klimawandel. Der größte Anteil dieser sauberen Energie stammt aus Kernenergie, die fast 67% des gesamten Stroms ausmacht. Wasserkraft trägt mit über 14% ebenfalls bedeutend bei, während Wind- und Solarenergie mit knapp 10% bzw. etwas mehr als 4% zur Energiemix beitragen. Im Gegensatz dazu machen fossile Brennstoffe nur 3,86% der Stromerzeugung aus, wobei Gas fast den gesamten Anteil dieser fossilen Energiequellen besetzt. Frankreich ist auch ein bedeutender Nettoexporteur von Strom, was den Nachbarländern hilft, ihre Emissionen zu reduzieren. Die nächste Herausforderung besteht darin, den Stromverbrauch in anderen Sektoren wie Verkehr, Heizungen und Industrie zu steigern, was einen erheblich höheren Bedarf an Elektrizität erfordern wird.
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung weiter auszubauen, könnte Frankreich auf die Erweiterung seiner bestehenden Kernenergieanlagen setzen. Da Kernenergie bereits einen bedeutenden Beitrag zur sauberen Energieversorgung leistet, bietet sich eine Ausweitung dieses Sektors an, um noch mehr grünen Strom zu erzeugen. Neben der Kernenergie könnte auch der Ausbau der Wind- und Solarenergie vorangetrieben werden. Diese Technologien haben bereits bewiesen, dass sie effizient und zuverlässig sind und könnten durch gezielte Investitionen und technologische Fortschritte weiter optimiert und skaliert werden. Eine solche kombinierte Strategie würde es Frankreich ermöglichen, den zusätzlichen Strombedarf anderer Sektoren zu decken und gleichzeitig seine Rolle als Vorreiter im Bereich der grünen Energie weiter zu festigen.
Seit den späten 1970er Jahren hat Frankreich erhebliche Fortschritte bei der kohlenstoffarmen Stromerzeugung gemacht. Im Jahr 1977 stieg die Stromproduktion aus Wasserkraft um fast 28 TWh. In den frühen 1980er Jahren verzeichnete Frankreich bedeutende Zuwächse bei der Kernenergieerzeugung, insbesondere in den Jahren 1980 und 1981 mit Steigerungen von 21,3 TWh und 44,1 TWh. Dieses Wachstum setzte sich in den 1980er Jahren fort, beispielsweise 1984 und 1985, als die Kernenergieerzeugung um 47 TWh bzw. 32,9 TWh anstieg. Vereinzelt kam es jedoch auch zu Rückschlägen: Besonders bemerkenswert sind die starken Rückgänge in der Kernenergieproduktion, wie sie 2009 (-29,7 TWh), 2016 (-34,2 TWh) und insbesondere 2022 (-84,6 TWh) auftraten. Dennoch konnte Frankreich sich immer wieder erholen, wie die Erholung 2021 (+25,5 TWh) und das starke Wachstum 2023 (+40,9 TWh) zeigen. Zusätzlich gab es zuletzt einen signifikanten Anstieg der Wasserkraft im Jahr 2023/2024 mit einem Plus von 22,1 TWh. Diese historischen Daten unterstreichen die fortwährende Verpflichtung des Landes, seine kohlenstoffarmen Energiequellen zu optimieren und auszubauen.