Brasilien erzielt derzeit bemerkenswerte Erfolge im Bereich saubere Stromerzeugung, da mehr als 88% seines Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen stammen. Über die Hälfte der Elektrizität wird durch Wasserkraft erzeugt, während Windstrom fast ein Sechstel ausmacht. Solarstrom trägt fast ein Zehntel bei, und Biokraftstoffe liefern ebenfalls einen nennenswerten Anteil an der sauberen Stromerzeugung. Fossile Brennstoffe machen fast 10% der Stromerzeugung aus und stellen damit eine mögliche Zielgröße dar, um durch saubere Alternativen ersetzt zu werden. Eine Herausforderung besteht darin, die Elektrizität auf andere Sektoren wie Verkehr, Heizung und Industrie auszuweiten. Um diesen Bedarf zu decken, ist es wichtig, die kohlenstoffarme Stromerzeugung weiter zu erhöhen.
Wächst der Strom in Brasilien?
In Brasilien wächst der Stromverbrauch, da der Pro-Kopf-Verbrauch im Jahr 2024 auf 3601 kWh gestiegen ist, was einen Aufwärtstrend im Vergleich zu dem bisherigen Rekordjahresverbrauch im Jahr 2023 zeigt, der damals bei 3434 kWh lag. Die Steigerung um 167 kWh/Person unterstreicht den wachsenden Bedarf an Elektrizität im Land und die zusätzliche Notwendigkeit, die sauberer Stromerzeugung zu intensivieren. Die Erzeugung aus kohlenstoffarmen Quellen verzeichnete ebenfalls ein Wachstum, mit einem Anstieg um 111 kWh/Person gegenüber dem Vorjahr und einem neuen Wert von 3171 kWh/Person, was die Vorreiterrolle Brasiliens in der grünen Energie deutlich macht.
Vorschläge
Um die Erzeugung kohlenstoffarmer Elektrizität weiter auszubauen, könnte Brasilien die bestehenden Windkraftkapazitäten erweitern. Die bereits jetzt bedeutende Stromerzeugung aus Windkraft zeigt, dass dieser Bereich noch Potenzial hat, um kostengünstig weiter vergrößert zu werden. Ein verstärkter Ausbau könnte auch die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen weiter verringern und so zur Verringerung von Umweltbelastungen und zur Erreichung globaler Klimaschutzziele beitragen. Es wäre zudem sinnvoll, die Solarenergie und Kernenergie als langfristige Investitionen in die Energieinfrastruktur in Erwägung zu ziehen, um Versorgungssicherheit und Umweltverträglichkeit zu gewährleisten.
Geschichte
In der Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Brasilien lassen sich verschiedene bemerkenswerte Entwicklungen erkennen. In den 1980er und 1990er Jahren erlebte die Wasserkraft erhebliche Zuwächse, darunter ein bemerkenswerter Anstieg um 16,6 TWh im Jahr 1984. Allerdings gab es auch Herausforderungen wie den Rückgang der Wasserkrafterzeugung um 36,5 TWh im Jahr 2001. In den letzten Jahrzehnten gab es sowohl beeindruckende Anstiege als auch Rückgänge in der Wasserkraft, etwa einen Rückgang um 33,6 TWh im Jahr 2021 und einen erheblichen Zuwachs um 64,3 TWh im Jahr 2022. Der Ausbau der Wind- und Solarkapazitäten in den Jahren 2021 bis 2024 spiegelt das kontinuierliche Engagement Brasiliens wider, seine Stromerzeugung sauberer und nachhaltiger zu gestalten.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.