In den letzten zwölf Monaten, von August 2024 bis Juli 2025, hat Südafrika den größten Teil seines Stroms aus fossilen Brennstoffen gewonnen, was etwa 82% der gesamten Stromerzeugung ausmacht. Innerhalb dieser Kategorie liegt der Schwerpunkt klar auf Kohle, die fast den gesamten fossilen Anteil abdeckt. Auf der anderen Seite macht kohlenstoffarmer Strom in Südafrika rund 18% der Stromerzeugung aus. Die bedeutendsten kohlenstoffarmen Quellen sind Solarenergie mit etwa 9% und Windenergie mit fast 5%, gefolgt von Kernenergie, die knapp 4% zur Stromerzeugung beiträgt. Diese Aufteilung zeigt, dass mehr als vier Fünftel des Stroms immer noch von fossilen Brennstoffen abhängen, was erhebliche Auswirkungen auf das Klima hat.
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Wächst der Strom in Südafrika?
Der Stromverbrauch pro Kopf in Südafrika zeigt jedoch besorgniserregende Trends bei der allgemeinen Entwicklung. Aktuell liegt der Pro-Kopf-Verbrauch bei 3639 kWh, was deutlich niedriger ist als der Rekordwert von 5214 kWh aus dem Jahr 2007. Das entspricht einem Rückgang um fast 30%. Allerdings gibt es einen kleinen Lichtblick im Bereich der kohlenstoffarmen Energie. Der Pro-Kopf-Wert für kohlenstoffarme Stromerzeugung hat mit 649 kWh einen neuen Höchststand erreicht, was eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr darstellt, als er bei 628 kWh lag.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Südafrika zu steigern, könnte das Land von Regionen wie Nevada und Chile lernen, die hohe Anteile von Solarstrom produzieren. Weitere relevante Vorbilder sind Iowa und Südkorea, die erhebliche Mengen Wind- bzw. Kernenergie generieren. Solarenergie in Ländern wie Libanon und der Bundesstaat Nevada hat beeindruckende Daten mit über 30% der Gesamtstromerzeugung, was Südafrika inspirieren könnte, die Investitionen in diese sauberen Energiequellen zu verstärken. Neben Solarenergie könnte auch die Erweiterung der Kernenergie ein sinnvoller Schritt sein, wie die Beispiele aus Frankreich und der Slowakei zeigen, wo Kernenergie einen wesentlichen Bestandteil der Stromerzeugung darstellt.
Geschichte
Historisch betrachtet hat Südafrika seit den 1980er Jahren immer wieder Schwankungen in der Nutzung von Kernenergie erlebt. In den frühen 1980er Jahren gab es einen deutlichen Anstieg, gefolgt von einem Rückgang am Ende des Jahrzehnts. In den 1990er Jahren und auch Anfang der 2000er verringerte sich die nukleare Stromerzeugung mehrfach. In den 2010er Jahren zeigte sich ein leichtes Wachstum, bevor es im Jahr 2018 erneut zu einer Reduzierung kam. Zeitgleich gab es Entwicklungen bei der Wasserkraft, jedoch erlebte die Wasserkrafterzeugung im Jahr 2019 ihren stärksten Rückgang. In den letzten Jahren verzeichnete hingegen die Solarenergie ein starkes Wachstum, insbesondere ab 2022, was diese Technologie zu einer vielversprechenden Option für die Zukunft der südafrikanischen Stromerzeugung macht.