Derzeit bezieht die Slowakei beeindruckende 86% ihres Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen. Dies ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer sauberen und nachhaltigen Energiezukunft. Der größte Teil dieser kohlenstoffarmen Elektrizität wird durch Kernenergie bereitgestellt, die über 62% zur Stromerzeugung beiträgt. Weitere 16% stammen aus der Wasserkraft. Fossile Brennstoffe machen wiederum knapp 14% des Strommixes aus, wobei der größte Teil dieser fossilen Energie durch Gas mit rund 9% bereitgestellt wird. Bemerkenswert ist auch, dass die Slowakei ein wichtiger Netto-Exporteur von Strom ist, was ihren Nachbarländern hilft, ihre Emissionen zu senken. Der nächste Schritt besteht darin, andere Sektoren wie Transport, Heizung und Industrie zu elektrifizieren, was einen erheblichen Anstieg der Stromnachfrage bedeuten wird.
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung weiter zu erhöhen, könnte die Slowakei den Ausbau der Kernenergie in Betracht ziehen. Angesichts der bereits hohen Kapazitäten in der Kernenergie könnte eine Erweiterung dieser Anlagen dazu beitragen, den zukünftigen Strombedarf zu decken, während gleichzeitig der Ausstoß von Treibhausgasen erheblich reduziert wird. Ergänzend dazu könnten Investitionen in Solar- und Windenergie sinnvoll sein, um die Stromproduktion weiter zu diversifizieren und langfristig zu stabilisieren. Eine verstärkte Nutzung dieser Technologien könnte die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen weiter verringern und gleichzeitig die Energiesicherheit des Landes stärken.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Elektrizität in der Slowakei zeigt sowohl Fortschritte als auch Herausforderungen. In den späten 1980er und frühen 1990er Jahren gab es einen bemerkenswerten Ausbau der Kernenergie, wobei 1986 und 1994 signifikante Anstiege von 2,3 TWh beziehungsweise 1,1 TWh verzeichnet wurden. Der positive Trend setzte sich bis zum Beginn der 2000er Jahre fort, unterbrochen von nennenswerten Rückgängen wie 1995 und erneut 2007 und 2009, die kritisch zu betrachten sind. In der Wasserkraft gab es ebenfalls Zuwächse, insbesondere in den frühen 1990er Jahren, doch auch hier traten Schwankungen auf, wie das Jahr 2003 zeigt, wo ein Rückgang von 1,8 TWh registriert wurde. In der jüngsten Geschichte, im Jahr 2023, gab es wieder positive Entwicklungen mit einem Anstieg von 2,4 TWh in der Kernenergie und einem zusätzlichen Plus von 1 TWh bei der Wasserkraft. Diese Schwankungen verdeutlichen die Herausforderungen, aber auch das Potenzial für die Zukunft kohlenstoffarmer Stromerzeugung in der Slowakei.