Neuseeland kann im Jahr 2024 stolz darauf sein, dass mehr als 85 % seines Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen stammt, was eine bemerkenswerte Leistung in der weltweiten Energieproduktion darstellt. Über die Hälfte davon wird durch Wasserkraft bereitgestellt, gefolgt von Geothermie mit knapp einem Fünftel und Windenergie, die fast ein Zehntel beiträgt. Auf der anderen Seite macht der Einsatz fossiler Brennstoffe wie Gas und Kohle knapp 15 % der Elektrizität aus, wobei der überwiegende Anteil auf Gas fällt. Das Land steht nun vor der Herausforderung, diese nachhaltigen Energiequellen weiter auszubauen, um andere Sektoren wie Transport, Heizung und Industrie zu elektrifizieren, was eine erhebliche Steigerung des Strombedarfs erfordern wird.
Wächst der Strom in Neuseeland?
Trotz der beeindruckenden Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom hat Neuseeland derzeit einen Rückgang im pro-Kopf-Stromverbrauch verzeichnet. Im Jahr 2024 liegt dieser bei 8595 kWh pro Person, fast 1800 kWh weniger als der Höchstwert 2004. Auch die individuelle kohlenstoffarme Stromproduktion ist im Vergleich zu ihrem Höhepunkt in den 1990er Jahren um fast 1000 kWh pro Person gesunken. Diese rückläufigen Zahlen sind besorgniserregend, insbesondere angesichts der dringenden Notwendigkeit, fossil-basierte Energiequellen zu ersetzen und die Elektrifizierung voranzutreiben, um den Klimawandel zu bekämpfen und die Energiewende zu vollziehen.
Vorschläge
Um die Erzeugung kohlenstoffarmer Elektrizität in Neuseeland zu steigern, sollte das Land die Nutzung von Solar- und Kernenergie ernsthaft in Erwägung ziehen. Diese Technologien bieten eine stabile und grüne Energiequelle und könnten helfen, den Bedarf nachhaltiger zu decken. Der Ausbau dieser Energiequellen würde nicht nur helfen, den Einsatz fossiler Brennstoffe zu verringern, sondern auch die Gesamtmenge an verfügbarer Strom zu erhöhen, was entscheidend für die geplante Elektrifizierung der Industrie- und Transportsysteme ist.
Geschichte
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die Erzeugung von Wasserkraft in Neuseeland über die Jahre schwankte, wobei in den 1970er und frühen 1980er Jahren größere Schwankungen stattfanden. Während dieser Zeit wurden sowohl bedeutende Anstiege als auch Rückgänge verzeichnet, was die Volatilität dieser Energiequelle unterstreicht. Ab dem Jahr 2000 kam es zu wiederholten Anstiegen und Rückgängen, wobei der größte Zuwachs 2004 und der größte Rückgang 2005 zu verzeichnen war. Kürzlich, etwa im Jahr 2024, war ein Rückgang um 2,7 TWh festzustellen, was die Notwendigkeit unterstreicht, die Energieproduktion durch stabilere grüne Alternativen wie Solar- und Kernenergie zu diversifizieren.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.