Frankreich bezieht derzeit beeindruckende 96,01% seines Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen. Der größte Anteil kommt dabei aus der Kernkraft, die 67,07% des Stroms liefert. Die Wasserkraft trägt ebenfalls signifikante 14,36% bei, während Wind mit 9,29% und Solar mit 4,44% den Rest ausmachen. Der Anteil fossiler Brennstoffe ist minimal und liegt bei nur 3,99%, wobei Gas mit 3,63% den Großteil ausmacht. Diese beeindruckende Leistung ermöglicht es Frankreich, signifikante Mengen an Strom ins Ausland zu exportieren, wodurch auch die Nachbarländer ihre Emissionen senken können. Die nächste Herausforderung besteht darin, andere Sektoren wie Verkehr, Heizung und Industrie zu elektrifizieren, was eine deutlich höhere Nachfrage nach Strom zur Folge haben wird.
Um die Stromerzeugung aus kohlenstoffarmen Quellen zu erhöhen, kann Frankreich auf seinen bereits soliden Grundlagen aufbauen. Eine Erweiterung der bestehenden Kernkraftwerke erscheint als logischer Schritt, da diese Technologie bereits einen großen Teil des benötigten Stroms zuverlässig liefert. Parallel dazu könnte die Kapazität von Wind- und Solaranlagen erhöht werden. Insbesondere kann Frankreich in den Bau neuer Offshore-Windparks investieren und die Effizienz der bestehenden Solaranlagen durch technologische Innovationen steigern. Eine kombinierte Strategie, die sowohl auf Kernkraft als auch auf Wind- und Solarenergie setzt, würde Frankreich helfen, seine Klima- und Energieziele erfolgreich zu erreichen.
Historisch gesehen hat Frankreich seit den 1970er Jahren erhebliche Fortschritte in der kohlenstoffarmen Stromerzeugung gemacht. In den frühen 1980er Jahren erlebte das Land einen massiven Ausbau der Kernenergie, mit jährlichen Zuwächsen von über 20 TWh, wobei das Jahr 1984 mit einem Anstieg von 47 TWh herausstach. In der späten 1980ern und frühen 1990ern setzte sich der Trend fort, wenn auch mit etwas geringeren Zuwächsen. Im Jahr 2022 verzeichnete die Kernenergie jedoch einen beträchtlichen Rückgang von 84,6 TWh, gefolgt von einem erneuten Anstieg von 40,9 TWh im Jahr 2023. Wasserkraft hingegen schwankte über die Jahre, mit deutlichen Zuwächsen, beispielsweise 1977 und kürzlich 2023/2024. Diese Schwankungen verdeutlichen die Bedeutung einer diversifizierten und robusten kohlenstoffarmen Energieinfrastruktur zur Sicherstellung einer stabilen Energieversorgung.