Unter Berücksichtigung von Daten aus den ersten zehn Monaten des Jahres 2023 und forecasting-Messungen für die letzten zwei, präsentieren wir eine aktuelle Übersicht über den Energieverbrauch in Chile. Die Verteilung weist auf, dass fast zwei Drittel (64,45%) des Stroms aus CO2-armen Quellen stammen. Diese umfassen unter anderem Wasserkraft mit 28,95% und Solarenergie, die fast ein Fünftel bei 18,45% deckt. Allerdings trägt auch Windenergie mit 11,51% entscheidend bei. Die verbleibende Energie wird über Fossilbrennstoffe bezogen, hauptsächlich Gas (18,49%) und Kohle (15,99%), aber auch Biokraftstoffe spielen mit gut 5% eine Nebenrolle.
Um seinen Anteil an CO2-armem Strom weiter zu erhöhen, kann Chile aus den Erfahrungen anderer Länder lernen. Etwa von Dänemark, wo Windenergie 59% der Elektrizitätsproduktion ausmacht, oder Uruguay, das die Windenergie auf 41% gesteigert hat. Auch eine verstärkte Nutzung von Kernenergie, wie sie beispielsweise Frankreich mit 66% Elektrizität aus Kernenergie vorlebt, könnte in Betracht gezogen werden. Eine Ausweitung der bereits etablierten Wind- und Solarenergieanlagen, verbunden mit den erforderlichen Infrastrukturverbesserungen, könnte Chile auf diesem Weg voranbringen.
In der Geschichte der CO2-armen Stromerzeugung in Chile spielt die Wasserkraft eine entscheidende Rolle. Sie verzeichnete im Laufe der 1990er-Jahre mehrere Anstiege der Energieerzeugung. Anfang der 2000er zeigte sich eine weitere Wachstumsphase, unterbrochen von kurzfristigen Einbußen. Im letzten Jahrzehnt erlebte die Wasserkraft allerdings einige Rückschläge, behandelt aber immer noch eine beachtliche Menge der Energieproduktion. Die Erzeugung von Solarenergie hat sich hingegen erst kürzlich, konkret seit 2021, spürbar erhöht und hat somit begonnen, eine wichtige Rolle im Energiemix des Landes zu spielen.