Finnland hat einen beeindruckenden Fortschritt im Bereich der kohlenstoffarmen Stromerzeugung erreicht: nahezu 90% des Stroms stammen aus kohlenstoffarmen Quellen. Kernenergie macht mehr als ein Drittel des Strommixes aus, gefolgt von Windenergie mit über einem Viertel. Wasserkraft und Biokraftstoffe tragen ebenfalls in beachtlichem Maße bei, während Solarenergie und Netto-Importe eine kleinere Rolle spielen. An fossilen Brennstoffen kommen fast keine 2% der Stromerzeugung vorbei. Angesichts des globalen Drucks, die Kohlenstoffemissionen zu senken und fossile Brennstoffe stark zu reduzieren, ist dies eine bemerkenswerte Leistung. Der nächste Schritt für Finnland besteht darin, andere Sektoren wie Transport, Heizung und Industrie zu elektrifizieren, was zu einem höheren Strombedarf führen wird.
Wächst der Strom in Finnland?
Die Stromnachfrage in Finnland zeigt jedoch ein leicht besorgniserregendes Bild, da der Pro-Kopf-Verbrauch rückläufig ist. Im Jahr 2025 lag der Stromverbrauch bei etwa 15.144 kWh pro Person, was einem Rückgang von etwa 2.651 kWh im Vergleich zum Rekordjahr 2006 entspricht. Auch die Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom sank im Vergleich zum Vorjahr um 594 kWh pro Person. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass trotz der intensiven Nutzung kohlenstoffarmer Technologien, das Wachstum stagniert. Angesichts der zukünftigen Herausforderungen durch die Elektrifizierung verschiedener Sektoren sollte Finnland verstärkt auf die Erhöhung seiner Stromproduktion aus sauberen Technologien achten.
Vorschläge
Der weitere Ausbau der Kernenergie und Windkraft wäre eine logische und strategische Wahl für Finnland, um den kohlenstoffarmen Strommix zu erweitern. Kernenergie liefert bereits einen wesentlichen Teil der Stromversorgung und könnte durch den Bau zusätzlicher Reaktoren weiter gestärkt werden. Auch die Windkraft zeigt beträchtliches Potenzial und hat in den letzten Jahren Wachstumsraten verzeichnet. Eine verstärkte Investition in diese Technologien würde dazu beitragen, die Lücke zwischen Nachfrage und Angebot zu schließen und den Übergang zu einer vollständig elektrifizierten Wirtschaft zu unterstützen.
Geschichte
Der Weg zu Finnlands Erfolg in der kohlenstoffarmen Stromerzeugung ist in der Vergangenheit durch erhebliche Fortschritte gekennzeichnet, insbesondere im Bereich der Kernenergie und Wasserkraft. In den frühen 1980er Jahren kam es zu einem bedeutenden Anstieg der Kernenergieproduktion, besonders 1981 mit einem Anstieg von 7,4 TWh. Auch in den 2020er Jahren gab es bemerkenswerte Entwicklungen: 2023 steigerte Finnland seine Kernenergieproduktion um 9 TWh, gefolgt von einem Wachstum der Windenergie im Jahr 2024 um 5,4 TWh. Diese Fortschritte illustrieren das Engagement für kohlenstoffarme Energiequellen. Eine Ausnahme bildet jedoch das Jahr 2025, in dem ein Rückgang von 2,3 TWh bei der Kernenergie verzeichnet wurde. Trotz dieses Rückschlags bleibt das Gesamtbild positiv, und es ist entscheidend, dass Finnland seine Anstrengungen verstärkt, das Potenzial sauberer Energie weiter auszuschöpfen.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.