Brasilien ist ein beeindruckendes Vorbild im Bereich kohlenstoffarme Stromerzeugung, da es bereits 88,6% seines Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen bezieht. Über die letzten zwölf Monate, von Oktober 2024 bis September 2025, stammte mehr als die Hälfte des Stroms aus Wasserkraft (genau 54,88%). Windkraft trug fast 16% bei, während knapp über 11% aus Solarenergie kamen. Die fossilen Brennstoffe machen mit 11,4% nur einen kleinen Teil der Stromerzeugung aus, wobei Gas den größten Anteil davon hat. Kernenergie trägt ebenfalls einen kleinen, aber stabilen Anteil zur kohlenstoffarmen Energieerzeugung mit 1,88% bei. Diese beachtliche Leistung in der grünen Energie bietet eine starke Basis, um andere Sektoren wie Verkehr, Heizung und Industrie zu elektrifizieren, was dringend erforderlich ist, um den zukünftigen Energiebedarf zu decken.
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Wächst der Strom in Brasilien?
Trotz dieser beeindruckenden Bilanz in der kohlenstoffarmen Stromerzeugung verzeichnete Brasilien jedoch einen Rückgang im Gesamtstromverbrauch pro Kopf. Im Jahr 2025 lag der Pro-Kopf-Verbrauch bei 3423 kWh, was einen Rückgang von 167 kWh im Vergleich zum Rekordjahr 2024 bedeutet, in dem er bei 3590 kWh lag. Auch die kohlenstoffarme Stromerzeugung erlebte einen leichten Rückgang von 83 kWh pro Person, von 3116 kWh im Jahr 2024 auf 3033 kWh im Jahr 2025. Diese Entwicklung ist besorgniserregend, da eine wachsende Stromnachfrage und -produktion besonders bei kohlenstoffarmen Technologien entscheidend für die weitere Dekarbonisierung der Wirtschaft ist.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Brasilien zu steigern, wäre eine Investition in den Ausbau von Wind- und Solarenergie besonders wertvoll. Diese Technologien haben in den letzten Jahren bereits erhebliche Mengen an Strom erzeugt und bergen noch großes Potenzial. Ein verstärkter Fokus auf den Ausbau der Kernenergie könnte ebenfalls zu einem stabilen und zuverlässigen Wachstum im Bereich der kohlenstoffarmen Elektrizität beitragen. Brasilien könnte von einer diversifizierten Energieerzeugungsstrategie profitieren, die sowohl auf vorhandenen Technologieführerschaften bei Wasserkraft und Windkraft aufbaut als auch neue Investitionen in Solar- und Kernkraftanlagen einschließt, um die Elektrifizierung in allen Sektoren zu fördern und zu unterstützen.
Geschichte
In den 1980er Jahren verzeichnete Brasilien einen bedeutenden Zuwachs in der Wasserkraft, insbesondere durch einen Anstieg von 16,6 TWh im Jahr 1984. Anfang des 21. Jahrhunderts zeigte die Wasserkraft jedoch eine volatile Leistung, mit erheblichen Rückgängen 2001 und 2013, jedoch eindrucksvollen Zuwächsen 2002 bis 2009. In den letzten Jahren, besonders ab 2021, verzeichnete das Land einen starken Aufstieg der Windenergie mit einem Zuwachs von 15,6 TWh und bemerkte im Jahr 2023 Zuwächse in Solarenergie mit einem Wachstum von 20,3 TWh. Die jüngere Geschichte markiert jedoch auch Herausforderungen, wie den signifikanten Rückgang der Wasserkraft um 36,8 TWh im Jahr 2021 sowie den jüngsten Rückgang um 17,6 TWh im Jahr 2025 und bei Biokraftstoffen sogar um 17,2 TWh im selben Jahr. Diese Schwankungen verdeutlichen die Notwendigkeit für Brasilien, nicht nur auf eine Energiequelle zu setzen, sondern das Potenzial aller kohlenstoffarmen Quellen zu maximieren, um gegen äußere Einflüsse resilienz zu bleiben und gleichzeitig den wachsenden Strombedarf nachhaltig zu decken.