Im Jahr 2022 bestand mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs in Guatemala aus kohlenstoffarmen Energiequellen, mit einem Anteil von etwa 67%. Die Wasserkraft war dabei die bedeutendste Quelle und trug fast 39% zur Stromerzeugung bei. Weitere kohlenstoffarme Beiträge kommen von Biokraftstoffen mit etwa 22%, während Wind- und Solarenergie zusammen knapp 5% ausmachten. Die fossilen Brennstoffe hingegen deckten fast ein Drittel des Strombedarfs, wobei Kohle mit etwa 26% den größten Teil dieser Kategorie ausmacht. Bemerkenswert ist der starke Anteil kohlenstoffarmer Energiequellen im Vergleich zu fossilen Energieträgern, was auf eine positive Tendenz hin zu nachhaltiger Energie hinweist.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung weiter zu steigern, könnte Guatemala von Ländern wie Dänemark oder Uruguay lernen, die stark auf Windkraft gesetzt haben, mit Anteilen von 59% beziehungsweise 33%. Ein Fokus auf den Ausbau von Wind- und Solarenergie könnte Guatemala helfen, seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Das Land könnte auch von Chile lernen, welches 22% seines Stroms aus Solarenergie bezieht. Gleichzeitig könnte Guatemala in Erwägung ziehen, Kernenergie in seine Energieproduktion zu integrieren, ähnlich wie Frankreich oder die Slowakei, die auf über 60% Kernenergie setzen, um die Energiewende zu beschleunigen.
In der Geschichte der kohlenstoffarmen Stromproduktion in Guatemala waren die 1980er Jahre von einem moderaten Wachstum der Wasserkraft geprägt, mit einer bemerkenswerten Steigerung von 0,8 TWh im Jahr 1986. Während der 2000er Jahre zeigte die Stromerzeugung aus Wasserkraft Schwankungen, wobei es 2009 und 2015 zu Rückgängen kam. Positiv hervorzuheben ist der große Anstieg im Jahr 2017, als die Wasserkrafterzeugung um 1,8 TWh anstieg und gleichzeitig eine Reduktion bei Biokraftstoffen zu verzeichnen war. Diese Trends zeigen, dass Guatemala in der Lage ist, seine kohlenstoffarme Stromerzeugung kontinuierlich anzupassen und auszubauen, um eine nachhaltige Energiezukunft zu sichern.