Im Jahr 2021 ist die Stromerzeugung in Ghana weitgehend auf fossile Brennstoffe und Gas angewiesen. Zusammen erzeugten sie ungefähr 24 Terawattstunden (TWh), also mehr als die Hälfte des gesamten Stroms. Demgegenüber steht eine Stromproduktion aus kohlenstoffarmen Quellen von etwas mehr als 14 TWh. Hervorzuheben ist hier, dass fast alle dieser 14 TWh durch Wasserkraft erzeugt wurden. Im Vergleich dazu liegt der globale Durchschnitt bei 410 Watt pro Person, was zeigt, dass die Stromerzeugung in Ghana relativ niedrig ist. Diese niedrigen Werte könnten dazu führen, dass der Zugang zu Elektrizität eingeschränkt ist und das Wirtschaftswachstum gehemmt wird.
Um die Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom zu steigern, könnte Ghana sich ein Beispiel an anderen Ländern nehmen. Besonders relevant für Ghana könnten Länder wie Brasilien und Indien sein, die erfolgreich Strom aus Wind- und Solarenergie erzeugen. Brasilien zum Beispiel erzeugt knapp 94 TWh Strom aus Windkraft und rund 49 TWh aus Solarenergie. Indien hingegen produziert 120 TWh Solarstrom und 93 TWh Windstrom. Durch den Ausbau von Wind- und Solarenergie könnte Ghana seine Stromerzeugung diversifizieren und dadurch weniger anfällig für Schwankungen bei der Produktion von Wasserkraft durch Klimaveränderungen werden.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Ghana ist stark von Wasserkraft geprägt. Von den 1980er bis zu den frühen 2000er Jahren war eine überwiegend positive Entwicklung der erzeugten Wasserkraft zu verzeichnen. Es gab jedoch auch Jahre mit deutlichen Rückgängen, insbesondere in den späten 1990er und Mitte der 2000er Jahre. Solche Jahre mit Rückgängen im Bereich der Wasserkraft können die Versorgungssicherheit beeinträchtigen und zeigen die Notwendigkeit einer diversifizierten Energiematrix mit zusätzlichen kohlenstoffarmen Quellen wie Solar- und Windenergie auf.