Gemäß unserem Prognosemodell basiert der aktuelle Zustand des Stromverbrauchs in Spanien auf realen Daten für die ersten 11 Monate des Jahres 2023 und prognostizierten Daten für den verbleibenden Monat. Mehr als drei Viertel (rund 78%) des Stroms stammt aus emissionsarmen Quellen. Davon stammen fast ein Viertel (24%) aus Windenergie und über ein Fünftel (21%) aus Kernenergie. Fast ein Sechstel der Produktion kommt sowohl von Wasserkraft als auch von Solarenergie, was einem Anteil von jeweils 15,5% entspricht. Auf der anderen Seite beträgt der Anteil der fossilen Energieträger am Strommix 22%, wobei knapp über ein Fünftel (20,5%) aus Gas und fast gar kein (ca. 1,6%) aus Kohle besteht. Der Beitrag von Bio-Kraftstoffen ist vergleichsweise gering - nur etwas über 2%.
Spanien könnte das Niveau der sauberen Stromerzeugung erhöhen, indem es auf erfolgreiche Länder in diesem Bereich verweist. Die Ausdehnung der bestehenden nuklearen, wind- und solarbetriebenen Technologien, die bereits bedeutende Mengen an Elektrizität liefern, könnte verstärkt werden. Man könnte sich dabei an Ländern wie Frankreich und der Slowakei orientieren, die in der Lage sind, 66 bzw. 63 Prozent ihres Stroms aus Kernenergie zu erzeugen. Ebenso könnte Spanien von Ländern wie Dänemark lernen, wo 59 Prozent des Stroms aus Windenergie stammen.
Die Geschichte der emissionsarmen Elektrizität in Spanien ist ziemlich dynamisch. In den späten 1970er Jahren gab es einen bemerkenswerten Anstieg von Wasserkraft, aber dieser fiel zu Beginn der 1980er Jahre wieder ab. Mitte der 80er Jahre erlebte die Kernenergie einen Aufschwung und trug 12,4 TWh mehr zur Stromerzeugung bei. War das Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre von einem Rückgang der Wasserkraft geprägt, so änderte sich dies Mitte der 90er Jahre wieder. Trotz mehrerer Rückgänge gelang es der Wasserkraft, ihren Beitrag zur Stromerzeugung in den folgenden Jahren im Vergleich zum Vorjahr stets zu erhöhen.