In Polen ist der Großteil des Stromverbrauchs im Jahr 2024 auf fossile Brennstoffe zurückzuführen, die etwa 69% des gesamten Stromverbrauchs ausmachen, wobei Kohle mit 56% dominiert. Gas macht zudem etwa 13% des verbrauchten Stroms aus. Auf der anderen Seite beläuft sich die kohlenstoffarme Stromerzeugung auf 30%, wobei Windenergie mit 14% den größten Anteil einnimmt, gefolgt von Solarenergie mit etwa 9% und Biokraftstoffen mit 5%. Wasserkraft trägt mit einem Anteil von etwas mehr als 1% nur geringfügig zur kohlenstoffarmen Stromerzeugung bei. Netto-Importe tragen ebenfalls zu einem kleinen Teil von knapp über 1% zum Energiebedarf bei. Insgesamt zeigt sich ein erheblicher Unterschied zwischen der Nutzung fossiler Brennstoffe und kohlenstoffarmer Energiequellen.
Wächst der Strom in Polen?
Trotz der gegenwärtigen Herausforderungen zeigt der Stromverbrauch in Polen jüngst keinen Wachstumsimpuls. Das Pro-Kopf-Stromverbrauchslevel von 4445 kWh/person im Jahr 2024 liegt immer noch unter dem Wert von 4723 kWh/person aus dem Jahr 2021, was auf einen Rückgang hindeutet und ein potenzielles Zeichen für eine Stagnation sein könnte. Dies ist besorgniserregend, da die zukünftige Nachfrage durch Elektrifizierung und Technologiewachstum wie Künstliche Intelligenz zunehmen wird. Positiv zu vermerken ist jedoch, dass der Anteil der kohlenstoffarmen Stromerzeugung gestiegen ist, mit 1313 kWh/person im Jahr 2024 im Vergleich zu 1155 im Jahr 2023. Dieser Anstieg um 157 kWh/person gegenüber dem Vorjahr ist ein ermutigendes Zeichen für den Übergang zu saubereren Energiequellen.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Polen zu steigern, sollten bestehende Windkraftkapazitäten weiter ausgebaut werden, da diese bereits einen signifikanten Anteil ausmachen. Polen könnte zudem von Ländern lernen, die erfolgreich auf Kernenergie setzen, wie Frankreich und die Slowakei, wo Kernkraft bis zu 68% bzw. 62% der Stromerzeugung ausmacht. Auch Solarenergie bietet großes Potenzial für den Ausbau, wie Beispiele aus Spanien und Griechenland zeigen, wo Solarenergie über 20% der Stromerzeugung ausmacht. Ein verstärkter Fokus auf diese sauberen, nachhaltigen Energiequellen könnte Polen helfen, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und Klimaschäden zu minimieren.
Geschichte
Der historische Überblick über die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Polen verdeutlicht einen stetigen Anstieg in der Wind- und Solarenergieerzeugung über die letzten Jahrzehnte. Ab 2011 beispielsweise wuchs die Windenergie kontinuierlich, mit bemerkenswerten Zuwächsen in den Jahren 2015 und 2016. Trotz eines Rückschlags im Jahr 2018 erreichte sie in den Jahren 2019 bis 2024 wieder deutliche Zuwächse. Gleichzeitig stieg die Erzeugung von Solarenergie deutlich an, besonders bemerkenswert war das Wachstum zwischen 2021 und 2024. Während Biokraftstoffe in einigen Jahren Rückgänge verzeichneten, bleibt der bemerkenswerte Zuwachs bei Wind- und Solarenergie ein positives Zeichen in Sorge um die Zukunft der Energieerzeugung in Polen und den Übergang zu kohlenstoffarmen Quellen.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.