Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Ghana im Jahr 2023 zeigt eine deutliche Dominanz der fossilen Brennstoffe. Über die Hälfte, nämlich etwa 61%, der Elektrizität stammt aus fossilen Quellen, wobei Gas mit fast 60% den größten Teil ausmacht. Dies lässt den kohlenstoffarmen Strom bei knapp 39% liegen, eine Zahl, die fast ausschließlich von Wasserkraft mit gut 38% bestimmt wird. Andere Formen kohlenstoffarmer Energiequellen, die über Wasserkraft hinausgehen, spielen derzeit in Ghana noch keine nennenswerte Rolle.
Um in Ghana den Anteil des kohlenstoffarmen Stroms zu erhöhen, könnte das Land von den Erfolgsmodellen anderer Nationen profitieren. Länder wie Dänemark und Uruguay haben gezeigt, wie effektiv der Ausbau von Windenergie sein kann, wobei sie mehr als die Hälfte beziehungsweise fast ein Drittel ihres Stroms durch Windkraft decken. Auch der Ausbau der Solarenergie, wie in Libanon demonstriert, könnte eine entscheidende Rolle spielen. Schließlich bleibt die Nutzung von Kernenergie ein wichtiger strategischer Ansatz, den Länder wie Frankreich und die Slowakei erfolgreich vorgelebt haben, indem sie fast zwei Drittel ihres Stroms aus Kernenergie gewinnen.
Betrachtet man die Entwicklung des kohlenstoffarmen Stroms in Ghana, lässt sich feststellen, dass Wasserkraft seit den 1980er Jahren immer wieder Schwankungen unterlag. In den frühen 1980er Jahren kam es zunächst zu Rückgängen, doch ab 1985 waren bis 1986 wieder Zuwächse zu verzeichnen. Die 1990er und frühen 2000er Jahre waren durch kleinere Zuwächse und gelegentliche Rückgänge geprägt. Der deutliche Rückgang 2007 und 2015 wurde später durch positive Entwicklungen wie 2008 und 2023 ausgeglichen. Diese wechselhaften Entwicklungen unterstreichen die Notwendigkeit, die Energieerzeugung in Ghana durch einen stabileren und nachhaltigeren Energiemix zu diversifizieren.