Im Zeitraum von Juni 2024 bis Mai 2025 war die Stromerzeugung in Kalifornien geprägt von einem Mix aus kohlenstoffarmer und fossiler Energie. Über die Hälfte des Stroms stammte aus kohlenstoffarmen Quellen, was zeigt, dass Kalifornien einen deutlichen Fokus auf grüne Energiequellen legt. Im Einzelnen trugen Solarenergie mit knapp 20%, Wasserkraft mit mehr als 11%, Kernenergie mit rund 7%, Windenergie mit etwa 6%, Geothermie mit über 4% und Biokraftstoffe mit knapp 2% zur kohlenstoffarmen Stromerzeugung bei. Hingegen stammt fast ein Drittel des Stroms aus fossilen Brennstoffen, vor allem Gas mit knapp 32%, während die Netto-Importe mit etwa 18% der Stromversorgung ebenfalls eine wesentliche Rolle spielen.
Wächst der Strom in Kalifornien?
Trotz des beachtlichen Anteils an kohlenstoffarmer Energie und einer leichten Steigerung beim pro-Kopf-Verbrauch von kohlenstoffarmer Energie, stagniert der Gesamtverbrauch an Elektrizität in Kalifornien auf einem alarmierend niedrigen Niveau im historischen Vergleich. Der pro-Kopf-Verbrauch von Elektrizität sank von 7711 kWh im Jahr 2008 auf 6580 kWh im Jahr 2025, was einen Rückgang von 1131 kWh pro Person darstellt. Während der gesamte Stromverbrauch rückläufig ist, verzeichnete kohlenstoffarme Stromerzeugung im Jahr 2025 leicht höhere Zahlen als im Vorjahr, mit einem Anstieg von 91 kWh pro Person, was zumindest ein positiver Indikator für die Entwicklung hin zu mehr sauberer Energie ist.
Vorschläge
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung in Kalifornien zu erhöhen, könnte der Ausbau bestehender Solarenergieanlagen von Vorteil sein, da diese bereits einen beachtlichen Beitrag zur Stromerzeugung leisten. Kalifornien kann von erfolgreichen Regionen wie Frankreich, wo Kernenergie fast 70% der Stromerzeugung ausmacht, lernen und seine eigene Kernenergiekapazität ausbauen. Auch Bundesstaaten wie Iowa und South Dakota, die mehr als die Hälfte ihres Stroms aus Windenergie gewinnen, können Vorbilder sein, wie ein vielfältiger Energiemix gestaltet werden kann. Durch den verstärkten Einsatz von Solarenergie und Kernkraft kann Kalifornien nicht nur seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern, sondern auch einen stabilen und nachhaltigen Beitrag zur Stromversorgung leisten.
Geschichte
Der Blick auf die historische Entwicklung der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Kalifornien zeigt, dass insbesondere die Wasserkraft und die Solarenergie in der vergangenen Dekade deutliche Schwankungen aufwiesen. In den frühen 2000er Jahren verzeichnete die Wasserkraft einige starke Anstiege, wie im Jahr 2006 (+8,4 TWh), gefolgt von signifikanten Rückgängen, wie im Jahr 2007 (-20,5 TWh). Solarenergie zeigte hingegen ein durchweg positives Wachstum in den letzten Jahren, insbesondere ab 2014 (+6,1 TWh). Diese historische Volatilität, insbesondere der signifikante Rückgang der Kernenergie im Jahr 2012 (-18,2 TWh), ist kritisch zu hinterfragen. Es zeigt sich die Notwendigkeit einer stabilen und kontinuierlich ausgebauten kohlenstoffarmen Stromerzeugung, die auf das Wachstum von Solar- und Kernenergie setzen sollte, um die Energiezukunft Kaliforniens nachhaltig zu gestalten.