Schweden hat bereits einen bemerkenswerten Meilenstein erreicht, indem es mehr als 98% seiner Elektrizität aus kohlenstoffarmen Quellen bezieht. Die am meisten genutzte Energiequelle ist Wasserkraft, die mehr als ein Drittel der Elektrizität liefert, gefolgt von Kernenergie, die fast ein Drittel ausmacht. Windkraft trägt ebenfalls einen bedeutenden Anteil von fast einem Viertel bei, während Biokraftstoffe und Solarenergie kleinere Beiträge leisten. Fossile Brennstoffe machen nur 1,35% der Stromerzeugung aus, was zur sauberen Energiebilanz des Landes beiträgt. Bemerkenswert ist auch, dass Schweden ein bedeutender Nettoexporteur von Elektrizität ist und so dabei hilft, die Emissionen in benachbarten Regionen zu senken. Der nächste Schritt in Schweden besteht darin, andere Sektoren wie Transport, Heizung und Industrie zu elektrifizieren, was einen erheblichen Anstieg des Elektrizitätsbedarfs erfordert.
Wächst der Strom in Schweden?
Trotz der beeindruckenden Errungenschaften in der Nutzung kohlenstoffarmer Elektrizität hat Schweden seit dem Jahr 2001 einen Rückgang beim pro Kopf Elektrizitätsverbrauch verzeichnet. Der letzte Stand im Jahr 2024 betrug 16.269 kWh pro Person, was fast 1.900 kWh weniger ist als der Rekord von 18.167 kWh pro Person im Jahr 2001. Auch die kohlenstoffarme Elektrizitätserzeugung pro Person hat dementsprechend abgenommen, von 17.464 kWh im Jahr 2001 auf 16.049 kWh im Jahr 2024. Dieser Rückgang ist besorgniserregend angesichts der steigenden Anforderungen an Elektrizität für die Elektrifizierung verschiedener Sektoren.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Elektrizitätserzeugung zu erhöhen, sollte Schweden bestehende Technologien wie Kernenergie und Windkraft weiter ausbauen. Diese Energieformen sind bereits bedeutende Säulen der schwedischen Energieversorgung und bieten die Möglichkeit, den Bedarf an sauberer Energie schnell und effektiv zu decken. Eine solche Expansion kann nicht nur dazu beitragen, den Rückgang der Stromerzeugung pro Kopf umzukehren, sondern auch die Position Schwedens als führend in der kohlenstoffarmen Technologie weiter stärken und eine Vorbildfunktion für andere Länder übernehmen.
Geschichte
In der Geschichte der kohlenstoffarmen Elektrizitätserzeugung in Schweden gab es sowohl beeindruckende Zuwächse als auch einige Rückschläge. In den frühen 1980er Jahren erlebte die Kernenergie beachtliche Zuwächse, insbesondere 1981 und 1986. Die 1990er Jahre waren durch Fluktuationen in der Stromerzeugung geprägt, wobei 1992 ein signifikanter Rückgang der Kernenergie durch die Zunahme der Wasserkraft ausgeglichen wurde. In den späten 1990er Jahren setzte die Stromerzeugung durch Kernenergie ihren Wachstumszyklus fort. Allerdings kam es im Jahr 2000 zu einem dramatischen Rückgang der Kernenergie, der jedoch 2001 teilweise wieder aufgeholt wurde. In der letzten Dekade des 20. Jahrhunderts und zu Beginn des 21. Jahrhunderts belasteten wechselnde Wasserstände die Stabilität der Wasserkraftproduktion. Besonders kritisch war der Rückgang der Kernenergie um 17,4 TWh im Jahr 2020, der die Bedeutung einer robusteren Energieträgerdiversifizierung unterstreicht.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.