In Polen basiert der Großteil des gegenwärtigen Stromverbrauchs auf fossilen Brennstoffen, wobei mehr als die Hälfte des erzeugten Stroms aus Kohle stammt. Über zwei Drittel der Elektrizität (rund 67%) wird aus fossilen Quellen wie Kohle, Gas und Öl gewonnen, wobei der Großteil davon, etwa 56%, auf Kohle entfällt. Kohlenstoffarmer Strom macht etwa 29% des Strommixes aus, wobei Wind und Solarenergie wichtige Beiträge leisten, nämlich fast 15% bzw. rund 11%. Fast keine Elektrizität kommt aus Netto-Importen oder Wasserkraft, mit nur ca. 2% jeweils. Im Zeitraum von November 2023 bis Oktober 2024 hat Polen hierbei einen kleineren Teil seines Strombedarfs durch Biokraftstoffe (1.35%) gedeckt.
Um den Anteil kohlenstoffarmen Stroms zu erhöhen, könnte Polen seine bestehende Wind- und Solarenergie ausbauen, da diese Technologien bereits bedeutende Mengen an Elektrizität erzeugen. Der Ausbau der Kernenergie könnte ebenfalls eine bedeutende Rolle spielen, was Polen von Ländern wie Frankreich, der Slowakei und der Ukraine lernen kann, die starke Kernenergieprogramme betreiben und mehr als die Hälfte ihres Strombedarfs damit decken. Außerdem könnte sich Polen an Dänemark orientieren, die erfolgreich fast 60% ihres Stroms aus Windkraft beziehen. Solche Erfahrungen zeigen, dass massiver Ausbau von Wind- und Solarenergie, gepaart mit der Einführung von Kernenergie, eine praktikable Strategie darstellt, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und die Luftverschmutzung sowie die Kohlenstoffemissionen zu senken.
In den letzten Jahrzehnten hat Polen einige bedeutende Veränderungen in der Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom erlebt. Besonders in den 2010er Jahren gab es einen signifikanten Anstieg der Windenergieproduktion; 2015 war mit einem Anstieg um 3,2 TWh ein Höhepunkt. Allerdings gab es 2018 einen merklichen Rückgang der Windenergie um 2,1 TWh. Seit 2020 erlebt die Solarenergie einen deutlichen Aufschwung mit jährlichen Erhöhungen der Erzeugung um bis zu 5 TWh im Zeitraum 2023/2024. Die jüngste negative Entwicklung ist ein Rückgang bei Biokraftstoffen von 6 TWh im Jahr 2023/2024. Trotz dieser Rückgänge zeigt der kontinuierliche Anstieg bei Wind- und Solarenergie, dass Polen auf einem Weg ist, der den Schwerpunkt auf den Ausbau sauberer Energiequellen legt. Ein Schwerpunkt auf den Ausbau dieser bestehenden sauberen Technologien, ergänzt durch Investitionen in Kernkraft, könnte die Kohlenstoffarmut der Elektrizität weiter vorantreiben.