Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Spanien im Jahr 2023 zeigt eine starke Präferenz für kohlenstoffarmen Strom. Mehr als zwei Drittel des Stroms in Spanien, nämlich knapp über 70 %, stammen aus kohlenstoffarmen Quellen. Wind macht fast 23 % und Solar etwa 17 % aus, während Kernenergie mit etwa 20 % einen beträchtlichen Anteil hat. Wasserkraft trägt weitere 9 % bei. Auf der anderen Seite stammen etwa 27 % des Stroms aus fossilen Brennstoffen, wobei Gas mit fast 22 % den größten Anteil hat. Öl und Kohle spielen eine geringere Rolle mit rund 4 % beziehungsweise 2 %. Geothermie und Biokraftstoffe haben einen Beitrag von etwa 2 %.
Um den Anteil von kohlenstoffarmem Strom in Spanien zu erhöhen, könnte das Land bestehende kohlenstoffarme Technologien wie Kernenergie, Wind und Solar weiter ausbauen. Ein Blick auf erfolgreiche Länder zeigt, dass ein starker Fokus auf bestimmte Technologien von Vorteil sein kann. Frankreich und die Slowakei beziehen mehr als die Hälfte ihres Stroms aus Kernenergie, was Spanien aufgrund seiner bereits signifikanten Kernkraftkapazitäten ebenfalls anstreben könnte. Zudem ist Dänemark mit einem Anteil von 53 % Windenergie ein gutes Vorbild für den weiteren Ausbau der Windenergie in Spanien. Uruguay hat es zudem geschafft, 35 % seines Stroms aus Windenergie zu beziehen. Diese Vorbilder zeigen, dass Spanien durch eine gezielte Förderung und den Ausbau vorhandener kohlenstoffarmer Technologien seine Ambitionen erhöhen kann.
Ein Blick in die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Spanien zeigt, dass Wasserkraft seit den späten 1970er Jahren großen Schwankungen unterworfen war. Besonders in den 1980er und 1990er Jahren gab es starke Zunahmen und Rückgänge, darunter ein Anstieg um 18,7 TWh im Jahr 1977 gefolgt von einem Rückgang um 16,8 TWh im Jahr 1980. In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre und den 2000er Jahren setzte sich dieses Muster fort, was auf eine wetterbedingte Volatilität hinweist. In den letzten Jahrzehnten hat jedoch vor allem die Solarenergie einen erheblichen Aufschwung erlebt, wobei 2023 allein ein Anstieg um 11,1 TWh verzeichnet wurde. Insgesamt zeigt diese historische Analyse, dass Spanien bestrebt sein sollte, die weniger volatilen kohlenstoffarmen Technologien wie Kernenergie und Solar verstärkt auszubauen.