Slowakei verzeichnet bemerkenswerte Fortschritte im Bereich der kohlenstoffarmen Stromerzeugung, da mehr als 87% seines Stroms aus sauberen Energiequellen stammt. Dies ist überwiegend auf Kernenergie zurückzuführen, die fast 60% des gesamten Stromverbrauchs ausmacht, gefolgt von Wasserkraft mit etwa 22%. Fossile Brennstoffe tragen rund 9% zur Stromerzeugung bei, wobei Gas etwas mehr als 6% und Biokraftstoffe knapp 3% liefern. Solarstrom macht rund 2% aus, während andere nicht spezifizierte erneuerbare Energien und fossile Brennstoffe wie Kohle und Öl jeweils rund 1% ausmachen. Dank dieser kohlenstoffarmen Energiewende ist Slowakei zudem ein bedeutender Nettoexporteur von Strom, was den benachbarten Ländern hilft, ihre Emissionen zu senken. Allerdings steht das Land vor der Herausforderung, andere Sektoren wie Verkehr, Heizung und Industrie zu elektrifizieren, was einen erheblichen Anstieg des Stromverbrauchs erfordern wird.
Um den Anteil an kohlenstoffarmer Stromerzeugung weiter zu erhöhen, kann Slowakei seine vorhandene Atomkraftkapazität ausbauen, da diese bereits den Großteil der kohlenstoffarmen Stromproduktion liefert. Die Erweiterung bestehender Kernkraftwerke oder der Bau neuer Anlagen könnte den Bedarf an sauberen Energien decken und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen weiter reduzieren. Neben der Stärkung der Kernenergie könnten auch Investitionen in Technologien zur Energierückgewinnung aus Wind und Solar, sowohl skalierbar als auch nachhaltig, dazu beitragen, den Energiebedarf des Landes langfristig zu sichern.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in der Slowakei zeigt einige bedeutende Entwicklungen. In den späten 1980er Jahren, genauer gesagt 1986, kam es zu einem deutlichen Anstieg der Kernenergie um 2,3 TWh. Während das Wachstum in der Kernenergie in den 1990er Jahren fortgesetzt wurde, kam es 1995 zu einem bemerkenswerten Rückgang um 1,2 TWh, gefolgt von weiteren Rückgängen in den Jahren 2004, 2007 und 2009. Der Eintritt ins neue Jahrtausend brachte jedoch auch Jahre mit erheblichem Wachstum, wie 2000 mit 3,4 TWh. In jüngster Zeit, im Jahr 2023, erhöhte sich die Stromerzeugung aus Kernkraft um 2,4 TWh. Die Wasserkraft verzeichnete ebenfalls Schwankungen, insbesondere in den 1990er und 2000er Jahren mit Auf- und Abschwüngen, und legte in den Jahren 2023/2024 um 2 TWh zu. Während die Zuwächse in den letzten Jahren ein positiver Trend sind, verdeutlichen die Schwankungen die Notwendigkeit einer fortlaufenden Unterstützung kohlenstoffarmer Technologien, um stabile und nachhaltige Energieversorgung sicherzustellen.