Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in der Volksrepublik China zeichnet sich durch eine starke Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus, wobei mehr als die Hälfte des Stroms durch Kohle und andere fossile Brennstoffe erzeugt wird. Konkret stammen etwa 64% des Stroms aus fossilen Quellen, wobei Kohle allein rund 61% ausmacht. Im Gegensatz dazu beträgt der Anteil kohlenstoffarmer Energie fast 35%. Innerhalb dieser Kategorie machen Wasserkraft, Wind und Solar den größten Teil der sauberen Energie aus, mit Anteilen von etwa 13%, 9% bzw. 6%. Kernenergie trägt etwa 5% bei, und kleinere Beiträge kommen von Gas sowie Geothermie und Biokraftstoffen mit 3% bzw. 2%.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung in China zu erhöhen, kann das Land von Ländern lernen, die bereits hohe Anteile an sauberem Strom nutzen. Länder wie Frankreich und die Slowakei, die mehr als die Hälfte ihres Stroms aus Kernenergie gewinnen, zeigen das Potential dieser Energiequelle auf. Auch andere europäische Länder wie Finnland und Ungarn, die ebenfalls bedeutende Anteile an Kernenergie haben, können als Vorbild dienen. Daneben bieten Länder wie Dänemark und Deutschland, die einen beträchtlichen Teil ihres Stroms aus Windenergie gewinnen, wertvolle Erkenntnisse. Durch den Ausbau von Kernkraftwerken und Windkraftanlagen könnten Chinas Emissionen signifikant gesenkt werden, womit auch die globale Klimaziele unterstützt werden.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in China zeigt bedeutende Entwicklungen und Schwankungen im Laufe der Jahre. Zwischen 2001 und 2016 erlebte die Wasserkraft starke Zuwächse, insbesondere im Jahr 2012 mit einem Wachstum von 173 TWh. Ab 2017 begann China auch massiv in Wind- und Solarenergie zu investieren, was sich in anhaltenden jährlichen Zuwächsen wie 70,8 TWh für Wind im Jahr 2018 und 100,3 TWh für Solar im Jahr 2022 zeigt. 2023 verzeichnete die Solar- und Windenergie weitere erhebliche Gewinne mit 157 TWh bzw. 123 TWh. Ein bemerkenswerter Rückgang der Wasserkraft um 72,1 TWh im Jahr 2023 unterstreicht jedoch die Notwendigkeit, ein diversifiziertes Portfolio zu entwickeln, um die Energieversorgung stabil zu halten.