Im Jahr 2023 hat Polen eine starke Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zur Stromerzeugung, wobei mehr als 70 % des Stroms aus diesen Quellen stammen. Kohle allein macht rund 60 % des gesamten Stroms aus, was Polens überwiegend kohlebasierte Energieinfrastruktur zeigt. Im Gegensatz dazu stammt etwa ein Viertel der gesamten Stromerzeugung aus kohlenstoffarmen Quellen. Windenergie trägt dabei knapp 13 % bei, während Solar- und Bioenergie zusammen etwa 12 % liefern. Andere Quellen wie Wasserkraft machen weniger als 2 % aus, und Öl trägt kaum 1 % zur Gesamtstromerzeugung bei. Netto-Importe von Strom machen rund 1,8 % aus.
Um den Anteil an kohlenstoffarmer Stromerzeugung zu erhöhen, sollte Polen zuerst seine Windenergieinfrastruktur weiter ausbauen, da Windenergie bereits einen beträchtlichen Teil des sauberen Stroms des Landes liefert. Darüber hinaus kann Polen von Ländern lernen, die erfolgreich auf Kernenergie setzen, wie etwa Frankreich und die Slowakei, die jeweils über 60 % ihres Stroms aus Kernenergie beziehen. Auch Länder wie Finnland und Bulgarien, die etwa 40 % ihrer Elektrizität aus Kernenergie decken, könnten als Vorbild dienen. Diese Länder zeigen, wie effektiv Kernenergie zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen beitragen kann. Polen sollte daher ernsthaft in Erwägung ziehen, seine Kernenergiekapazitäten zu erweitern, um eine saubere und zuverlässige Stromversorgung zu gewährleisten und gleichzeitig den CO2-Ausstoß zu reduzieren.
In der vergangenen Dekade hat Polen erhebliche Fortschritte beim Ausbau seiner kohlenstoffarmen Energiequellen gemacht. Anfänglich stieg die Erzeugung von Windenergie kontinuierlich, insbesondere in den Jahren 2015, 2017 und 2022 mit Zugewinnen von 3,2 TWh, 2,3 TWh und 3,5 TWh. Auch die Solarenergie verzeichnete in jüngerer Zeit bedeutende Zuwächse, insbesondere 2022 und 2023, wo die Erzeugung um 4,4 TWh bzw. 3,9 TWh zunahm. Die Entwicklung der Bioenergie war hingegen inkonsistent, mit mehreren Jahren negativer Zuwächse. Dieser Verlauf verdeutlicht, dass Polen weiterhin seine Investitionen in Wind- und Solarenergie sowie potenziell in Kernenergie verstärken muss, um eine zukunftssichere und umweltfreundliche Energieversorgung zu etablieren.