Im Jahr 2024 setzt sich der Elektrizitätsmix in Chile zu mehr als doppelt so viel aus kohlenstoffarmer Energie im Vergleich zu fossilen Brennstoffen zusammen. Kohlenstoffarme Energiequellen machen fast 70% der Elektrizität aus, wobei die größten Anteile von der Wasserkraft mit fast einem Drittel, gefolgt von Solarenergie mit über einem Fünftel stammen. Windenergie trägt mit beinahe 12% bei und Biokraftstoffe bringen knappe 6% zur gesamten Stromerzeugung bei. Auf der anderen Seite stehen fossile Brennstoffe, die insgesamt knapp 30% der Elektrizitätsproduktion ausmachen, wobei Kohle und Gas hierbei die Hauptquellen sind, mit 16% bzw. fast 14%.
Wächst der Strom in Chile?
Aktuell erleben wir in Chile eine Stagnation in Bezug auf den gesamten Elektrizitätsverbrauch. Im Jahr 2024 liegt der Pro-Kopf-Verbrauch bei 4540 kWh, was einem Rückgang von 116 kWh im Vergleich zum bisherigen Rekord im Jahr 2022 entspricht. Gleichzeitig gibt es jedoch positive Entwicklungen im Bereich der kohlenstoffarmen Elektrizität: Der Pro-Kopf-Verbrauch aus kohlenstoffarmer Energie hat sich im Jahr 2024 auf 3174 kWh erhöht, was einen signifikanten Anstieg um 302 kWh im Vergleich zum vorherigen Rekordjahr 2023 darstellt. Diese Steigerung zeigt die bedeutende Rolle der sauberen Energie bei der Deckung des chilenischen Strombedarfs, auch wenn der gesamte Verbrauch derzeit stagniert.
Vorschläge
Für Chile gibt es klare Möglichkeiten zur Steigerung der kohlenstoffarmen Stromerzeugung. Der Ausbau von bereits etablierten Wind- und Solaranlagen könnte ein zentraler Pfeiler dieser Entwicklung sein. Des Weiteren könnte Chile sich von anderen Ländern inspirieren lassen, die erfolgreich eine hohe Rate sauberer Energie erzeugen. Besonders Dänemark ist hier ein Vorbild, das mehr als die Hälfte seiner Elektrizität aus Windenergie produziert. Vergleiche mit Uruguay, das ebenfalls einen hohen Anteil von fast einem Drittel an Windkraft verzeichnet, könnten ebenfalls hilfreich sein. Ein stärkerer Ausbau solarer und möglicherweise neuer Kernenergiekapazitäten würde nicht nur die Energieversorgung sichern, sondern auch die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren.
Geschichte
Historisch gesehen, hat sich die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Chile in den letzten Jahrzehnten stark entwickelt, mit Wachstumsphasen und gelegentlichen Rückschlägen. In den frühen 1990er Jahren erlebte die Wasserkraft eine deutliche Steigerung, wobei zwischen 1991 und 1992 jährlich allein durch Wasserkraft 4,2 und 3,6 zusätzliche TWh erzeugt wurden. Allerdings gab es in den späten 1990er und frühen 2000er Jahren auch erhebliche Rückgänge. Jüngere Entwicklungen zeigen jedoch ein kontinuierliches Wachstum der Solartechnik seit 2021. Dieses Wachstum, zusammen mit kontinuierlichen Bemühungen zur Optimierung der Wasserkraft und des Ausbaus von Windenergie seit Anfang der 2020er Jahre, zeigt, dass Chile auf einem vielversprechenden Weg zur Stärkung seiner Stromerzeugung aus kohlenstoffarmen Quellen ist.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.