Schweden macht bemerkenswerte Fortschritte bei der Nutzung kohlenstoffarmer Stromquellen für die Stromerzeugung, indem es über 98% seines Stroms aus solchen Quellen bezieht. Besonders beeindruckend ist der Mix, wobei mehr als ein Drittel des schwedischen Stroms aus Wasserkraft und fast ein Drittel aus Kernenergie stammt. Auch die Windkraft leistet einen erheblichen Beitrag mit fast einem Viertel des Stroms, während kleinere Anteile von Biokraftstoffen und Solarenergie stammen. Fossile Brennstoffe tragen nur marginal zu Schwedens Strommix bei. Darüber hinaus ist Schweden ein bedeutender Netto-Exporter von Strom, was seinen Nachbarländern hilft, ihre eigenen Emissionen zu reduzieren. Die nächste Herausforderung besteht darin, den Stromverbrauch in anderen Sektoren wie Transport, Heizung und Industrie zu erhöhen, was eine signifikante Steigerung der Stromerzeugung erfordern wird.
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung weiter zu steigern, könnte Schweden in den Ausbau bestehender Kernkraft- und Windkraftanlagen investieren. Beide Technologien sind bereits entscheidend in Schwedens beeindruckender Stromproduktion und bieten große Potenziale für eine zukünftige Skalierung. Der Ausbau der Kernenergie könnte eine stabile und verlässliche Grundlastversorgung sicherstellen, während die Erweiterung der Windenergie, die bereits fast ein Fünftel des Stroms liefert, zusätzliche saubere Energie bereitstellen kann. Diese Maßnahmen würden Schweden nicht nur helfen, seine Emissionen weiter zu reduzieren, sondern auch seine Vorreiterrolle bei der Nutzung sauberer Energien in Europa stärken.
In der Geschichte von Schwedens kohlenstoffarmer Stromerzeugung gab es einige bedeutsame Veränderungen. In den frühen 1980er Jahren erlebte die Kernenergie bemerkenswerte Zuwächse, wie die Anstiege von 11,2 TWh 1981 und 11,4 TWh 1986 zeigen. Die 1990er Jahre waren durch Schwankungen gekennzeichnet, insbesondere ein drastischer Rückgang der Kernenergie um 13,2 TWh im Jahr 1992, der teilweise durch einen Anstieg der Wasserkraft um 11,2 TWh im selben Jahr ausgeglichen wurde. Unzählige Wasserkraftschwankungen kennzeichnen dieses Jahrzehnt weiter, wie die starken Rückgänge in den Jahren 1994 und 1996. Trotz rückläufiger Trends, wie dem signifikanten Rückgang der Kernenergie um 17,4 TWh im Jahr 2020, bleibt Schwedens Engagement für kohlenstoffarme Stromquellen eine wesentliche Stütze seiner Energiepolitik, das auf einer kontinuierlichen Anpassung an die Erfordernisse einer nachhaltigen Energiewende basiert.