Der aktuelle Zustand des Stromverbrauchs in Guatemala zeigt, dass im Jahr 2022 mehr als zwei Drittel des Stroms aus kohlenstoffarmem Strom erzeugt wurde, wobei die Wasserkraft knapp 40 % ausmacht. Fossile Brennstoffe trugen fast ein Drittel bei, wobei Kohle dabei die größte Rolle spielte. Biokraftstoffe machen einen beträchtlichen Teil des Erneuerbaren aus, wobei Wind und Geothermie jeweils knapp weniger als 3 % und Solarenergie weniger als 2 % ausmachen.
Um den Anteil des kohlenstoffarmen Stroms weiter zu erhöhen, könnte Guatemala von erfolgreichen Ländern lernen. Beispielsweise könnte der Ausbau der Windenergie eine vielversprechende Option sein, wie es Uruguay zeigt, wo Wind 36 % des Stroms ausmacht. Ebenso könnte die Solarenergie zur Steigerung beitragen, inspirierend ist hier Chile mit 21 % Solarenergie. Langfristig könnte auch der Ausbau der Kernenergie eine zusätzliche saubere Stromquelle darstellen, vergleichbar mit der Situation in Frankreich, wo Kernenergie 67 % des Stroms liefert.
Historisch gesehen hat Guatemala in den letzten Jahrzehnten Schwankungen in der Stromerzeugung aus Wasserkraft und Biokraftstoffen erlebt. Mittel der 1980er und 1990er Jahre gab es moderate Steigerungen in der Stromerzeugung aus Wasserkraft. Die 2000er Jahre brachten sowohl positive als auch negative Veränderungen, besonders im Jahr 2015, als die Wasserkraft um 1 TWh zurückging. In jüngerer Zeit, um das Jahr 2020, gab es wiederholt einen Rückgang bei der Wasserkraft, aber auch eine erhebliche Steigerung um 1,3 TWh aus Wasserkraft in diesem Jahr. Biokraftstoffe haben ähnliche Schwankungen durchgemacht, mit signifikanten Veränderungen besonders um das Jahr 2018.