Derzeit verbraucht Kenia im Jahr 2023 insgesamt 11,47 TWh kohlenstoffarmen Strom, aufgeteilt in Geothermie (6,04 TWh), Wasserkraft (2,7 TWh) und Windenergie (2 TWh). Hierbei dominieren kohlenstoffarme Technologien wie Geothermie, die fast 53 % der gesamten kohlenstoffarmen Stromerzeugung ausmachen. Im Vergleich zum globalen Durchschnitt von 432 Watt pro Person liegt Kenia deutlich darunter, was sich negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung und die Lebensqualität auswirken könnte. Ein Mangel an ausreichender Stromerzeugung kann insbesondere die Einführung neuer Technologien behindern und die industrielle Expansion einschränken.
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung zu erhöhen, könnte Kenia die bereits etablierte Windenergie weiter ausbauen. Erfolgreiche Länder wie die Volksrepublik China, die im Jahr 2023 insgesamt 886 TWh Windenergie erzeugt, oder auch Indien, das 82 TWh Windenergie generierte, bieten wertvolle Lektionen. Diese Länder haben durch umfangreiche Investitionen und technologische Innovationen ihre Kapazitäten erheblich gesteigert. Auch die Solarenergie, die in Ländern wie der Volksrepublik China (584 TWh) und den USA (238 TWh) erfolgreiche Modelle liefert, könnte für Kenia von Interesse sein. Darüber hinaus könnte Kenia den Bau von Kernkraftwerken in Erwägung ziehen, wie es in Frankreich (336 TWh) und Südkorea (180 TWh) erfolgreich durchgeführt wurde.
In den letzten Jahrzehnten gab es in Kenia merkliche Schwankungen in der kohlenstoffarmen Elektrizitätserzeugung. In den späten 1990er Jahren und frühen 2000er Jahren erlebte die Wasserkraft bedeutende Rückgänge, etwa -0,8 TWh im Jahr 1999 und -1,1 TWh im Jahr 2000. Jedoch gab es auch positive Entwicklungen, insbesondere in den 2010er Jahren, als die Geothermieerzeugung im Jahr 2014 um 1,2 TWh und 2015 um 1,3 TWh zunahm. Ebenso steigerte der Windsektor im Jahr 2019 seine Produktion um 1,2 TWh, während es bei der Wasserkraft wiederholt zu Rückgängen kam, wie beispielsweise -0,8 TWh im Jahr 2019. Diese Entwicklungen verdeutlichen die dynamische Natur der Stromerzeugung in Kenia und die zunehmende Bedeutung kohlenstoffarmer Technologien.