Derzeit wird in Indien der größte Teil der Elektrizität, nämlich fast 78%, durch fossile Brennstoffe erzeugt, wobei Kohle mit etwa 75% den überwiegenden Anteil ausmacht. Im Gegensatz dazu stammt nur rund ein Viertel der Elektrizität aus kohlenstoffarmen Quellen. Die Wasserkraft trägt mit etwa 7,6% dazu bei, während Solar- und Windenergie etwa 6,5% bzw. knapp 4% ausmachen. Die restliche kohlenstoffarme Energie setzt sich aus Kernenergie mit rund 2,7% und Biokraftstoffen mit ungefähr 1,7% zusammen. Der Fokus auf fossile Brennstoffe belastet die Umwelt und trägt maßgeblich zur Luftverschmutzung und zum Klimawandel bei. Um dies zu ändern, ist eine deutliche Erhöhung des Anteils kohlenstoffarmer Energiequellen notwendig.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Elektrizität in Indien zu erhöhen, sollte das Land den Ausbau von Kernenergie sowie von Wind- und Solarenergie priorisieren. Ein Beispiel dafür sind Länder wie Frankreich, in denen Kernenergie mehr als zwei Drittel der Elektrizität liefert. Dänemark ist ein weiteres Beispiel, in dem Windenergie mehr als die Hälfte der Elektrizitätsversorgung ausmacht. Indien könnte von erfolgreichen Ansätzen dieser Länder lernen, indem es in fortschrittliche nukleare Technologien investiert und umfassende Infrastrukturen für Wind- und Solarenergie entwickelt. Solche Schritte würden nicht nur zur Reduzierung der Abhängigkeit von Kohle beitragen, sondern auch die Energieversorgung nachhaltiger und umweltfreundlicher gestalten.
Ein Rückblick auf die Geschichte der kohlenstoffarmen Elektrizität in Indien zeigt bemerkenswerte Fortschritte, insbesondere im Bereich Wasserkraft und Solarenergie. In den späten 1980er und frühen 2000er Jahren verzeichnete die Wasserkraft bedeutende Zuwächse, obwohl es auch Jahre mit Rückgängen gab, wie 2012 und 2023. Diese Schwankungen zeigten die Notwendigkeit einer Diversifizierung auf, was zu einem verstärkten Ausbau der Solarenergie ab 2017 führte, mit einem beeindruckenden Wachstum bis 2024. Auch die Windenergie verzeichnete in jüngster Zeit erhebliche Fortschritte, wobei 2023 einen bemerkenswerten Anstieg aufwies. Diese Entwicklungen weisen den Weg zu einer künftigen kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Indien, die konsequent auf nachhaltige und saubere Energiequellen setzen muss.