Im Jahr 2022 stammte etwa 79% des in Polen verbrauchten Stroms aus fossilen Energieträgern, wobei Kohle mit fast 70% den größten Anteil ausmachte. Erneuerbare Energien wie Wind (11%), Solar (4,5%), Biokraftstoffe (4,3%) und Wasserkraft (1,15%) lieferten zusammen mehr als ein Fünftel der insgesamt verbrauchten Elektrizität. Erdgas machte etwa 7% des Stromverbrauchs aus. Interessanterweise ist Polen ein Nettoexporteur von Elektrizität, was bedeutet, dass es seine Energie nicht vollständig importiert, sondern auch an andere Länder weitergibt.
Für eine Steigerung der Produktion von kohlenstoffarmer Elektrizität könnte Polen seine bestehenden Windkraftanlagen erweitern. Länder wie Dänemark und Irland produzieren über ein Drittel ihrer Elektrizität mit Windkraft. Zudem könnten polnische Entscheidungsträger von der Kernenergiepolitik in Ländern wie Frankreich, der Ukraine und Slowakei lernen, die einen deutlich höheren Anteil ihrer Elektrizität aus Kernenergie gewinnen. Auch der verstärkte Ausbau von Solarenergie, wie es zum Beispiel in Jordanien und Jemen der Fall ist, könnte zu einer erheblichen Steigerung der kohlenstoffarmen Elektrizitätsproduktion führen.
Was die Historie der kohlenstoffarmen Elektrizität in Polen angeht, fällt auf, dass insbesondere Wind und Biokraftstoffe in den letzten Jahren ihre Produktion erhöht haben. Beginnend im Jahr 2009 mit einer Steigerung von 1,6 TWh durch Biokraftstoffe, erfuhr die Windenergie im Jahr 2011 einen Boost von 1,5 TWh. In den folgenden Jahren gab es sowohl Aufs und Abs in der Produktion dieser Energiearten, wobei die Windenergie einen insgesamt positiven Trend aufwies. Intriguingly, Solarenergie begann erst im Jahr 2021, einen wesentlichen Beitrag zur kohlenstoffarmen Energieproduktion in Polen zu leisten, verzeichnete aber im Jahr 2022 eine deutliche Zunahme von 4,2 TWh.