Der aktuelle Stand des Elektrizitätsverbrauchs in Russland zeigt, dass fossile Brennstoffe wie Gas und Kohle einen erheblichen Anteil an der Stromerzeugung haben, wobei Gas allein fast 45% der gesamten Stromerzeugung ausmacht. Insgesamt stammen mehr als zwei Drittel des Stroms aus fossilen Quellen, was auf eine starke Abhängigkeit von nicht-nachhaltigen Energiequellen hindeutet. Kohlenstoffarmer Strom macht knapp 37% der Energieerzeugung aus, wobei Kernenergie und Wasserkraft fast gleichverteilt sind. Kernenergie trägt etwa 18% bei, während Wasserkraft annähernd 18% ausmacht. Diese Zahlen zeigen, dass Russland bereits eine beachtliche Menge an kohlenstoffarmem Strom erzeugt, jedoch noch viel Raum für Verbesserungen besteht.
Um die Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom zu erhöhen, könnte Russland in den Ausbau der Kernenergie investieren, da dieser Sektor bereits einen beträchtlichen Beitrag zur Stromerzeugung leistet. Länder wie Frankreich, die fast 70% ihres Stroms aus Kernenergie beziehen, oder die Slowakei und die Ukraine mit 60% bzw. 55%, könnten als Vorbild dienen. Diese Länder zeigen, dass eine verstärkte Nuklearstrategie erfolgreich sein kann. Zudem sollten Erfahrungen jener Länder, die erfolgreich den Anteil der Windenergie erhöht haben, wie Dänemark mit 59%, berücksichtigt werden. Russland könnte von diesen Beispielen lernen und ihre Strategien zur Integration von Windkraft in das bestehende Energiesystem adaptieren.
In den letzten Jahrzehnten hat Russland sowohl Fortschritte als auch Rückschläge im Bereich der kohlenstoffarmen Stromerzeugung erlebt. In den späten 1980er und frühen 1990er Jahren gab es signifikante Rückgänge bei der Kernenergie, besonders 1990 und 1994, was kritische Perioden von Reduktionen um 18 bzw. 21,4 TWh Umfang einschließt. Seit Mitte der 1990er Jahre wurde jedoch mehrfach eine positive Entwicklung beobachtet, mit einem Anstieg der Kernenergieerzeugung um 16,6 TWh im Jahr 1999. Der Wasserkraftsektor hat ebenfalls Höhen und Tiefen durchlebt, mit beträchtlichen Zuwächsen in den Jahren 2004, 2013 und 2020, jedoch auch Rückgängen wie 1996 oder 2022. Diese Entwicklungen betonen die Bedeutung eines stabilen und breit gefächerten Ansatzes, um eine verlässliche und nachhaltige Stromversorgung zu gewährleisten.