Im Zeitraum von Oktober 2023 bis September 2024 stammt mehr als drei Viertel (76,9%) des in Portugal verbrauchten Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen. Der Großteil dieses sauberen Stroms wird durch Wasserkraft erzeugt, die etwa 41% des gesamten Stromverbrauchs ausmacht. Windenergie trägt etwa 23% bei, was ebenfalls eine bedeutende Quelle für grünen Strom darstellt. Zudem werden etwa 14% des Stroms durch Nettoimporte gedeckt, die vermutlich ebenfalls kohlenstoffarmer Herkunft sind. Fossile Brennstoffe machen nur etwa 8% aus und stammen ausschließlich aus Gas. Solarenergie liefert rund 8%, und Biokraftstoffe machen etwa 5% der Stromerzeugung aus.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung in Portugal weiter zu erhöhen, könnte der Ausbau der bestehenden Windkraft eine effektive Maßnahme sein. Der Erfolg von Dänemark, das 61% seines Stroms durch Windenergie deckt, zeigt, dass ein erheblicher Ausbau machbar und lohnenswert ist. Portugal könnte auch von der Praxis der Nachbarländer lernen. So erzeugt Irland etwa 34% seines Stroms durch Windkraft, was zeigt, dass eine verstärkte Nutzung dieser Technologie auch in einem ähnlich klimatisch begünstigten Land möglich wäre. Darüber hinaus könnte Portugal langfristig auch in den Ausbau der Kernenergie investieren, ähnlich wie Frankreich, wo 67% des Stroms aus Kernenergie stammen. Dies wäre ein logischer Schritt, um stabile und klimafreundliche Energiequellen zu sichern.
Betrachtet man den Verlauf der kohlenstoffarmen Stromerzeugung, besonders die Wasserkraft, so gab es in der Vergangenheit signifikante Schwankungen. In den späten 1970er Jahren gab es einen Anstieg von 5,2 TWh im Jahr 1977. Die 1990er Jahre waren geprägt von größeren Veränderungen, einschließlich eines Rückgangs von 6,4 TWh im Jahr 1989 und wiederholten Rückgängen Ende der 1990er Jahre. Seit 2000 wechselten sich Jahre mit bedeutenden Zuwächsen, wie 7,8 TWh im Jahr 2003, und Jahren mit Rückgängen ab. Besonders bemerkenswert war der Anstieg um 8,2 TWh im Jahr 2013. Der jüngste deutliche Zuwachs kam 2023/2024 mit 14,1 TWh, was zeigt, dass Wasserkraft nach wie vor eine zentrale Rolle in der portugiesischen Stromerzeugung spielt. Die Herausforderungen der Vergangenheit zeigen jedoch die Notwendigkeit konstanter Ausbauanstrengungen in Bereichen wie Wind- und Solarenergie, um eine stabile und nachhaltige Stromversorgung sicherzustellen.