Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Ungarn im Jahr 2024 zeigt, dass mehr als die Hälfte des Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen stammt. Kernenergie nimmt dabei fast ein Drittel der Erzeugung ein und bleibt eine tragende Säule der Energieversorgung. Die Netto-Importe tragen mehr als ein Fünftel zur Deckung des Strombedarfs bei. Auffällig ist dabei auch, dass fast ein Fünftel des Stroms aus Solarenergie stammt, was die Bemühungen Ungarns um den Ausbau von Solarenergie unterstreicht. Obwohl fossile Brennstoffe wie Gas und Kohle immer noch eine bedeutende Rolle spielen, sinkt ihr Anteil, da kohlenstoffärmere Optionen bevorzugt werden.
Wächst der Strom in Ungarn?
Die jüngsten Daten zeigen, dass der Stromverbrauch in Ungarn leicht gestiegen ist. Die Pro-Kopf-Stromverbrauch liegt nun bei 5061 kWh, ein Anstieg um 29 kWh gegenüber dem bisherigen Rekord im Jahr 2021. Die Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom ist mit 2908 kWh pro Person deutlich gewachsen, ein erfreuliches Plus von 298 kWh gegenüber dem Vorjahr 2023. Dies weist auf eine verstärkte Investition in saubere Energie hin, was wesentlich zur Erfüllung zukünftiger Nachfragen und zur Bekämpfung von Klimawandel und Verschmutzung beitragen könnte.
Vorschläge
Ungarn kann sein kohlenstoffarmes Stromerzeugungspotenzial weiter steigern, indem es die vorhandenen Kapazitäten in der Kernenergie und Solarenergie ausbaut. Vorbilder sind Länder wie die Slowakei und die Ukraine, die beide große Erfolge mit Kernenergie verzeichnen, sowie Dänemark und Irland, die stark auf Windenergie setzen. Ungarn könnte von deren Strategien lernen, um den Anteil kohlenstoffarmer Energien weiter zu erhöhen. Besonders der Erfolg Frankreichs, das mit 68 % seines Strombedarfs aus Kernenergie deckt, zeigt, dass der Ausbau von Nuklearenergie ein effektiver Weg sein kann, um den Einsatz fossiler Brennstoffe zu reduzieren.
Geschichte
In den 1980er Jahren erlebte Ungarn einen deutlichen Anstieg in der Erzeugung von Kernenergie, mit einem erheblichen Wachstum von 1983 bis 1988. Ein plötzliches Absinken der Kernenergieproduktion im Jahr 2003 sorgte jedoch für Herausforderungen, die erst in den folgenden Jahren langsam ausgeglichen wurden. In jüngerer Zeit, insbesondere seit 2019, verzeichnete die Solarenergie beständige Zuwächse, was den Trend zu sauberer und nachhaltiger Stromerzeugung unterstreicht. Diese positive Entwicklung, die durch einen erneuten Anstieg im Jahr 2024 gekrönt wurde, deutet darauf hin, dass Ungarn auf dem richtigen Weg ist, um seine Energiezukunft zu sichern.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.