In den letzten zwölf Monaten, von Juli 2023 bis Juni 2024, hat Kenia mehr als die Hälfte seines Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen bezogen, was insgesamt etwa 11,5 TWh entspricht. Die bedeutendste dieser Quellen ist die Geothermie mit etwa 5,7 TWh, gefolgt von der Wasserkraft mit rund 3,4 TWh. Zusätzlich steuert der Wind knapp 1,8 TWh bei, während Netto-Importe 1,15 TWh ausmachen. In Kenia liegen jedoch die fossilen Stromquellen deutlich unter dem globalen Durchschnitt von 3606 Watt pro Person. Die geringen Stromerzeugungskapazitäten können die wirtschaftliche Entwicklung behindern und stellen eine Belastung für den Zugang zu zuverlässigem Strom dar, was sich auf Bildung, Gesundheit und die allgemeine Lebensqualität nachteilig auswirken könnte.
Um den Anteil der kohlenstoffarmen Stromerzeugung zu erhöhen, sollte Kenia in den Ausbau der bestehenden Windkraftanlagen investieren. Der Erfolg von Ländern wie China, das 950 TWh durch Windkraft gewinnt, sowie Deutschland, das 149 TWh aus Windkraftanlagen erzeugt, zeigt, wie vorteilhaft Investitionen in diese Art von Energien sein können. Indien hat mit seinen 92 TWh aus Windkraft sowie 125 TWh aus Solarenergie ebenfalls wertvolle Erfahrungswerte gesammelt, von denen Kenia profitieren könnte. Diese Länder bieten wertvolle Beispiele dafür, wie durch strategische Investitionen in Wind- und Solarenergie die Stromerzeugung nachhaltig und umweltfreundlich gesteigert werden kann.
In der Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Kenia hat sich vor allem die Geothermie positiv entwickelt. Im Jahr 2014 wuchs die Geothermie um 1,2 TWh, gefolgt von einem weiteren Anstieg von 1,3 TWh im Jahr 2015. Die Windkraft verzeichnete ebenfalls Fortschritte, insbesondere im Jahr 2019 mit einem Anstieg von 1,2 TWh und weiteren 0,7 TWh im Jahr 2021. Die Wasserkraft hingegen erlebte Schwankungen, mit bedeutenden Rückgängen in den Jahren 1999, 2000, 2009, 2014, 2019, 2021 und 2022, aber auch Erholungen in den Jahren 2001, 2010, 2012, 2018, 2020 und kürzlich im Jahr 2023/2024. Die Geschichte zeigt, wie wichtig der Ausbau stabiler und zuverlässiger kohlenstoffarmer Quellen wie der Geothermie für eine nachhaltige und zuverlässige Stromversorgung in Kenia ist.