Der aktuelle Zustand des Stromverbrauchs in Indien zeigt, dass mehr als drei Viertel (rund 77%) des Stroms aus fossilen Brennstoffen stammen, wobei Kohle mit 73% dominierend ist. Kohlenstoffarmer Strom trägt etwa 23% bei, wobei die Wasserkraft den größten Anteil mit 7,5% hat, gefolgt von Solarenergie mit knapp 6,6% und Windenergie mit fast 5%. Kernenergie und Biokraftstoffe machen jeweils rund 3% und 2% aus. Obwohl Indien Fortschritte bei der Integration kohlenstoffarmer Technologien gemacht hat, bleibt der überwiegende Teil des Stroms durch fossile Brennstoffe, was Herausforderungen wie Klimawandel und Luftverschmutzung mit sich bringt. Dieses Datenbild erstreckt sich über die Monate August 2023 bis Juli 2024.
Um den Anteil an kohlenstoffarmem Strom zu erhöhen, könnte Indien von Ländern wie Frankreich und der Slowakei lernen, die erfolgreich hohe Anteile ihrer Elektrizität aus Kernenergie erzeugen, mit Werten von 67% beziehungsweise 60%. Zudem zeigt Dänemarks beeindruckender Einsatz von Windkraft (59%), dass auch in dieser Technologie großes Potenzial liegt. Eine verstärkte Nutzung von Solarenergie kann ebenfalls hilfreich sein, da Länder mit vergleichbaren klimatischen Bedingungen wie Chile und Australien signifikante Anteile ihrer Elektrizität aus Solar gewinnen. Der Ausbau solcher Technologien in Indien könnte den Übergang zu einem nachhaltigeren Energiemix beschleunigen.
In der Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Indien gab es bemerkenswerte Entwicklungen, insbesondere im Bereich der Wasserkraft. In den späten 1980er Jahren und in den 1990er Jahren stieg die Stromerzeugung aus Wasserkraft erheblich, mit jährlichen Steigerungen wie 10,4 TWh im Jahr 1988 und 13,4 TWh im Jahr 1998. In den 2010er Jahren erlebte die Solartechnologie einen beachtlichen Aufschwung, speziell im Jahr 2017 mit einem Anstieg um 10 TWh, gefolgt von kontinuierlichen Zuwächsen bis 2022. Jedoch gab es 2023 einen signifikanten Rückgang der Wasserkraft um 25,8 TWh. Diese historischen Trends unterstreichen die Notwendigkeit, konsequent in den Ausbau von Solar- und Windenergie sowie Kernenergie zu investieren, um nachhaltige Wachstumswege in der Stromerzeugung zu unterstützen.