In den letzten zwölf Monaten zwischen August 2023 und Juli 2024 hat Indien seine Stromerzeugung aus verschiedenen Quellen diversifiziert, obwohl fossile Brennstoffe immer noch eine dominierende Rolle spielen. Mehr als drei Viertel (76,62%) des Stroms wurden aus fossilen Brennstoffen erzeugt, wobei Kohle den größten Anteil mit 73,29% ausmacht. Demgegenüber liegt der Anteil der kohlenstoffarmen Stromerzeugung bei 23,38%. Dabei stammten 7,49% des Stroms aus Wasserkraft, während Solarenergie und Windkraft jeweils 6,57% und 4,81% beitrugen. Gas versorgte das Netz mit 2,98% und Kernenergie machte 2,57% aus. Biokraftstoffe erzielten einen geringeren Anteil von 1,93%.
Um den Anteil der kohlenstoffarmen Stromerzeugung zu erhöhen, könnte Indien von Ländern lernen, die bereits erfolgreiche Strategien umgesetzt haben. Frankreich und die Slowakei sind führend in der Nutzung von Kernenergie und erzeugen jeweils beeindruckende 67% und 60% ihres Stroms aus dieser Quelle. Diese Beispiele zeigen, dass eine substanzielle Investition in Kernkraftwerke Indien signifikant helfen könnte, den Kohlenstoffausstoß zu verringern und die Energiesicherheit zu erhöhen. Ebenso könnte Indien von den jüngsten Erfolgen Dänemarks profitieren, das 61% seines Stroms aus Windkraft bezieht. Länder wie Uruguay (36% Windkraft) und Chile (21% Solarenergie) demonstrieren auch, dass aufstrebende Märkte erfolgreich in Wind- und Solarenergie investieren können. Wichtige Lektionen bestehen darin, klare politische Rahmenbedingungen zu schaffen und die notwendige Infrastruktur zu entwickeln, um diese nachhaltigen Energiequellen zu unterstützen.
Betrachtet man die historische Entwicklung der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Indien, so zeigt sich eine kontinuierliche, aber teils unstete Zunahme in verschiedenen Bereichen. In den späten 1980er Jahren führte Indien große Mengen an Wasserkraft ein, mit einem Zuwachs von 10,4 TWh im Jahr 1988. In den 1990er und frühen 2000er Jahren setzte sich dieser Trend fort, wobei 1998 und 2005 signifikante Zuwächse von jeweils 13,4 TWh und 17,4 TWh verzeichnet wurden. Die Solarenergie nahm besonders in den letzten Jahren stark zu, mit einem bemerkenswerten Anstieg von 26,9 TWh im Jahr 2022. Trotz dieser positiven Entwicklungen gab es auch Rückgänge, wie den Verlust von 25,8 TWh Wasserkraft im Jahr 2023. Der Windenergie gelang es, im Jahr 2023 um 12,1 TWh zuzulegen. Diese historische Entwicklung unterstreicht die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Unterstützung und Investition in kohlenstoffarme Technologien, um Schwankungen in der Energieerzeugung zu vermeiden und eine nachhaltige Zukunft zu gewährleisten.