Im Jahr 2022 stammte mehr als die Hälfte des in Nicaragua verbrauchten Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen. Dieser Anteil setzte sich hauptsächlich aus Biokraftstoffen, Geothermie, Windkraft und Wasserkraft zusammen. Biokraftstoffe trugen erhebliche 18% zur Stromerzeugung bei, gefolgt von Geothermie und Wind mit jeweils etwa 14% und 12%. Wasserkraft lieferte ungefähr 11% des Stroms. Etwa ein Viertel der Stromerzeugung beruhte auf fossilen Brennstoffen, was die Abhängigkeit des Landes von klimaschädlicher Energie zeigt. Die restlichen 19% des Stroms wurde durch Nettoimporte gedeckt, was auf eine gewisse Abhängigkeit von Strom aus dem Ausland hinweist.
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Nicaragua weiter zu erhöhen, könnte das Land die bestehende Windenergieproduktion ausbauen. Die Erhöhung dieser sauberen Energiequelle kann Nicaragua helfen, seinen inländischen Strombedarf nachhaltiger zu decken und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Von Ländern wie Dänemark und Uruguay, die signifikante Anteile ihres Stroms aus Windkraft beziehen, könnte Nicaragua wertvolle Lehren ziehen. Dänemark erzeugt beeindruckende 61% seines Stroms mit Windkrafttechnik, während Uruguay Kraftwerke betreibt, die 36% ihres Stroms aus Windkraft gewinnen. Diese Beispiele unterstreichen das Potential der Windenergie als verlässliche und umweltfreundliche Lösung.
In der Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Nicaragua gab es einige bedeutsame Trends. In den 1970er und frühen 1980er Jahren erlebte die Wasserkraft einige Schwankungen mit sowohl Anstiegen als auch Rückgängen. Seit den 1980er Jahren wurde Geothermie zunehmend ausgebaut, besonders mit den erwähnenswerten Anstieg im Jahr 1984 und 1989 um 0,2 TWh und später um 0,3 TWh im Jahr 2012. Die Windenergie wurde erstmals 2013 bedeutsam, als sie um 0,2 TWh anstieg und weiter im Jahr 2014 um 0,3 TWh wuchs. Diese Entwicklungen spiegeln ein wachsendes Engagement für kohlenstoffarme Energiequellen wider, das sich in den letzten Jahrzehnten in einer ausgeglicheneren Energieproduktion niederschlägt.