Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Portugal zeigt, dass kohlenstoffarme Energiequellen dominieren. In den vergangenen zwölf Monaten, von September 2024 bis August 2025, stammten über drei Viertel (76,47%) des erzeugten Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen. Die Wasserkraft machte dabei den größten Anteil mit fast 39% aus, gefolgt von der Windkraft mit etwa 23,4% und Solarenergie mit fast 10%. Zu den fossilen Brennstoffen gehörte natürlich das Gas, das etwa 11,92% der Stromerzeugung ausmachte. Netto-Importe trugen 11,2% bei, während Biokraftstoffe für etwa 4,75% des Strommixes verantwortlich waren. Dieser Fokus auf kohlenstoffarme Technologien unterstreicht Portugals Engagement für eine saubere Energiewirtschaft und den Übergang zu nachhaltiger Stromerzeugung.
Wächst der Strom in Portugal?
Obwohl Portugal Fortschritte bei der Erzeugung kohlenstoffarmer Elektrizität macht, stagniert der allgemeine Stromverbrauch. Im Jahr 2025 betrug der Stromverbrauch pro Kopf 5648 kWh, was einem Rückgang von 183 kWh im Vergleich zu einem Rekordwert von 5831 kWh im Jahr 2016 entspricht. Dennoch stieg die Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom auf 4319 kWh pro Kopf und erreichte einen neuen Höchststand, wobei der Anstieg gegenüber dem vorherigen Rekord 546 kWh im Jahr 2024 betrug. Diese positiven Entwicklungen in der kohlenstoffarmen Erzeugung sind erfreulich, aber der stagnierende Gesamtverbrauch könnte Besorgnis über die wirtschaftliche Dynamik und die Elektrifizierung von Industrie und Infrastruktur auslösen.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung weiter zu steigern, sollte Portugal bestehende Windkraftkapazitäten ausbauen, da diese bereits erhebliche Mengen an Energie liefern. Selbstverständlich sollte Portugal auch das Potenzial von Solarenergie weiter ausschöpfen, um den Anteil der sauberen Energie zu erhöhen. Inspiration kann Portugal von Regionen wie Iowa oder Dänemark ziehen, die hohe Anteile bei der Nutzung von Windenergie erzielen. Gleichzeitig wäre es sinnvoll, die Möglichkeit der Kernenergie zu erwägen, da viele Länder wie Frankreich und Ukraine einen beachtlichen Anteil ihres Stroms durch Kernenergie decken. Solche Strategien könnten Portugal dabei helfen, seine Elektrizität weiter zu dekarbonisieren.
Geschichte
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Portugal zeigt, dass die Wasserkraft eine wichtige Rolle gespielt hat, jedoch regelmäßig schwankt. In den frühen 1980er Jahren gab es einen Anstieg der Wasserkrafterzeugung. Die 1990er Jahre sahen sowohl starke Rückgänge als auch Erholungen bei der Wasserkrafterzeugung, während in den 2000er Jahren die Variabilität deutlicher wurde. Besonders im Jahr 2013 gab es einen bemerkenswerten Anstieg von 8,2 TWh, gefolgt von mehr Schwankungen in den darauffolgenden Jahren. Bis 2025 erlebte die Wasserkraft noch einmal einen deutlichen Anstieg um 8,7 TWh. Diese Schwankungen verdeutlichen die Bedeutung eines diversifizierten Strommixes, der stabilere und vorhersehbare kohlenstoffarme Energiequellen wie Wind und Solar ergänzen sollte, um die Nachhaltigkeit der Energiewende in Portugal zu unterstützen.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.