Im Jahr 2021 stammt der Großteil des in Guadeloupe verbrauchten Stroms aus fossilen Brennstoffen, die mehr als die Hälfte der gesamten Stromerzeugung ausmachen, genau genommen etwa 66%. Dies ist ein bedeutender Anteil und stellt eine Herausforderung dar, insbesondere angesichts der globalen Klimakrise und der Umweltauswirkungen fossiler Brennstoffe wie Kohle, die allein rund 14% ausmachen. Auf der positiven Seite liegt der Anteil des kohlenstoffarmen Stroms in der Region bei etwa 34%. Von diesem kohlenstoffarmen Strom wird eine bedeutende Menge durch Biofuels (ca. 15%) erzeugt, gefolgt von Wind- und Solarenergie, die gemeinsam jeweils etwa 7% beitragen, und Geothermie mit ungefähr 5%.
Um den Anteil an kohlenstoffarmen Stromquellen zu erhöhen, könnte Guadeloupe von Erfahrungen anderer Länder profitieren. Zum Beispiel gehören sowohl Wind- als auch Solarenergie zu den Bereichen, in denen einige Länder außerordentlich erfolgreich waren. Uruguay und Irland, die jeweils über ein Drittel ihres Stroms aus Windenergie beziehen, können als Vorbilder dienen. Ebenso bieten die Anstrengungen Griechenlands und Chiles im Bereich Solarenergie, die rund 22% ihrer Elektrizität daraus erzeugen, wertvolle Einblicke, die Guadeloupe übernehmen könnte. Des Weiteren ist es sinnvoll, die Möglichkeiten der Kernenergie zu erwägen, da zahlreiche Länder in Europa und weltweit Kernkraftwerke erfolgreich betreiben und so ihren Bedarf an fossilen Brennstoffen erheblich reduzieren konnten.
Blickt man auf die historische Entwicklung des kohlenstoffarmen Stroms in Guadeloupe, so ist erkennbar, dass Geothermie im Jahr 2005 leicht zulegte, dies jedoch keine nachhaltige Entwicklung darstellte, da sie in den folgenden Jahren stagnierte oder zurückging. Die Einführung der Solarenergie im Jahr 2012 war ein kleiner, aber bedeutender Schritt in die richtige Richtung, sicherte jedoch kein stetiges Wachstum in der installierten Kapazität. Schließlich trug Biofuel im Jahr 2021 mit einem leichten Zuwachs zur Stromerzeugung bei. Diese Entwicklungen zeigen, dass es noch Raum für eine strategischere und intensivere Ausweitung dieser Technologien gibt, um den Strommix grüner und nachhaltiger zu gestalten.