Geothermie ist eine Form der Energiegewinnung, bei der die in der Erdkruste gespeicherte Wärme genutzt wird. Diese Wärme entsteht durch den radioaktiven Zerfall von Mineralien und durch die Restwärme aus der Entstehungszeit der Erde. Geothermische Energie kann sowohl zur direkten Heizung als auch zur Stromerzeugung verwendet werden. Besonders geeignet sind geothermische Quellen in Regionen mit hoher geologischer Aktivität, wie zum Beispiel Island oder Neuseeland.
Die Stromerzeugung aus geothermischer Energie erfolgt über Geothermalkraftwerke. Hierbei werden tiefe Bohrungen in die Erdkruste vorgenommen, um heißen Dampf oder heißes Wasser an die Oberfläche zu fördern. Der gewonnene Dampf treibt dann Turbinen an, die Elektrizität erzeugen. Das abgekühlte Wasser wird zurück in die Erdkruste gepumpt, wo es sich erneut erhitzt und der Kreislauf von vorn beginnt.
Ein wesentlicher Vorteil der Geothermie ist ihre niedrige Kohlenstoffintensität. Mit nur 38 gCO2eq/kWh verursacht sie weit weniger Emissionen als fossile Brennstoffe wie Kohle (820 gCO2eq/kWh) und Öl (650 gCO2eq/kWh). Zum Vergleich: auch andere kohlenstoffarme Energiequellen wie Kernenergie (12 gCO2eq/kWh), Wind (11 gCO2eq/kWh) und Solar (45 gCO2eq/kWh) bieten erhebliche Vorteile im Kampf gegen den Klimawandel.
Geothermie trägt gegenwärtig NaN% der weltweit verbrauchten Elektrizität bei. In Island stammen jedoch etwa 30% der Elektrizität aus dieser Quelle, was zeigt, welche Rolle Geothermie in bestimmten Regionen spielen kann. Auch andere Länder wie Neuseeland (17%), Costa Rica (11%), El Salvador (20%) und Guadeloupe (5%) nutzen Geothermie zu einem signifikanten Anteil für ihre Stromerzeugung.
Neben den geringen Emissionen ist auch die Zuverlässigkeit der Geothermie hervorzuheben. Im Gegensatz zu Wind- und Solarenergie ist sie nicht von Wetterbedingungen abhängig und kann kontinuierlich Strom liefern. Dies macht sie zu einer äußerst stabilen und verlässlichen Quelle kohlenstoffarmer Energie.
Land/Region | Watt pro Person | % | TWh |
---|---|---|---|
Island | 1851.3 W | 29.7% | 6.0 TWh |
Neuseeland | 169.4 W | 17.1% | 7.6 TWh |
Costa Rica | 29.2 W | 10.7% | 1.3 TWh |
El Salvador | 28.7 W | 20.1% | 1.6 TWh |
Guadeloupe | 23.1 W | 4.8% | 0.1 TWh |
Schweiz | 14.6 W | 1.6% | 1.1 TWh |
Türkei | 13.6 W | 3.1% | 10.1 TWh |
Kenia | 13.0 W | 46.5% | 6.0 TWh |
Nicaragua | 12.2 W | 13.8% | 0.7 TWh |
Philippinen | 11.7 W | 9.9% | 11.7 TWh |
Italien | 11.0 W | 1.8% | 5.7 TWh |
Indonesien | 7.0 W | 5.0% | 16.7 TWh |
Vereinigte Staaten | 6.3 W | 0.4% | 18.6 TWh |
Papua-Neuguinea | 4.6 W | 8.3% | 0.4 TWh |
Honduras | 4.0 W | 2.9% | 0.4 TWh |
Chile | 2.5 W | 0.5% | 0.4 TWh |
Guatemala | 2.1 W | 2.5% | 0.3 TWh |
Portugal | 2.1 W | 0.3% | 0.2 TWh |
Frankreich | 1.1 W | 0.1% | 0.6 TWh |
Norwegen | 0.4 W | 0.0% | 0.0 TWh |
Deutschland | 0.3 W | 0.0% | 0.2 TWh |
Slowakei | 0.2 W | 0.0% | 0.0 TWh |
Republik China (Taiwan) | 0.1 W | 0.0% | 0.0 TWh |