Im Jahr 2024 setzt sich der Stromverbrauch in Ungarn aus beinahe gleichen Teilen kohlenstoffarmem und fossilem Strom zusammen. Mehr als die Hälfte, konkret etwa 51%, des Stroms stammt aus kohlenstoffarmen Quellen. Innerhalb dieser Kategorie trägt die Kernenergie den größten Anteil bei, um etwa 34% des Strombedarfs zu decken, während die Solarenergie knapp 13% beiträgt. Auf Netto-Importe entfallen rund 28%, was einen bedeutenden Teil der ungarischen Stromversorgung darstellt. Nur ungefähr 20% des Stroms in Ungarn wird aus fossilen Brennstoffen, hauptsächlich Gas, erzeugt. Kohle spielt mit etwa 6% eine geringere Rolle, und Biokraftstoffe sowie Wind liefern jeweils geringe Anteile zur Stromproduktion bei.
Um den Anteil der kohlenstoffarmen Stromerzeugung weiter zu erhöhen, könnte Ungarn seine erfolgreichen Technologien wie Kernenergie und Solarenergie weiter ausbauen. Diese haben sich bereits als effektiv erwiesen und liefern einen bedeutenden Beitrag zur insgesamt sauberen Stromerzeugung. Ein Blick auf andere Länder zeigt, dass der massive Ausbau der Kernenergie in der Slowakei, wo sie 60% der Stromproduktion ausmacht, als Vorbild dienen könnte. Auch Frankreich, mit einem Anteil von 68% aus Kernenergie, zeigt das Potenzial dieser Technologie. Außerdem könnte Ungarn sich mit Ländern wie Dänemark, wo Windenergie 59% ausmacht, und Irland mit 33% Windenergie inspirieren lassen, den Anteil der Windkraft zu erhöhen.
In den früheren 1980er Jahren erlebte Ungarn einen beachtlichen Ausbau seiner Kernenergie-Kapazitäten, mit jährlichen Zuwächsen in der Stromproduktion zwischen 0,9 und 3,6 TWh. Dies resultierte in einer deutlich gesteigerten Kapazität und Unabhängigkeit im Bereich der kohlenstoffarmen Stromerzeugung. Allerdings verzeichnete das Land im Jahr 2003 einen Rückgang der Kernenergie um etwa 2,9 TWh, was ein kritisches Ereignis war. In den folgenden Jahren gab es moderate Zuwächse. Ein neuer Schub im Bereich kohlenstoffarmer Technologien kam durch den Ausbau der Solarenergie, insbesondere seit 2019, mit signifikanten Zuwächsen bis 2023, obwohl 2024 ein leichter Rückgang zu verzeichnen war. Insgesamt zeigt die Entwicklung, dass Ungarn eine beachtliche Geschichte im Bereich der kohlenstoffarmen Stromerzeugung aufweisen kann, mit gelegentlichen Herausforderungen, die es zu überwinden gilt.