In den letzten 12 Monaten, von August 2023 bis Juli 2024, hat sich der Stromverbrauch in der Türkei auf eine bemerkenswerte Weise aufgeteilt. Mehr als die Hälfte des Stroms, genauer gesagt etwa 52%, stammt aus fossilen Brennstoffen, wobei Kohle mit fast 34% den größten Anteil ausmacht, gefolgt von Gas mit rund 18%. Im Gegensatz dazu machen kohlenstoffarme Energiequellen mittlerweile fast die Hälfte des Strommixes aus, was eine beachtliche Leistung darstellt. Erneuerbare Energien, einschließlich Windenergie und Wasserkraft, spielen eine bedeutende Rolle. Wasserkraft liegt bei etwa 22%, Windenergie bei über 11% und Solarenergie trägt rund 8% bei. Geothermie und Biokraftstoffe machen zusammen in etwa 5% aus, was zeigt, dass dieser Bereich noch Ausbaupotenzial bietet.
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung in der Türkei weiter zu erhöhen, wäre eine Erweiterung der bestehenden Windkraftanlagen sinnvoll, da diese bereits einen beachtlichen Teil des Stroms liefern. Ein Blick auf erfolgreiche Länder zeigt interessante Lernmöglichkeiten: Dänemark bezieht beeindruckende 59% seines Stroms aus Windkraft, was zu einem Vorbild für die Türkei werden könnte. Auch der Ausbau der Kernenergie könnte in Betracht gezogen werden, da Länder wie Frankreich und die Slowakei mehr als die Hälfte ihres Stroms aus dieser Quelle beziehen. Ein solcher Mix aus Wind- und Kernenergie könnte der Türkei helfen, ihren Kohlenstoffausstoß erheblich zu reduzieren und sich den globalen Klimazielen zu nähern.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in der Türkei zeigt bedeutende Schwankungen, insbesondere bei der Wasserkraft. In den späten 1980ern gab es Anstiege und Rückgänge, wie etwa 1987 mit einem Plus von 6,7 TWh, gefolgt von einem Rückgang 1989. In den späteren Jahren waren einige herausragende Entwicklungen zu beobachten, etwa der signifikante Anstieg im Jahr 2015 um 26,5 TWh und der noch bemerkenswertere Anstieg um 28,9 TWh im Jahr 2019. Diese Schwankungen unterstreichen die Notwendigkeit der Diversifizierung in andere kohlenstoffarme Technologien wie Wind- und Solarenergie, die im Jahr 2023/2024 gemeinsam um etwa 15,5 TWh an Stromerzeugung zulegten. Diese Erweiterungen spiegeln das Engagement der Türkei wider, eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten.