Schweden liefert ein beeindruckendes Beispiel für den Einsatz von emissionsarmer Energie und Stromproduktion. Fast 100% der Elektrizität, genauer gesagt 98,22%, kommt aus emissionsarmen Quellen. Hierbei spielt die Wasserkraft mit 40,28% und die Kernenergie mit 29,83% die maßgebliche Rolle, gefolgt von Windenergie mit 19,36% und Biokraftstoffen mit 7,37%. Sonnenenergie liefert 1,36%, was klar Ausbaupotential zeigt. Fossile Brennstoffe hingegen spielen mit 1,78% fast keine Rolle und sollen zukünftig noch weiter reduziert werden. Die Herausforderung liegt nun darin, weitere Sektoren wie Verkehr, Heizung und Industrie zu elektrifizieren, was zusätzlichen Strom erfordern wird. Trotzdem ist Schweden schon jetzt ein Nettoexporteur von Strom.
Um die Stromproduktion aus emissionsarmen Quellen weiter zu expandieren, könnte Schweden die bestehenden Kernenergie- und Windenergiekapazitäten erweitern. Besonders im Bereich der Solarenergie besteht aufgrund von internationalen Vergleichen großes Potenzial. Hier könnten insbesondere die Niederlande und Deutschland als ähnlich geografisch gelegene Länder als Vorbilder dienen. Sie liefern pro Kopf 115 Watt bzw. 81 Watt Strom aus Solarenergie, im Vergleich zu Schwedens aktuell 1,36%.
Betrachtet man die Geschichte der emissionsarmen Stromerzeugung in Schweden, kann man bemerkenswerte Veränderungen feststellen. In den frühen 80er Jahren hat die Kernenergieproduktion signifikant zugenommen. In den 90er Jahren gab es sowohl bei der Wasserkraft als auch bei der Kernenergie mehrere schwankungen. Positive Veränderungen in der Wasserkraftproduktion wurden leider oft durch negative Veränderungen im darauffolgenden Jahr ausgeglichen. Seit der Jahrtausendwende gab es jedoch bei der Kernenergieproduktion deutliche Rückgänge, die stark zu kritisieren sind, da Alternativen nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung standen. Es ist an der Zeit, die emissionsarme Stromerzeugung weiter zu verstärken und die Potenziale des Landes voll auszuschöpfen.