Finnland hat einen bemerkenswerten Fortschritt im Bereich kohlenstoffarmer Stromerzeugung erzielt. Gegenwärtig stammen mehr als 88% des landesweit genutzten Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen. Dazu gehören Kernenergie, die über 38% des Stroms liefert, Windenergie mit knapp 21%, Wasserkraft mit etwa 17% und Biokraftstoffe mit etwa 10%. Netto-Importe machen mehr als 7% aus, während fossile Brennstoffe lediglich 3% abdecken. Es gibt somit fast keinen Bedarf mehr an fossilen Brennstoffen in Finnlands Strommix, wobei Gas und Kohle die Hauptquellen dieser verbleibenden Nutzung sind. Solarenergie trägt einen kleinen Teil von knapp 2% bei. Trotz dieses Erfolgs steht Finnland vor der Herausforderung, andere Sektoren wie Verkehr, Heizung und Industrie zu elektrifizieren, was einen bedeutenden Anstieg des Stromverbrauchs erfordern wird.
Um die Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom weiter auszubauen, könnte Finnland seine bestehende Infrastruktur effizient stärken. Der Ausbau der Kernenergie würde eine zuverlässige und kohlenstoffarme Stromquelle gewährleisten, die erhebliche Mengen sauberer Energie liefert. Ähnlich bietet die Windenergie, die bereits ein bedeutender Teil der Stromerzeugung ist, Potenzial für weiteres Wachstum. Durch die Nutzung der natürlichen Gegebenheiten und die Investition in technologische Innovationen könnte Finnland die Kapazitäten dieser Energiequellen erweitern und so den zusätzlichen Bedarf decken, der durch die Elektrifizierung weiterer Sektoren entstehen wird.
Im Laufe der Jahre hat sich die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Finnland erheblich entwickelt. In den frühen 1980er Jahren gab es einen bemerkenswerten Anstieg der Kernenergieerzeugung um 7,4 Terawattstunden, begleitet von einem Wachstum der Wasserkraft um 4 Terawattstunden. In den frühen 2000er Jahren und darüber hinaus verzeichnete die Wasserkraft wechselhafte Entwicklungen, darunter ein Rückgang um 2,4 Terawattstunden im Jahr 2002 und ein späterer Zuwachs von 5,5 Terawattstunden im Jahr 2004. Auch in den 2020er Jahren ist ein deutlicher Ausbau der Windenergie sichtbar, insbesondere eine Zunahme von 3,2 Terawattstunden im Jahr 2022 und ein weiterer Anstieg um 2,9 Terawattstunden im Jahr 2023. Im gleichen Zeitraum gab es jedoch eine besorgniserregende Abnahme der Kernenergieerzeugung um 2,4 Terawattstunden im Jahr 2023/2024, was darauf hindeutet, dass eine stärkere Fokussierung auf die Stabilisierung und Erweiterung dieser Ressource notwendig ist, um zukünftige Energiebedarfe zu decken.