Derzeit wird in der Türkei etwas mehr als die Hälfte des Stroms aus fossilen Brennstoffen erzeugt, was etwa 53 % entspricht, während kohlenstoffarme Energiequellen fast 47 % des Stromverbrauchs ausmachen. Von den fossilen Brennstoffen entfällt der Großteil, etwa ein Drittel, auf Kohle, gefolgt von Gas mit rund 18 %. Was die kohlenstoffarmen Energiequellen betrifft, so spielt die Wasserkraft eine entscheidende Rolle und trägt mehr als ein Fünftel zum gesamten Stromverbrauch bei. Windkraft liefert mehr als ein Zehntel, während Solarenergie fast ein Zehntel des Stroms ausmacht. Geothermie und Biokraftstoffe liefern zusammen knapp 6 %. Dieser Zeitraum umfasst die Monate von Dezember 2023 bis November 2024.
Um den Anteil des kohlenstoffarmen Stroms in der Türkei zu erhöhen, sollte der Schwerpunkt auf der Erweiterung bestehender Windkraftprojekte liegen, da diese ein bedeutender Teil der Energieproduktion in der Türkei sind. Ein Blick auf die Erfahrungen anderer Länder zeigt, dass die Türkei von Dänemarks Erfolg im Bereich Windenergie lernen kann, das bemerkenswerte 59 % seines Stroms aus dieser Quelle bezieht. Ebenso könnte die Türkei von den Fortschritten Litauens profitieren, das rund ein Drittel seines Stroms aus Windkraft erzeugt. Die Verbesserung der Infrastruktur für Wind- und Solarenergie, gepaart mit einer möglichen Einführung von Kernenergie, könnte helfen, den fossilen Anteil weiter zu reduzieren.
Ein Rückblick auf die Geschichte des kohlenstoffarmen Stroms in der Türkei zeigt, dass die Stromerzeugung aus Wasserkraft durch starke Schwankungen gekennzeichnet ist. In den späten 1980er Jahren gab es gemischte Entwicklungen, mit größeren Steigerungen 1987 und 1988, jedoch gefolgt von einem starken Rückgang 1989. Ähnliche Muster wiederholten sich in den darauffolgenden Jahrzehnten. Besonders erwähnenswert ist der signifikante Anstieg der Wasserkraftproduktion im Jahr 2019 mit fast 29 TWh, gefolgt von einem starken Rückgang im Jahr 2021 um etwa 22 TWh. In jüngerer Vergangenheit, im Jahr 2024, gab es wieder eine Zunahme der Wasserkraft um 10 TWh und bemerkenswerterweise auch einen Anstieg der Solarenergie um über 9 TWh, was eine vielversprechende Entwicklung für die Zukunft der kohlenstoffarmen Stromproduktion in der Türkei darstellt.