Derzeit basiert der Großteil des Stromverbrauchs in Mauritius auf fossilen Brennstoffen. Die fossilen Energien machen über 82 % des Strommixes aus, wobei Kohle einen erheblichen Anteil von fast 34 % ausmacht. Im Gegensatz dazu sind kohlenstoffarme Energiequellen, die insgesamt 17 % des Stromverbrauchs ausmachen, weniger verbreitet. Der größte Beitrag unter den kohlenstoffarmen Quellen kommt von Biokraftstoffen mit fast 10 %, gefolgt von Solarenergie mit knapp 5 % und Wasserkraft mit etwa 3 %. Diese Zahlen zeigen klar, dass Mauritius in Bezug auf nachhaltige und saubere Energiequellen wie Solar- und Wasserkraft noch deutlich hinterherhinkt.
Wächst der Strom in Mauritius?
Trotzdem können wir ein gewisses Wachstum im Stromverbrauch in Mauritius verzeichnen. Im Jahr 2023 lag der Pro-Kopf-Verbrauch bei 2568 kWh, was eine Steigerung gegenüber dem bisherigen Rekord von 2511 kWh im Jahr 2019 darstellt. Das ist ein positiver Trend, zeigt jedoch nur eine moderate Zunahme der Gesamtstromerzeugung. Besorgniserregend ist dagegen die Abnahme der kohlenstoffarmen Stromerzeugung, die mit 448 kWh pro Person einen Rückgang von 98 kWh im Vergleich zum Rekordjahr 2020 darstellt. Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass Mauritius noch viel Potenzial hat, die Erzeugung sauberer Energie weiter auszubauen, um nicht nur die Umweltbelastung zu reduzieren, sondern auch die Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung zu steigern, sollte Mauritius von erfolgreichen Regionen lernen. Eine verstärkte Nutzung von Solarenergie könnte vorteilhaft sein, wie es Länder wie Libanon (31 %) oder Griechenland (26 %) vormachen. Darüber hinaus sollte die Einführung von Kernenergie ernsthaft in Betracht gezogen werden, da sie eine stabile und emissionsarme Energiequelle darstellt, wie Länder wie Frankreich (69 %) und die Slowakei (64 %) eindrucksvoll zeigen. Durch den Ausbau dieser nachhaltigen Energiequellen könnte Mauritius seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren und einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Geschichte
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Mauritius zeigt ein schwankendes Wachstum. In den frühen 1980er Jahren erlebte der Sektor einige Herausforderungen, wie den Rückgang bei der Wasserkraft im Jahr 1983. In den 1990er Jahren verzeichnete Mauritius gewisse Fortschritte mit Beiträgen von Biokraftstoffen und Wasserkraft. Das Jahr 2000 markierte eine besonders positive Entwicklung mit Zuwächsen in beiden Bereichen. Jedoch brachten die 2010er Jahre eine Stagnation und stellenweise Rückgänge, insbesondere im Jahr 2011 für Biokraftstoffe. Die Einführung von Solarenergie im Jahr 2019 war ein ermutigender Schritt, doch um ein nachhaltiges Wachstum zu gewährleisten, sind weitere Anstrengungen zur Stabilisierung und Steigerung der kohlenstoffarmen Stromproduktion erforderlich.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.