Der aktuelle Zustand des Stromverbrauchs in Südafrika zeigt eine starke Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Rund 85% des Stroms wird aus fossilen Energiequellen gewonnen, wobei Kohle mit etwa 83% den größten Anteil ausmacht. Kohlenstoffarmer Strom macht etwa 13% des gesamten Stroms aus, wobei Wind mit mehr als 5%, Kernenergie mit knapp 4% und Solarenergie mit knapp 3% vertreten sind. Der Anteil an Öl beträgt rund 2%, und andere fossile Brennstoffe spielen kaum eine Rolle.
Um den Anteil an kohlenstoffarmen Strom zu erhöhen, kann Südafrika von erfolgreichen Ländern lernen, die bereits signifikante Fortschritte in diesem Bereich gemacht haben. Beispiele wie Frankreich und die Slowakei, wo Kernenergie mehr als 60% des Stroms ausmacht, zeigen, dass ein starkes Engagement für Kernenergie effektiv sein kann. Ähnliche Länder wie die Ukraine mit 55% und sogar Bulgarien und Slowenien mit etwa 40% Kernenergie belegen, dass eine umfangreiche Nutzung von Kernenergie auch in Südafrika möglich ist. Gleichzeitig sollte Südafrika auch den Anteil an Windenergie stark erhöhen, ähnlich wie Dänemark, wo Windenergie mehr als die Hälfte des erzeugten Stroms ausmacht. Uruguay und Irland zeigen, dass Länder auch durch den Ausbau der Windenergie bedeutende Fortschritte erzielen können.
In der Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Südafrika gab es mehrere bemerkenswerte Entwicklungen. In den 1980er Jahren stieg die Kernenergie signifikant an, aber auch Rückschläge wurden verzeichnet, wie 1987 und 1990, wo es zu erheblichen Rückgängen kam. Nach einigen Schwankungen in den 1990er und frühen 2000er Jahren, zeigte die Kernenergie in den letzten Jahren, insbesondere 2016 und 2021, wieder Wachstum. Gleichzeitig nahm die Windenergie seit 2015 merklich zu, was ebenfalls zur Diversifizierung des Strommixes beiträgt. Diese Entwicklungen betonen die Notwendigkeit einer stabilen und nachhaltigen Strategie zur Förderung kohlenstoffarmer Stromerzeugung in Südafrika.