Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Mauritius zeigt, dass mehr als vier Fünftel des Stroms aus fossilen Brennstoffen stammt, wobei Kohle etwa ein Drittel des Verbrauchs ausmacht. Dies lässt auf eine hohe Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen schließen, die erhebliche Umweltauswirkungen haben können, wie zum Beispiel die Förderung des Klimawandels und der Luftverschmutzung. Auf der anderen Seite sind kohlenstoffarme Energieträger wie Biofuels, Solarenergie und Wasserkraft mit insgesamt knapp 18% vertreten. Besonders bemerkenswert ist hierbei die Solarenergie, die fast 5% des Stromverbrauchs ausmacht, während Biofuels und Wasserkraft etwa 10% bzw. 3% zum kohlenstoffarmen Energiemix beitragen.
Wächst der Strom in Mauritius?
Die Frage, ob der Stromverbrauch in Mauritius wächst, lässt sich klar mit Ja beantworten. Im Jahr 2023 erreichte der Pro-Kopf-Stromverbrauch einen neuen Höchststand von 2568 kWh, was einen Anstieg von 56 kWh gegenüber dem bisherigen Rekord aus dem Jahr 2019 darstellt. Dennoch gibt es bei der kohlenstoffarmen Stromerzeugung Anlass zur Besorgnis: Der Pro-Kopf-Wert liegt bei 448 kWh, was einen Rückgang von 98 kWh gegenüber dem Rekordjahr 2020 bedeutet. Dieses Ungleichgewicht zwischen Gesamtwachstum und Rückgang kohlenstoffarmer Erzeugung ist enttäuschend, da es den Fortschritt hin zu einem nachhaltigeren Energiemix verlangsamt.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Mauritius zu steigern, könnten Lektionen aus erfolgreicheren Regionen in Betracht gezogen werden. Beispielsweise haben Nevada und Libanon bemerkenswerte Anteile an Solarenergie von 29% bzw. 31% erreicht. Dies zeigt, dass die Intensivierung der Solarkapazitäten in sonnenreichen Regionen von Vorteil sein kann. Gleichzeitig sollten Investitionen in die Kernenergie erwogen werden, weil sie nachhaltige und beständige Energie liefert. Hier kann Mauritius von Ländern wie Frankreich und der Schweiz lernen, die hohe Anteile von etwa 69% bzw. 45% durch Kernenergie erzielen. Diese Beispiele illustrieren die Vorteile der Diversifikation der Energiequellen, um eine saubere und stabile Stromversorgung zu gewährleisten.
Geschichte
In der Vergangenheit hat die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Mauritius nur geringe Veränderungen erfahren. In den 1980er Jahren gab es Schwankungen in der Wasserkraftproduktion mit leichten Rückgängen und Steigerungen. In den 1990er Jahren wurde ein wachsender Trend bei Biokraftstoffen verzeichnet, während die Wasserkraft ebenfalls gelegentliche Steigerungen aufwies. Im Jahr 2019 verzeichnete die Solarenergie erstmals einen signifikanten Anstieg, markiert durch einen Zuwachs von 0,1 TWh. Diese allmählichen Fortschritte verdeutlichen, dass Mauritius in der Vergangenheit auf kleine, aber bedeutende Schritte gesetzt hat, um den Anteil kohlenstoffarmer Energie zu erhöhen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, das Engagement für kohlenstoffarme Technologien wie Solar- und Kernenergie weiter zu intensivieren, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und eine sauberere Energiezukunft zu schaffen.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.