Die aktuelle Situation des Stromverbrauchs in der Türkei zeigt, dass mehr als die Hälfte des Stroms aus fossilen Brennstoffen (etwa 53%) stammt. Kohle trägt 34%, Gas 18% und der Rest entfällt auf andere fossile Energiearten. Fast die Hälfte der Stromerzeugung ist kohlenstoffarm (46.45%), wobei die Wasserkraft mit 22% der größte Beitrag ist. Windenergie folgt mit 11%, Solarenergie macht etwa 8% aus und Geothermie sowie Biokraftstoffe tragen jeweils knapp 3% bei. Diese Zahlen umfassen den Zeitraum von August 2023 bis Juli 2024, also über ein Jahr hinweg.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung in der Türkei zu erhöhen, wäre eine Erweiterung der Windenergie sinnvoll, da diese bereits eine bedeutende Menge an Strom liefert. Ein Blick auf erfolgreiche Länder zeigt einige Beispiele, aus denen die Türkei lernen könnte. Dänemark erzeugt beeindruckende 61% seines Stroms aus Windenergie. Auch in Uruguay (36%) und Deutschland (31%) spielen Wind und Solar eine wichtige Rolle. Zudem kann die Türkei von Frankreich, das 67% seines Stroms aus Kernenergie gewinnt, lernen. Diese Länder haben gezeigt, dass eine strategische Investition in Wind und Kernkraft einen nachhaltigen und grünen Energiemix ermöglichen kann, während gleichzeitig die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduziert wird.
Historisch gesehen hat die Stromerzeugung aus nachhaltigen Quellen in der Türkei einige Höhen und Tiefen erlebt. In den späten 1980er und frühen 1990er Jahren gab es signifikante Schwankungen bei der Wasserkrafterzeugung, mit einem besonders hohen Anstieg von 10.3 TWh im Jahr 1988 sowie einem Rückgang von 11 TWh im Jahr 1989. Auch in jüngerer Zeit, insbesondere im Jahr 2021, war ein erheblicher Rückgang der Wasserkrafterzeugung von 22.3 TWh zu verzeichnen. Aber es gab auch positive Entwicklungen: Beispielsweise stieg die Wasserkrafterzeugung 2019 um fast 29 TWh. Frisch für das Jahr 2023/2024 zeigt sich auch ein Zuwachs bei der Solarenergie um 6.7 TWh, was ein ermutigendes Zeichen für das Wachstum der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in der Zukunft ist.