In Honduras herrscht aktuell eine relativ ausgewogene Verteilung zwischen kohlenstoffarmen und fossilen Energiequellen in Bezug auf den Elektrizitätsverbrauch für das Jahr 2021. Kohlenstoffarmen Energiequellen wie Wasserkraft, Solar und Bioenergie produzierten zusammen 6,23 TWh, während fossile Brennstoffe 5,74 TWh generierten. Dabei bildet die Wasserkraft mit 2,7 TWh den Hauptanteil an der kohlenstoffarmen Erzeugung und die Solarproduktion leistet mit 1,28 TWh ebenfalls einen signifikanten Beitrag. Jedoch liegt der Pro-Kopf-Verbrauch in Honduras deutlich unter dem globalen Durchschnitt von 410 Watt pro Person, was möglicherweise auf eine geringere industrielle Tätigkeit oder eine weniger intensive Nutzung elektrisch betriebener Geräte hindeutet.
Um die Erzeugung von kohlenstoffarmer Elektrizität in Honduras zu steigern, sollten bestehende Solaranlagen weiter ausgebaut werden. Diese Technologie ist in Honduras bereits weit verbreitet und hat erhebliches Potenzial für zukünftige Entwicklungen. Andere Länder bieten wertvolle Modelle für den erfolgreichen Ausbau von kohlenstoffarmer Energie. Honduras könnte zum Beispiel von Ländern wie Brasilien und Mexiko lernen. In beiden Ländern wird Windenergie erfolgreich eingesetzt, in Brasilien mit einer Generierung von 94 TWh und in Mexiko mit 21 TWh. Aber auch der Gebrauch von Solarzellen ist in diesen Ländern erfolgreich: In Brasilien werden so 49 TWh, in Mexiko 16 TWh gewonnen.
Betrachtet man die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromproduktion in Honduras, so hat sie ihre Wurzeln in den 1980er Jahren mit der Einführung der Wasserkraft. In den darauf folgenden Jahren wurde diese Energiequelle kontinuierlich ausgebaut, allerdings gab es auch zwischenzeitliche Rückgänge wie zum Beispiel 1994 und zwischen 2001 und 2004. Die mittleren und späten 2000er Jahre brachten eine weitere Intensivierung der Wasserkraftnutzung, während ab 2015 auch Solar- und Windenergie zunehmend Eingang in die Stromproduktion fanden. Besonders 2015 und 2016 sahen einen signifikanten Anstieg der Solarenergieproduktion. Im Jahr 2019 hingegen kam es zu einem Rückgang der Wasserkraftproduktion, während die Erzeugung aus Bioenergie anstieg.