Der aktuelle Zustand des Stromverbrauchs in Ghana zeichnet sich durch eine übermäßige Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus, die mehr als die Hälfte der Stromerzeugung ausmachen, wobei Gas den größten Anteil mit fast 60 % einnimmt. Auf der anderen Seite macht kohlenstoffarme Energie etwa 39 % der gesamten Stromversorgung aus, wobei die Stromerzeugung fast ausschließlich aus Wasserkraft erfolgt. Zu bemerken ist, dass fast die gesamte kohlenstoffarme Energie durch Wasserkraft bereitgestellt wird, was einen Schritt in Richtung nachhaltigerer Stromerzeugung darstellt, aber auch darauf hinweist, dass andere kohlenstoffarme Optionen wie Sonnen- oder Kernenergie fast keine Rolle spielen.
Wächst der Strom in Ghana?
In Bezug auf das Wachstum des Stromverbrauchs in Ghana gibt es positive Signale. Im Jahr 2023 beträgt der Pro-Kopf-Verbrauch 719 kWh, was einer Steigerung zum letztjährigen Verbrauch und einem neuen Rekord entspricht. Dass der Verbrauch von kohlenstoffarmer Elektrizität im Vergleich zu 1980 gesunken ist, ist jedoch besorgniserregend. Im Jahr 2023 wurden 277 kWh pro Person aus kohlenstoffarmer Erzeugung verbraucht, was einen Rückgang um fast 160 kWh pro Person seit dem historischen Höhepunkt bedeutet. Dieser Rückgang könnte langfristige negative Auswirkungen auf die Umwelt haben, besonders in einem Land, das trotz der jüngsten Stromverbrauchssteigerung immer noch stark von fossilen Brennstoffen abhängig ist.
Vorschläge
Um die Erzeugung kohlenstoffarmer Elektrizität in Ghana zu steigern, könnte das Land sich erfolgreiche Strategien von anderen Ländern abschauen, vor allem im Bereich der Kern- und Solarenergie. Länder wie Frankreich, die auf Kernenergie setzen, oder Dänemark mit ihrem Fokus auf Windenergie, zeigen, dass eine Erhöhung des Anteils kohlenstoffarmer Elektrizität möglich ist. Für Ghana wäre eine Kombination aus Investitionen in Solarenergie und der Erforschung von Kernenergie vielversprechend. Insbesondere Länder wie Marokko, das einen beachtlichen Anteil seines Stroms mit Windenergie erzeugt, könnten als Inspirationsquelle dienen, da sie ähnliche klimatische und geographische Bedingungen haben. Die Implementierung von Solarenergie könnte ebenfalls erheblich zur Diversifikation und Stabilisierung der Energieversorgung beitragen.
Geschichte
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Ghana ist sehr von der Entwicklung der Wasserkraft beeinflusst. In den frühen 1980er Jahren verzeichnete Ghana Rückgänge in der Wasserkrafterzeugung, insbesondere in den Jahren 1983 und 1984. In den späten 1990er Jahren und Anfang der 2000er Jahre gab es ebenfalls Schwankungen, mit Rückgängen 1998 und 2002, gefolgt von Erholung in den darauffolgenden Jahren. Die zweite Hälfte der 2010er Jahre war erneut von Rückgängen geprägt, mit einem Tiefpunkt im Jahr 2015. Trotz einiger Erholungen im Jahr 2022 und im Jahr 2023 zeigt die Geschichte der Wasserkraft in Ghana, dass ihr Potenzial noch weiter gestärkt werden muss, insbesondere angesichts der globalen Herausforderung, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Der Weg zu einer nachhaltigeren und stabileren Stromerzeugung in Ghana dürfte auch in Zukunft eine Vielzahl von kohlenstoffarmen Energiequellen umfassen müssen.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.