Der aktuelle Zustand des Stromverbrauchs in Portugal zeigt, dass der größte Teil des Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen stammt. Im Zeitraum von September 2023 bis August 2024 stammten mehr als drei Viertel (76,07%) des Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen. Fast die Hälfte des Stroms (41,1%) wurde durch Wasserkraft erzeugt, und ein beachtlicher Anteil (22,44%) kam von Windenergie. Netto-Importe machten 14,18% des Stroms aus. Fossile Brennstoffe trugen nur 9,42% zur Stromerzeugung bei, wobei dieser Anteil ausschließlich durch Gas gedeckt wurde. Solarenergie lieferte fast 7,37%, während Biokraftstoffe 5,16% beisteuerten.
Um den Anteil der kohlenstoffarmen Stromerzeugung weiter zu steigern, könnte Portugal seine Windenergie-Kapazitäten ausbauen, da diese Technologie bereits signifikante Mengen Strom erzeugt. Ein Blick auf andere Länder zeigt, dass man von Dänemark lernen könnte, wo 61% des Stroms aus Windkraft stammen. Ein solches Modell könnte auch in Portugal erfolgreich angewendet werden. Länder wie Irland und Uruguay, die ebenfalls beeindruckende 34% bzw. 36% ihres Stroms durch Windkraft erzeugen, dienen als weitere Vorbilder. Der Ausbau der Windenergie kombiniert mit erhöhter Investition in Solarenergie, wie sie zum Beispiel in Griechenland (22%) und Chile (21%) erfolgreich praktiziert wird, kann wesentlich dazu beitragen, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren.
Bei einem Blick auf die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Portugal sind besonders die Schwankungen bei der Wasserkrafterzeugung zu beachten. In den späten 70er Jahren, konkret 1977, gab es eine Steigerung von 5,2 TWh. In den 80er und 90er Jahren sieht man deutliche Schwankungen wie beispielsweise einen Rückgang 1989 um -6,4 TWh und wiederholte Anstiege sowie Rückgänge in den 90er Jahren. Besonders erwähnenswert sind Anstiege wie 2003 mit 7,8 TWh und der Rückgang im Jahr 2004 um -5,9 TWh. In den 2000er Jahren bis hin zu den 2010er Jahren gab es weiterhin signifikante Schwankungen, wobei im Jahr 2013 ein Anstieg um 8,2 TWh und 2017 ein Rückgang um -9,3 TWh auftrat. Diese Daten zeigen, dass Wasserkraft anfällig für Jahreszeiten und Wetterbedingungen ist. Trotzdem hat sich Portugal kontinuierlich bemüht, seine kohlenstoffarme Stromerzeugung auszubauen, wie der Anstieg um 13.9 TWh im Jahr 2023/2024 belegt.