Im Jahr 2024 zeigt der Elektrizitätsmix in Tschechien eine starke Ausrichtung auf kohlenstoffarme Energiequellen, wobei mehr als die Hälfte - etwa 58% - des Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen stammt. Der größte Einzelbeitrag zur kohlenstoffarmen Energie stammt aus der Kernenergie mit 41%, gefolgt von Biokraftstoffen, Solarenergie und Wasserkraft mit jeweils etwa 7%, 5% und 4%. Fossile Brennstoffe machen hingegen rund 42% der Stromerzeugung aus, wobei Kohle mit 36% eine dominierende Rolle spielt und Gas einen vergleichsweise kleinen, aber bemerkenswerten Anteil von 6% beiträgt. Dieser Mix zeigt deutlich das Potenzial Tschechiens zur Steigerung der kohlenstoffarmen Stromerzeugung.
Wächst der Strom in Tschechien?
Allerdings gibt es bei der Elektrizitätsnutzung selbst besorgniserregende Zeichen. Im Jahr 2024 betrug der Pro-Kopf-Verbrauch von Elektrizität 6753 kWh, was signifikant niedriger ist als der Höchststand von 8532 kWh im Jahr 2007. Auch die Erzeugung aus kohlenstoffarmen Quellen hat gegenüber ihrem Rekord im Jahr 2021 leicht abgenommen. Diese Rückschritte deuten darauf hin, dass der Stromverbrauch in Tschechien rückläufig ist, was sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht eine alarmierende Entwicklung ist. Ein kontinuierlicher Anstieg der kohlenstoffarmen Stromerzeugung ist entscheidend, um zukünftige Herausforderungen zu bewältigen und eine nachhaltige Stromversorgung sicherzustellen.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Tschechien zu steigern, wäre eine Erweiterung der bestehenden Kernkraftwerke sinnvoll, da diese bereits einen großen Anteil an der Stromerzeugung ausmachen. Tschechien kann von anderen Regionen lernen, die erfolgreich hohe Anteile kohlenstoffarmer Energie nutzen. Etwa Frankreich, das 68% seines Stroms aus Kernenergie bezieht, zeigt, wie entscheidend diese Energiequelle für eine saubere Zukunft sein kann. Solartechnologie, wie sie in Nevada oder Chile mit beeindruckenden 27% bzw. 22% genutzt wird, könnte ebenfalls eine größere Rolle spielen. Tschechien sollte die Erfahrungen dieser Länder nutzen, um seine kohlenstoffarme Stromerzeugung zu erweitern und fossile Brennstoffe zu vermindern, um den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.
Geschichte
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Tschechien verzeichnete in den 1980er Jahren einen deutlichen Aufschwung der Kernenergieproduktion, was durch signifikante jährliche Zuwächse gekennzeichnet war. Nach der Jahrtausendwende folgten weitere markante Steigerungen, insbesondere in den frühen 2000er Jahren, obwohl diese durch einige Jahre unterbrochen wurden, in denen Rückgänge zu beobachten waren, wie 2005 und in den mittleren 2010er Jahren. Dennoch gelang es, die Kernenergieproduktion 2017 wieder stark zu steigern. Diese Schwankungen verdeutlichen die Notwendigkeit einer stabilen und kontinuierlichen Strategien zur Vergrößerung der kohlenstoffarmen Elektrizität, um Energieengpässe und negative Umwelteinflüsse durch fossile Brennstoffe zu vermeiden. Eine kontinuierliche Erweiterung sowohl von Solar- als auch von Kernkraftkapazitäten wird entscheidend sein, um Tschechien auf einen stabilen und sauberen Pfad der Energieproduktion zu führen.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.