Costa Rica ist ein herausragendes Beispiel für kohlenstoffarme Stromerzeugung, da das Land bereits mehr als 94 % seines Stroms aus solchen Quellen bezieht. Der überwiegende Anteil stammt aus Wasserkraft, die etwa 70 % des Energiebedarfs deckt. Geothermie und Windenergie tragen ebenfalls erheblich zur Stromerzeugung bei, mit Anteilen von mehr als 10 % bzw. fast 13 %. Weniger als 6 % des Stroms werden noch aus fossilen Brennstoffen gewonnen, was sich positiv auf den CO2-Ausstoß auswirkt. Darüber hinaus ist Costa Rica ein bedeutender Nettostromexporteur, der dazu beiträgt, die Emissionen in den Nachbarländern zu senken. Der nächste Schritt besteht darin, den Stromverbrauch in Bereichen wie Verkehr, Heizung und Industrie zu elektrifizieren, was eine Erhöhung der Stromerzeugung erfordert.
Um die Stromerzeugung aus kohlenstoffarmen Quellen weiter zu steigern, sollte Costa Rica insbesondere den Ausbau der Windenergie verstärken. Diese Technologie hat sich bereits als wirkungsvoll erwiesen und könnte erheblich zur Deckung des zukünftigen Energiebedarfs beitragen. Ergänzend könnten Investitionen in Solarenergie und die Prüfung der Einführung von Kernenergie in Betracht gezogen werden, um die Energieerzeugung noch diversifizierter und stabiler zu gestalten. Diese Maßnahmen könnten nicht nur den nationalen Energiebedarf decken, sondern auch die Rolle Costa Ricas als sauberer Energieexporteur stärken.
In den frühen 1980er Jahren erlebte Costa Rica eine stetige Zunahme der Wasserkraft, wobei die Erzeugung kontinuierlich stieg. In den 1990er Jahren wurde die Geothermie als neue Quelle kohlenstoffarmer Energie eingeführt, was die Diversifizierung des Energiemixes weiter unterstützte. Das Jahrzehnt zwischen 1997 und 2004 war durch Schwankungen gekennzeichnet, wobei vor allem die Wasserkraft in einigen Jahren zunahm und in anderen abnahm. In den 2010er Jahren kam es zu einem signifikanten Anstieg der Wasserkrafterzeugung, insbesondere im Jahr 2015. Gleichzeitig spielte die Windenergie seit 2018 eine zunehmende Rolle, und auch die Geothermie verzeichnete 2019 einen deutlichen Anstieg. Der Trend der letzten Jahre zeigt, dass Costa Rica erfolgreich daran arbeitet, seine kohlenstoffarmen Stromquellen auszubauen und zu diversifizieren.