Der aktuelle Zustand des Stromverbrauchs in Mauritius zeigt eine erhebliche Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Mehr als die Hälfte des erzeugten Stroms stammt aus fossilen Quellen, wobei Kohle etwa 37% beiträgt. Im Gegensatz dazu machen kohlenstoffarme Stromquellen fast ein Fünftel der gesamten Stromerzeugung aus. Biokraftstoffe tragen dabei etwa 11% bei, Solarenergie fast 5% und Wasserkraft knapp 4%. Dieser Mix zeigt einen erheblichen Spielraum für eine weitere Dekarbonisierung, da der Großteil der Stromerzeugung noch immer auf umweltschädlichen und klimaschädlichen fossilen Brennstoffen basiert.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromquellen zu erhöhen, könnte Mauritius von erfolgreichen Ländern lernen, die bereits bedeutende Fortschritte in der Nutzung sauberer Energiequellen gemacht haben. Länder wie Dänemark und Uruguay haben durch die verstärkte Nutzung von Windenergie beachtliche Erfolge erzielt, wobei Dänemark mehr als 60% seines Stroms aus Windenergie gewinnt und Uruguay mehr als ein Drittel. Mauritius könnte ähnliche Strategien verfolgen, um die Wind- und Solarkapazität zu erhöhen, besonders wenn man die geographischen Gegebenheiten und die vorhandenen natürlichen Ressourcen des Landes berücksichtigt. Auch die Beachtung der erfolgreichen Umsetzung von Kernenergie in kleineren Ländern wie der Slowakei und Bulgarien könnte sinnvoll sein, da diese Länder durch die Nutzung von Kernenergie große Fortschritte bei der Reduzierung ihrer CO2-Emissionen gemacht haben.
Ein Blick auf die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Mauritius zeigt verschiedene Entwicklungen über die Jahre. In den 1980er Jahren stieg und fiel die Stromerzeugung aus Wasserkraft leicht, ohne signifikante Änderungen. Ab den 1990er Jahren begann die Nutzung von Biokraftstoffen mit einem moderaten Anstieg im Jahr 1990. Ein leichtes Wachstum setzte sich bis ins Jahr 2010 fort, bei dem Biokraftstoffe einen weiteren Zuwachs verzeichneten. Der erste bedeutende Zuwachs an Solarenergie wurde im Jahr 2019 registriert. Die historischen Daten zeigen, dass Mauritius in kleinen Schritten Fortschritte gemacht hat, jedoch dringend eine verstärkte und kontinuierliche Investition in kohlenstoffarme Technologien vonnöten ist, um den Übergang zu nachhaltiger, grüner Energie zu beschleunigen.