Im Jahr 2023 stellte Kohlenstoffarmer Strom den größten Anteil an der Stromerzeugung in Brasilien dar und übertraf somit fossile Brennstoffe bei weitem. Namentlich generierten Wasserkraft mit etwa 422 TWh, Windenergie mit über 94 TWh und Solarenergie mit ungefähr 49 TWh, und Kernenergie mit knapp 14 TWh mehr als Zweidrittel des gesamten Stroms. Biokraftstoffe trugen mit rund 57 TWh bei. Die fossilen Brennstoffe, bestehend aus Gas mit etwa 31 TWh, Kohle mit rund 15 TWh und Öl mit etwas über 7 TWh, stellten weniger als ein Sechstel der gesamten Stromerzeugung. Dies bedeutet, dass Brasilien eine hohe Rate kohlenstoffarmer Energieerzeugung im Vergleich zum weltweiten Durchschnitt erreicht hat, der bei 410 Watt pro Person liegt. Folglich kann dies dazu beitragen, die Auswirkungen der Klimaveränderungen zu verringern und eine bessere Luftqualität zu erzielen.
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung zu erhöhen, könnte Brasilien den Ausbau bestehender Windprojekte in Erwägung ziehen, da diese bereits einen großen Anteil an der brasilianischen Energieerzeugung haben. Hier könnte sich Brasilien ein Beispiel an der Volksrepublik China und den Vereinigten Staaten nehmen, die mit 964 TWh bzw. 425 TWh die größten Produzenten von Windenergie sind. Darüber hinaus wäre es von Vorteil, Länder wie die USA und Frankreich zu betrachten, die besonders erfolgreich in der Erzeugung von Kernenergie sind, mit 775 und 319 TWh. Schließlich könnte die Förderung von Solarprojekten durch den Blick auf Länder wie China und Indien, die 523 und 120 TWh Solarstrom erzeugen, angeregt werden.
Die Geschichte der Niedrigkohlenstoffstromerzeugung in Brasilien zeichnet sich durch das kontinuierliche Wachstum der Wasserkraft aus, die seit den späten 1970er Jahren um durchschnittlich 18 TWh pro Jahr zugenommen hat. Trotz einiger Rückschläge Anfang der 2000er Jahre und in den Jahren 2013 bis 2015 hat sich die Wasserkraft schnell erholt, insbesondere mit einem deutlichen Anstieg in den Jahren 2022 und 2023. Die Einführung von Wind- und Solarenergie gab der brasilianischen Niedrigkohlenstoffstromerzeugung in den letzten Jahren einen erheblichen Schub. Insbesondere nahm die Stromerzeugung aus Windkraft im Jahr 2021 um 15 TWh und aus Solarenergie im Jahr 2023 um knapp 27 TWh zu.