Der aktuelle Zustand des Stromverbrauchs in der Türkei zeigt, dass etwas mehr als die Hälfte des Stroms durch fossile Brennstoffe erzeugt wird, während fast die Hälfte aus kohlenstoffarmen Quellen stammt. Erdgas und Kohle dominieren die fossile Stromerzeugung mit jeweils etwa 18 % bzw. 35 %. Bei den kohlenstoffarmen Energien spielt die Wasserkraft eine wichtige Rolle, indem sie fast 22 % des Stroms zur Verfügung stellt, gefolgt von Windkraft mit rund 11 % und Solarenergie mit etwa 8 %. Geothermie und Biokraftstoffe tragen ebenfalls zur kohlenstoffarmen Versorgung bei, jedoch in geringerem Ausmaß.
Wächst der Strom in Türkei?
Der Stromverbrauch pro Kopf in der Türkei wächst, was sich in den aktuellen Zahlen von 3888 kWh pro Person widerspiegelt, eine Steigerung gegenüber dem bisherigen Rekord aus dem Jahr 2021 von 3782 kWh pro Person. Dies bedeutet, dass es kürzlich eine Erhöhung um 105 kWh pro Person gab. Besonders erfreulich ist das Wachstum im Bereich der kohlenstoffarmen Stromerzeugung, bei dem die Erzeugung kürzlich 1770 kWh pro Kopf erreichte, was eine bemerkenswerte Steigerung um 219 kWh gegenüber dem niedrigeren Rekord von 2019 darstellt. Dieses Wachstum ist ermutigend und zeigt, dass die Türkei auf dem richtigen Weg ist, den Anteil sauberer Energie zu erhöhen.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung weiter zu steigern, sollte die Türkei den Ausbau bestehender Windenergieanlagen anstreben, da diese bereits einen beträchtlichen Anteil zur Stromerzeugung beitragen. Zusätzlich wäre es lohnend, von Regionen wie Iowa und Dänemark zu lernen, die erfolgreich mehr als die Hälfte ihres Stroms aus Windenergie erzeugen. Darüber hinaus zeigen Länder wie Frankreich mit einem hohen Anteil von 68 % Kernenergie, dass die Ausweitung der Kernenergie eine bedeutende Chance bietet, den Anteil kohlenstoffarmer Energie erheblich zu erhöhen. Die Türkei sollte daher sowohl die Wind- als auch die Kernenergie weiter ausbauen, um nachhaltiger und umweltfreundlicher wird.
Geschichte
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in der Türkei ist von Schwankungen geprägt. In den späten 1980er Jahren erlebte die Wasserkraft zunächst mehrere Auf- und Abwärtsbewegungen, unter anderem mit einem Rückgang von 11 TWh im Jahr 1989. Die 1990er und 2000er Jahre zeigten einen ähnlichen Trend, wobei sich größere Rückschläge von bis zu 18.8 TWh mit Verbesserungen abwechselten, darunter ein bemerkenswerter Anstieg um 26.5 TWh im Jahr 2015. Neuere Entwicklungen im Jahr 2024 weisen erneut auf ein Wachstum mit einem Wasserkraftzuwachs von 10.8 TWh und einem Solarzuwachs von 7.3 TWh hin. Während diese Fortschritte ermutigend sind, bleibt die Notwendigkeit bestehen, kohlenstoffarme Technologien, insbesondere Solar- und Windkraft, weiter auszubauen und stabile, langfristige Strategien zu verfolgen, die den Klimazielen der Türkei gerecht werden.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.