In Portugal beträgt der Anteil der sauberen Energie am Gesamtstromverbrauch knapp die Hälfte (ca. 50%), wobei fossil erzeugter Strom rund ein Drittel (ca. 34%) ausmacht. Die unterschiedlichen Energiequellen verteilen sich dabei folgendermaßen: Gas (31%), Wind (24%), Wasserkraft (14%), Biokraftstoffe (7%), Solar (5%), Geothermie (weniger als 1%) und Kohle (nahezu Null). Es ist zu beachten, dass die Nettoimporte von Elektrizität in Portugal ungefähr 16% des Stromverbrauchs ausmachen. Während der Spitzenzeit betrug der Wert der Nettoimporte sogar 67%.
Das Potenzial zur Erhöhung der Stromerzeugung aus sauberen Energien in Portugal ist zweifellos groß. Die Ausweitung der bestehenden Windenergiekapazitäten wäre ein erster Schritt in diese Richtung. Darüber hinaus könnten nukleare Energiequellen eine zunehmend wichtige Rolle spielen. Im Hinblick auf das erfolgreiche Beispiel Frankreichs, wo 61% des Stroms aus Kernenergie erzeugt werden, könnte der Ausbau der Kernenergie eine vielversprechende Strategie sein. Auch andere Länder wie die Ukraine, die Slowakei und Belgien, in denen ebenfalls ein hoher Anteil der Stromerzeugung auf Kernenergie zurückgeht, könnten als Vorbilder dienen.
Ein Blick in die Geschichte der Stromerzeugung aus sauberer Energie in Portugal zeigt ein wechselhaftes Bild. Lediglich der Anteil der Wasserkraft scheint seit den 1970er-Jahren beträchtlichen Schwankungen ausgesetzt gewesen zu sein. So ist die Stromerzeugung aus Wasserkraft seit dem ersten beobachteten Anstieg im Jahr 1977 wiederholt gestiegen und gefallen. Besonders auffällig ist hierbei das letztjährige Absinken um 4,3 TWh im Vergleich zum Vorjahr. Es ist davon auszugehen, dass diese Volatilität teils auf natürliche Schwankungen in den Wasserressourcen zurückgeht.