Im Jahr 2023 wird der Großteil des Stroms in Indonesien immer noch aus fossilen Brennstoffen gewonnen, wobei mehr als 80% des Stroms der Nation auf Kohle, Gas und Öl zurückzuführen sind. Kohle allein macht fast zwei Drittel des Stroms aus, während Gas einen erheblichen Teil von mehr als einem Sechstel beiträgt. Öl trägt nur einen sehr geringen Anteil bei, kaum mehr als 1%. Im Gegensatz dazu machen kohlenstoffarme Energiequellen knapp unter einem Fünftel des Gesamtstroms aus, wobei Wasserkraft mit 7% und Biokraftstoffe mit 6,4% hauptverantwortlich sind. Geothermie trägt ebenfalls einen nennenswerten Beitrag von nahezu 5% bei. Es ist wichtig, den Anteil der kohlenstoffarmen Energiequellen in Indonesien zu erhöhen, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und ihre negativen Auswirkungen wie Klimawandel und Luftverschmutzung zu reduzieren.
Wächst der Strom in Indonesien?
Die Entwicklung des Stromverbrauchs in Indonesien zeigt 2023 positive Wachstumszeichen. Der Pro-Kopf-Stromverbrauch erreichte 1.250 kWh, ein Anstieg um 51 kWh im Vergleich zum Vorjahr, was einen bemerkenswerten Fortschritt darstellt. Allerdings gibt es bei der kohlenstoffarmen Stromerzeugung einen leichten Rückgang, von 235 kWh pro Person im Jahr 2022 auf 232 kWh im Jahr 2023. Dieser Rückgang ist bedauerlich und weist darauf hin, dass Indonesien seine Anstrengungen verstärken muss, um den Anteil kohlenstoffarmer Energien zu steigern und so einen umweltfreundlicheren Strommix für die Zukunft sicherzustellen.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung zu steigern, könnte Indonesien von erfolgreichen Ländern lernen, die große Fortschritte in der Nutzung von Kern- und Solarenergie gemacht haben. Frankreich setzt intensiv auf Kernenergie und deckt damit fast 70% seines Elektrizitätsbedarfs. Länder wie Libanon und Chile haben gezeigt, dass Solarenergie über 20% des Strommixes ausmachen kann. Indonesien sollte Strategien entwickeln, die den Bau von Kernkraftwerken sowie umfangreiche Investitionen in Solarenergie fördern. Solche Maßnahmen könnten Indonesiens Energiemix erheblich verändern und gleichzeitig zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen, indem sie den Anteil nachhaltiger Energiequellen erhöhen.
Geschichte
In der Vergangenheit erlebte Indonesien immer wieder Schwankungen in der kohlenstoffarmen Elektrizitätsproduktion. In den 1980er-Jahren wurde die Wasserkraft kontinuierlich ausgebaut. Die 1990er und frühen 2000er waren durch kleinere Rückgänge und dann erneute Anstiege geprägt, etwa mit einem markanten Anstieg im Jahr 2010. In jüngerer Zeit, insbesondere von 2017 bis 2023, wurde dies durch den Aufstieg von Geothermie und Biokraftstoffen ergänzt, wobei letztere signifikante Zuwächse in den Jahren 2018, 2021 und 2022 verzeichneten. Diese wechselhafte Geschichte zeigt, dass trotz gewisser Fortschritte in der kohlenstoffarmen Stromproduktion und -nutzung in Indonesien die Notwendigkeit besteht, konsistent in den Ausbau kohlenstoffarmer Energien zu investieren.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.