Die gegenwärtige Situation der Stromverbrauchs in Äthiopien im Jahr 2021 lässt sich primär an Hand des erzeugten kohlenstoffarmen Stroms charakterisieren. Hierbei ist die Wasserkraft mit rund 14 TWh am dominantesten. Dabei wird im globalen Durchschnitt pro Person eine Leistung von 410 Watt generiert, während in Äthiopien die Werte deutlich niedriger liegen. Dies kann auf eine geringere industrielle Aktivität im Land hinweisen, da weniger Energie für Produktion und Infrastruktur benötigt wird. Gleichzeitig impliziert ein niedrigerer Stromverbrauch auch, dass der Zugang zur Elektrizität für die Bevölkerung begrenzt sein kann, was die Lebensqualität und wirtschaftliche Möglichkeiten beeinträchtigt.
Die Beispiele von Ländern, die erfolgreich eine kohlenstoffarme Stromerzeugung durchführen, lässt darauf schließen, dass Äthiopien seinen Fokus auf die Nutzung von Wind- und Solarenergie legen sollte. Die Volksrepublik China und die USA zeigen, dass sowohl der Einsatz von Windenergie mit 964 TWh bzw. 425 TWh als auch von Solarenergie mit 523 TWh bzw. 215 TWh zu deutlich höheren Stromgewinnen führen können. Zudem könnte Äthiopien auch von erfolgreichen Praktiken in Ländern wie Indien und Brasilien lernen, die jeweils 120 TWh bzw. 94 TWh durch Solarenergie bzw. Windenergie erzeugen. Diese Länder haben ähnliche klimatische und geographische Bedingungen wie Äthiopien und könnten als Vorbild für energieeffiziente Praktiken dienen.
Betrachtet man die Entwicklung der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Äthiopien, so ist ein kontinuierlicher Anstieg der Wasserkraftnutzung seit Beginn des 21. Jahrhunderts zu verzeichnen. In den Jahren 2001 bis 2006 gab es jährliche Zuwächse von etwa 0,3 TWh. Eine bemerkenswerte Steigerung erfolgte in den Jahren 2010 bis 2012, in denen die Erzeugung jährlich um mehr als 1 TWh stieg. Allerdings hat sich das Wachstum in den folgenden Jahren etwas verlangsamt und es gab eine leicht negative Entwicklung bei der Windenergie im Jahr 2017 und 2019. Trotz dieser schwankenden Entwicklungen zeigt Äthiopien ein konsequentes Engagement für den Ausbau der kohlenstoffarmen Stromerzeugung, insbesondere durch die Nutzung der Wasserkraft.