Der aktuelle Zustand des Stromverbrauchs in der Türkei zeigt, dass mehr als die Hälfte der Elektrizität aus fossilen Brennstoffen stammt, während fast die Hälfte aus kohlenstoffarmen Quellen bezogen wird. Genauer gesagt, machen fossile Brennstoffe etwa 54% der Stromerzeugung aus, wobei Kohle den größten Anteil hat bei 35% und Gas 19% ausmacht. Die kohlenstoffarmen Energiequellen erreichen einen Anteil von rund 46%. Wasserkraft ist die bedeutendste kohlenstoffarme Energiequelle mit fast 22%, gefolgt von Windenergie, die mehr als 10% beiträgt, und Solarenergie mit etwa 8%. Geothermie und Biokraftstoffe verbleiben bei eindrucksvollen, wenn auch kleineren, Anteilen von 3% bzw. 2,5%.
Um den Anteil der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in der Türkei zu erhöhen, sollten bestehende Windenergiekapazitäten ausgebaut werden, da diese bereits beträchtliche Mengen an Strom erzeugen. Aus internationalen Erfolgsbeispielen kann die Türkei vieles lernen. So hat Dänemark beachtliche 52% seiner Elektrizität aus Windkraft generiert. Durch den Fokus auf Windkraft könnte die Türkei den positiven Erfahrungen Dänemarks folgen. Darüber hinaus könnte die Betrachtung der Fortschritte in der Solartechnologie in Ländern wie dem Libanon, wo Solaranlagen 31% der Stromerzeugung ausmachen, die Türkei dazu inspirieren, in dieses Gebiet zu investieren.
Historisch gesehen hat die Türkei seit den 1980er Jahren erhebliche Fortschritte bei der kohlenstoffarmen Stromerzeugung gemacht, vor allem im Bereich der Wasserkraft. In den 1980er Jahren war die Stromerzeugung durch Wasserkraft volatil. Bemerkenswerte Spitzenwerte wurden 1988 mit 10,3 TWh und 2019 mit 28,9 TWh erreicht. Besonders umweltfreundliche Technologien wie Solarenergie haben in jüngster Zeit ebenfalls an Bedeutung gewonnen, mit einer bemerkenswerten Steigerung im Jahr 2024 um 7,3 TWh. Diese Fortschritte und Schwankungen zeigen den historischen Trend hin zu einer diversifizierten kohlenstoffarmen Stromerzeugung, wobei die Tür für zukünftige Innovationen und Ausweitungen in den Bereichen Wind- und Solarenergie weit offen steht.