Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Kenia liegt 2022 bei insgesamt rund 27 Watt pro Person, was weit unter dem globalen Durchschnitt von 412 Watt pro Person liegt. Fast alle Energie stammt aus CO2-armen Quellen: Über 12 Watt pro Person aus Geothermie, knapp 7 Watt aus Wasserkraft und fast 4 Watt aus Windenergie. Nur ein kleiner Anteil, etwa 2.7 Watt, stammt aus fossilen Quellen. Der niedrige Grad an Energieerzeugung könnte den Nachteil haben, dass große Teile der Bevölkerung keinen Zugang zu verlässlicher Elektrizität haben. Es sei darauf hingewiesen, dass Nettoimporte von Strom in Kenia 1.12% des Stromverbrauchs ausmachen.
Den Blick ins Ausland gerichtet, könnte Kenia seine umweltverträgliche Energiegewinnung insbesondere durch den Ausbau der Windenergie erhöhen, da sich diese insbesondere in Ländern wie Dänemark und Schweden als erfolgreich erwiesen hat. Darüber hinaus könnte Kenia von Ländern wie Frankreich, Schweden und Finnland lernen, die eine beachtliche Stromerzeugung aus Kernenergie aufweisen. Die meisten dieser Länder erzeugen über 500 Watt pro Person aus dieser CO2-armen Energiequelle. Jedoch ist zu beachten, dass die Implementierung der Kernenergie sowohl technisches Know-how als auch erhebliche Sicherheitsvorkehrungen erfordert.
Was die Geschichte der CO2-armen Stromerzeugung in Kenia betrifft, so wurde die Wasserkraft bereits in den späten 1980er und frühen 2000er Jahren genutzt, wobei es im Verlauf der Jahre beträchtliche Schwankungen gab. Zwischen 1999 und 2000 gab es beispielsweise einen deutlichen Einbruch, während die Erzeugung im Jahr 2001 wieder stieg. Ab 2014 spielte dann die Geothermie eine größere Rolle in Kenias Energiemix, wobei die Erzeugung in den Jahren 2014 und 2015 jeweils deutlich stieg. Im Jahr 2019 wurde dann auch Windenergie signifikant in die Energiemix eingeführt, was zu einer beträchtlichen Zunahme der CO2-armen Stromerzeugung in Kenia führte.