Spanien hat in den letzten zwölf Monaten, von September 2024 bis August 2025, einen bedeutenden Fortschritt in Richtung kohlenstoffarmer Energieerzeugung gemacht, indem es beachtliche 80 % seines Stroms aus sauberen Energiequellen bezieht. Dies ist ein bemerkenswerter Meilenstein, der zeigt, wie stark sich das Land auf nachhaltige Energiequellen konzentriert. Der Strommix wird hauptsächlich durch Wind (etwa ein Fünftel) und Kernenergie (ebenfalls etwa ein Fünftel) getragen, wobei auch rund 19 % des Stroms aus Solarenergie stammen. Fossile Brennstoffe haben noch immer einen Anteil von fast 20 % an der Stromerzeugung, ein Bereich, der beträchtliche Verbesserung erfordert, um die Herausforderungen der Elektrifizierung in Bereichen wie Verkehr, Heizung und Industrie zu meistern, die eine deutliche Erhöhung des sauberen Strombedarfs mit sich bringen.
Wächst der Strom in Spanien?
Trotz dieser beeindruckenden Zahlen gibt es jedoch Anlass zur Sorge in Bezug auf das Wachstumsprofil des spanischen Elektrizitätsverbrauchs. Pro Kopf lag der Stromverbrauch im Jahr 2025 bei 5491 kWh, was deutlich unter dem Rekordjahr 2008 mit 6786 kWh liegt. Der Rückgang von 1295 kWh zeigt, dass der Stromkonsum derzeit stagniert. Auch die kohlenstoffarme Erzeugung scheint sich nicht im gewünschten Maß zu steigern, da der aktuelle Wert von 4413 kWh pro Kopf geringfügig unter dem Stand von 2024 liegt, was einen Rückgang von 67 kWh bedeutet. Diese Stagnation ist besonders besorgniserregend, weil die Elektrifizierung der Wirtschaft eine rasche Ausweitung der sauberen Stromerzeugung erfordert.
Vorschläge
Um den Anteil der kohlenstoffarmen Energieerzeugung zu steigern, sollte Spanien seine bestehenden Kapazitäten bei der Kernenergie sowie den Technologien Wind und Solar ausbauen. Diese saubereren Technologien sind bereits gut in den spanischen Energiemix integriert und bieten das Potenzial für eine signifikante Erhöhung der Elektrizitätserzeugung bei gleichzeitiger Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen wie Gas. Ein Ausbau dieser Sektoren wird nicht nur den Bedarf nach mehr sauberem Strom decken, sondern auch zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und somit zum Kampf gegen den Klimawandel beitragen.
Geschichte
In der Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Spanien gab es mehrere bemerkenswerte Entwicklungen. In den 1980er Jahren verzeichnete die Kernenergie einen nennenswerten Aufschwung, insbesondere im Jahr 1984 mit einem Anstieg von 12,4 TWh. Die Wasserkraft zeigte über die Jahrzehnte hinweg ein wellenförmiges Muster, mit signifikanten Zuwächsen in den Jahren 1977, 1996, 2010 und 2013, jedoch jeweils gefolgt von deutlichen Rückgängen. Zu den jüngeren Veränderungen zählt 2023 ein positiver Anstieg der Solarenergie um 12,9 TWh, ein verheißungsvolles Zeichen für die Zukunft. Wasserkraft bleibt volatil, wie im Jahr 2025 mit einem Anstieg von 16 TWh zu sehen, obgleich dieser Sektor in der Vergangenheit oftmals Schwankungen unterworfen war. Spanien muss sich darauf konzentrieren, diese positiven Trends in der sauberen Energieerzeugung zu stabilisieren und weiter auszubauen, insbesondere in Zeiten, in denen die Elektrifizierung unerlässlich ist.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.