Derzeit wird der Großteil des Stroms in Mauritius, genauer gesagt mehr als vier Fünftel, aus fossilen Brennstoffen erzeugt, wobei Kohle mit etwas mehr als einem Drittel den größten Anteil ausmacht. Kohlenstoffarme Energiequellen machen etwa 17% der Stromerzeugung aus. Innerhalb dieser Gruppe steht Bioenergie mit fast 10% des gesamten Strommixes an erster Stelle, gefolgt von Solarenergie, die etwa 5% ausmacht, und Wasserkraft, die knapp 3% beisteuert. Dies zeigt, dass fossile Brennstoffe nach wie vor dominieren, was erheblichen Auswirkungen auf das Klima und die Luftqualität haben kann. Die relativ geringe Nutzung kohlenstoffarmer Energie unterstreicht das Potenzial für den Ausbau nachhaltigerer Quellen.
Wächst der Strom in Mauritius?
Im Jahr 2023 lag der Pro-Kopf-Stromverbrauch in Mauritius bei etwa 2568 kWh, was eine leichte Steigerung gegenüber dem bisherigen Rekord von 2511 kWh im Jahr 2019 darstellt. Dieser Anstieg deutet darauf hin, dass der Stromverbrauch insgesamt wächst. Allerdings zeigt die Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom einen Rückgang. Die aktuellen Zahlen von 448 kWh pro Person im Jahr 2023 bedeuten einen Rückgang um fast 100 kWh im Vergleich zum vorherigen Rekord von 545 kWh im Jahr 2020. Diese Entwicklung ist besorgniserregend und zeigt, dass Mauritius in seinen Bemühungen, mehr kohlenstoffarmen Strom zu erzeugen, nicht nur stagnierte, sondern sogar rückläufig war, was eine ernstzunehmende Herausforderung darstellt.
Vorschläge
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung in Mauritius zu erhöhen, könnte das Land von erfolgreichen Vorbildern lernen. Länder wie Schweden und Dänemark haben eindrucksvolle Erfolge mit Windenergie erzielt, während Frankreich und die Slowakei auf Kernenergie setzen. Die Nutzung von Solarenergie zeigt in Ländern wie den Vereinigten Arabischen Emiraten bemerkenswerte Fortschritte. Mauritius könnte insbesondere von der Kombination aus Solarausbau, was auch in ähnlichen sonnenreichen Ländern wie dem Libanon erfolgreich umgesetzt wird, und der möglichen Einführung von Kernenergie, wie es in Frankreich zu beobachten ist, profitieren. Der Fokus auf diese kohlenstoffarmen Technologien würde den Weg zu einer nachhaltigeren Energiezukunft ebnen.
Geschichte
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Mauritius ist geprägt von wechselhaften Entwicklungen. In den späten 1980er Jahren und Anfang der 1990er Jahre gab es schwankende Fortschritte bei Wasserkraft und Biokraftstoffen. Dieser Zeitraum zeigte sowohl einen gewissen Aufstieg als auch Rückschläge. Im Jahr 2019 wurde erstmals Strom aus Solarenergie eingespeist, was eine positive Entwicklung darstellt. Allerdings gab es danach mehrere Rückgänge bei der Erzeugung aus Biokraftstoffen. Diese historischen Muster zeigen, dass ein stärkerer Fokus auf die konsequente und gezielte Förderung von Solar- und Kernenergie notwendig ist, um die kohlenstoffarme Stromerzeugung nachhaltig zu steigern.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.