Island hat eine bemerkenswerte Leistung vollbracht, indem es fast 100% seines Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen bezieht – genauer gesagt 99,98%. Der größte Anteil davon, mehr als zwei Drittel, stammt aus Wasserkraft, während der verbleibende bedeutende Teil von fast einem Drittel aus Geothermie kommt. Dieser Erfolg in der Nutzung sauberer Energiequellen sichert Island eine Vorbildfunktion im globalen Kontext. Dennoch steht das Land vor der Herausforderung, seinen Strombedarf weiter zu steigern, da die Elektrifizierung anderer Sektoren wie Verkehr, Heizung und Industrie mehr elektrische Energie erfordern wird.
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Wächst der Strom in Island?
Was das Wachstum der Stromverbrauchsniveaus angeht, zeigt Island derzeit einen Rückgang im Vergleich zu früheren Jahren. Der aktuelle Stromverbrauch liegt bei 46.963 kWh pro Person, was einen Rückgang von beinahe 10.000 kWh pro Person im Vergleich zum Rekordniveau von 2015 bedeutet. Diese rückläufige Tendenz ist zwar besorgniserregend, allerdings bleibt der Anteil der kohlenstoffarmen Stromerzeugung nahe am Gesamtverbrauch – 46.955 kWh pro Person gegenüber einem früheren Rekord von 56.797 kWh, was ein ähnlich besorgniserregender Rückgang ist. Dies deutet darauf hin, dass trotz der bemerkenswert sauberen Energiebilanz immer noch größerer Investitionsbedarf besteht, um den Verbrauch wieder zu steigern und nachhaltiges Wachstum langfristig zu sichern.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Island auszubauen, wäre es sinnvoll, in den Ausbau von Solar- und möglicherweise auch Kernenergie zu investieren. Diese Technologien könnten Islands beeindruckende Erfolge auf dem Weg zu einem noch grüneren Energiesystem weiter verstärken. Solarenergie bietet eine perfekte Ergänzung zu den bestehenden Energiequellen aufgrund des technologischen Fortschritts und der Kostensenkungen. Eine Kombination aus Solar- und eventueller Kernenergie würde Island nicht nur helfen, seinen zukünftigen Energiebedarf zu decken, sondern auch die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen weiter zu festigen, die weiterhin erhebliche negative Auswirkungen auf das Klima und die Umwelt haben.
Geschichte
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Elektrizität in Island zeigt eine stetige Entwicklung über die Jahre hinweg. Zu Beginn der 1970er Jahre begann der kontinuierliche Ausbau der Wasserkraft, der auch in den späten 1990ern fortgesetzt wurde. Besondere Fortschritte wurden in den 2000er Jahren erzielt, als sowohl Wasserkraft als auch Geothermie signifikante Steigerungen erlebten, vor allem im Jahr 2008 mit einem bemerkenswerten Wachstum von jeweils 4 und 0,5 TWh. Die neueren Jahrelichkeit weisen allerdings auf Herausforderungen hin: In den letzten Jahren gab es einige Rückgänge, so wie in 2020 sowie 2024 für Wasserkraft und Geothermie. Dies zeigt, dass fortlaufende Anstrengungen nötig sind, um das hohe Niveau der kohlenstoffarmen Elektrizität nicht nur zu halten, sondern weiter auszubauen.