Im Jahr 2023 ist der Großteil des Stromverbrauchs in Indonesien nach wie vor stark von fossilen Brennstoffen abhängig. Mehr als achtzig Prozent des Stroms werden aus fossilen Energieträgern gewonnen, wobei Kohle dabei den größten Anteil von fast zwei Dritteln ausmacht. Gas trägt knapp ein Fünftel zur Stromversorgung bei, während Öl mit weniger als zwei Prozent eine sehr geringe Rolle spielt. Im Gegensatz dazu machen kohlenstoffarme Energiequellen knapp unter zwanzig Prozent des Stromverbrauchs aus. Wasserkraft, Biokraftstoffe und Geothermie spielen in dieser Kategorie die bedeutsamste Rolle, wobei Wasserkraft etwa sieben Prozent ausmacht, gefolgt von Biokraftstoffen mit sechs Prozent und Geothermie bei knapp fünf Prozent.
Um den Anteil der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Indonesien zu erhöhen, könnte das Land von den Erfolgen anderer Länder lernen. Ein Blick auf Länder wie Uruguay, wo Windenergie ein Drittel der Stromerzeugung ausmacht, oder Griechenland, das mit einem Fünftel seines Stroms durch Solarenergie erfolgreich ist, kann Indonesien dazu inspirieren, seine eigenen kapazitäten für Wind- und Solarenergie zu erweitern. Diese Länder zeigen, dass ein bedeutender Anteil an sauberer Energie durch gezielte Investitionen und strategische politische Maßnahmen erreicht werden kann. Es wäre klug, den Einsatz von Technologien zu fördern, die sowohl wirtschaftlich sinnvoll als auch ökologisch nachhaltig sind, insbesondere durch den Aufbau und die Unterstützung von Kernenergiekapazitäten, da sie eine zuverlässige und kohlenstofffreie Stromquelle darstellen.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Indonesien zeigt ein wechselhaftes Bild, insbesondere im Bereich der Wasserkraft. Ab den 1980er Jahren gab es immer wieder bedeutende Entwicklungen und Rückgänge, wie das starke Wachstum 1998 mit einem Anstieg von 4,5 TWh sowie Rückgänge, beispielsweise 2011 mit einem Minus von 5 TWh. Die letzten Jahre zeigen jedoch positive Trends in der Erzeugung kohlenstoffarmer Energie. Eine bemerkenswerte Entwicklung war 2018 der starke Anstieg von Biokraftstoffen um fast 13 TWh. Weitere signifikante Fortschritte wurden 2022 und 2023 in der Stromerzeugung aus Biokraftstoffen erzielt, was auf ein wachsendes Engagement für nachhaltigere Energieformen hindeutet, auch wenn diese nicht die wichtigste Strategie für eine kohlenstoffarme Zukunft darstellen sollten. Indonesien hat den Grundstein für den Ausbau kohlenstoffarmer Energien gelegt und kann auf diesem Fortschritt weiter aufbauen, um fossile Brennstoffe zunehmend zu ersetzen.