Der aktuelle Stand des Elektrizitätsverbrauchs in Ghana zeigt, dass etwas mehr als die Hälfte des Strombedarfs durch fossile Brennstoffe gedeckt wird, wobei Gas fast die gesamte fossile Erzeugung ausmacht. Diese fossilen Energien machen in Ghana etwa 61% des Strommixes aus. Auf der anderen Seite stammt etwas weniger als 39% des Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen, wobei die Wasserkraft mit fast 38% dabei besonders hervorsticht. Somit ist die Diversifizierung der Energiequellen in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung noch nicht vollständig erreicht, da aktuell fossile Brennstoffe dominieren.
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Wächst der Strom in Ghana?
Bezüglich des Wachstums der Stromnutzung in Ghana gibt es positive Anzeichen. Der Stromverbrauch pro Kopf hat sich von 700 kWh im Jahr 2022 auf 719 kWh im Jahr 2023 erhöht, was einen Zuwachs von 18 kWh bedeutet. Dennoch bleibt die kohlenstoffarme Stromerzeugung pro Kopf mit 277 kWh weit hinter den historischen Höchstwerten von 444 kWh im Jahr 1980 zurück, was einen Rückgang um 167 kWh darstellt. Dieser Rückgang der kohlenstoffarmen Stromerzeugung im Vergleich zu früheren Höchstwerten ist besorgniserregend und deutet darauf hin, dass Ghana mehr Anstrengungen unternehmen sollte, um den niedrigen Kohlenstoffanteil seines Elektrizitätsmixes zu erhöhen und die Umweltbelastungen durch fossile Brennstoffe zu reduzieren.
Vorschläge
Um den Anteil der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Ghana zu steigern, gibt es internationale Vorbilder, die als Inspiration dienen können. Ländern wie Frankreich und die Slowakei, in denen mehr als zwei Drittel der Elektrizität aus Kernenergie kommt, zeigen, wie substanzielle Anteile durch den Ausbau der Kernenergie erreicht werden können. Regionen wie Iowa und South Dakota in den USA nutzen hingegen effektiv Windenergie mit Anteilen von um die 60%. Auch die Solarenergie bietet großes Potenzial, wie Beispiele aus Griechenland und Pakistan zeigen, die jeweils mehr als 19% ihrer Elektrizität aus Solarquellen beziehen. Mit einem vermehrten Fokus auf Kernenergie und Solar könnte Ghana seinen kohlenstoffarmen Energieanteil substantiell erhöhen und somit besser auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet sein.
Geschichte
In der Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Ghana hat die Wasserkraft stets eine bedeutende Rolle gespielt. Die frühen 1980er Jahre waren von einem leichten Abwärtstrend geprägt, wobei 1983 und 1984 Rückgänge von 2,3 TWh und 0,8 TWh zu verzeichnen waren, gefolgt von einem Anstieg in der darauffolgenden Mitte der Dekade. Zugleich wurden in den 1990er Jahren, insbesondere 1998, wieder Verluste verbucht. In den späten 2000er Jahren war eine Schwankung erkennbar, mit einem Rückgang 2007, jedoch einer Erholung 2008. Trotz dieser Fluktuationen bleibt die Wasserkraft der Hauptträger der kohlenstoffarmen Energie in Ghana, was auf die Notwendigkeit weiterer kohlenstoffarmer Investitionen hinweist, um eine stabile und nachhaltige Energiezukunft sicherzustellen.