Der aktuelle Stand der Stromerzeugung in Ungarn zwischen Oktober 2023 und September 2024 zeigt eine interessante Aufteilung zwischen kohlenstoffarmen und fossilen Energieträgern. Mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs in diesem Zeitraum stammt aus kohlenstoffarmen Quellen, darunter Kernenergie, während fast ein Drittel über Nettoimporte gedeckt wird. Fossile Brennstoffe machen weniger als ein Fünftel des gesamten Stromverbrauchs aus, wobei Gas fast 13,5 % und Kohle knapp 6 % ausmachen. Dies unterstreicht die Bedeutung der Kernenergie, die allein mehr als 33 % der Stromproduktion übernimmt, während Solarenergie knapp über 12 % beiträgt. Biomasse und Windenergie tragen kleinere Anteile mit jeweils etwa 2 % bzw. 1,5 % bei.
Um den Anteil an kohlenstoffarmer Stromerzeugung in Ungarn weiter zu erhöhen, könnte das Land in den Ausbau seiner bestehenden Kernenergie- und Solarkapazitäten investieren, da diese Technologien bereits signifikant zur Stromproduktion beitragen. Länder wie Frankreich und die Slowakei zeigen, wie erfolgreich der starke Fokus auf Kernenergie sein kann, indem sie 67 % bzw. 60 % ihres Stroms aus dieser Quelle erzeugen. Im Bereich der Windenergie könnte Ungarn von Ländern wie Dänemark und Irland lernen, die es geschafft haben, große Anteile ihres Stroms aus Windenergie zu erzeugen. Die Diversifizierung und Verstärkung dieser sauberen Energietechnologien kann eine nachhaltige Zukunft für Ungarns Elektrizitätsversorgung sichern.
Historisch gesehen, begann der signifikante Anstieg der Kernenergie in Ungarn in den 1980er Jahren, als jährliche Zuwächse zwischen 1,5 und 3,6 Terawattstunden verzeichnet wurden. Diese Entwicklung unterstreicht die strategische Entscheidung Ungarns, seine Abhängigkeit von kohlenstoffarmen Energiequellen zu erhöhen. Eine Reihe von Jahren in den frühen 2000er Jahren erlebte einen leichten Anstieg der Kernenergieproduktion, insbesondere im Jahr 2005, mit zusätzlichen Beiträgen von Biokraftstoffen. In den letzten Jahren, ab 2019, erlebte die Solarenergie in Ungarn ebenfalls einen beachtlichen Zuwachs. Allerdings war es bedauerlich, dass es 2023/2024 zu leichten Rückgängen sowohl in der Kernenergie als auch im Solarbereich kam. Diese Schwankungen sollten Anlass genug sein, um die strategische Bedeutung der Ausweitung der kohlenstoffarmen Stromerzeugung zu unterstreichen und die damit verbundenen Investitionen zu verstärken.