Im Jahr 2024 entfällt in Indien der Großteil des Stromverbrauchs auf fossile Brennstoffe, wobei rund 78% des Stroms aus dieser Quelle stammen. Kohle allein macht etwa 75% der Stromerzeugung aus. Auf der anderen Seite wird fast ein Viertel des indischen Stroms durch kohlenstoffarme Quellen erzeugt. Wasserkraft ist mit ungefähr 8% am bedeutendsten, gefolgt von Solarenergie mit 7% und Windenergie mit etwa 4%. Kernenergie trägt knapp 3% zur Stromproduktion bei, während Biokraftstoffe mit fast 2% einen geringeren Anteil ausmachen. Es ist offensichtlich, dass Indien mit der überwiegenden Nutzung fossiler Brennstoffe noch einen langen Weg vor sich hat, um eine kohlenstoffarme Stromerzeugung zu erzielen, was entscheidend ist, um die Auswirkungen von Klimawandel und Luftverschmutzung zu mildern.
Wächst der Strom in Indien?
Es gibt positive Anzeichen für das Wachstum des Elektrizitätsverbrauchs in Indien. Im Jahr 2024 liegt der Pro-Kopf-Verbrauch bei 1419 kWh, was eine Steigerung um 57 kWh im Vergleich zum vorherigen Rekordjahr 2023 darstellt. Besonders erfreulich ist der Anstieg im Bereich der kohlenstoffarmen Stromerzeugung, die pro Kopf um 20 kWh auf 319 kWh gestiegen ist. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass Indien auf dem Weg zu einem höheren Stromverbrauch ist, was für die Unterstützung der wachsenden Bevölkerung und Wirtschaft sowie der Elektrifizierung entscheidend ist. Insbesondere der Ausbau von sauberem Strom ist bemerkenswert, bietet aber noch Raum für viele Verbesserungen und eine stärkere Diversifizierung.
Vorschläge
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromproduktion in Indien zu erhöhen, könnte das Land von den bewährten Strategien anderer Regionen lernen. Beispielsweise sollen Indien an der Expansion von Solar- und Kernenergie arbeiten. Regionen wie Libanon und Nevada haben herausragende Fortschritte im Bereich Solarenergie erzielt, mit Anteilen von über 30% bzw. 27%. Ähnlich könnten Länder wie Frankreich und Staaten wie Iowa als Vorbilder dienen, die mit einem hohen Anteil an Kernenergie von 68% bzw. Windenergie von 63% einen beträchtlichen Teil ihres Stroms erzeugen. Eine Stärkung dieser Energiequellen in Indien könnte das Land näher an das Ziel einer nachhaltigen, sicheren und günstigen Energieversorgung bringen, während es gleichzeitig die Abhängigkeit von umweltschädlichen fossilen Brennstoffen reduziert.
Geschichte
In der Vergangenheit hat Indien verschiedene Entwicklungen im Bereich kohlenstoffarmer Stromerzeugung erlebt. In den 1980er Jahren und darüber hinaus gab es bedeutende Zuwächse in der Wasserkraft, wobei notable Anstiege mit 10,4 TWh im Jahr 1988 und 13,4 TWh im Jahr 1998 zu verzeichnen sind. Allerdings war auch ein bedeutender Rückgang im Jahr 2012 erkennbar, gefolgt von einem dramatischen Minus erneut 2023. Die Solarenergie hingegen hat in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen, wobei das Jahr 2022 mit einem Plus von 26,9 TWh einen besonders großen Sprung machte. Auch im Jahr 2024 setzte sich dieser positive Trend mit einer Steigerung von 20,4 TWh fort. Bei diesen Entwicklungen, insbesondere durch Turbulenzen in der Wasserkraftproduktion, bleibt der Ausbau besonders der Solarenergie ein vielversprechendes Feld für die Zukunft.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.