Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Nigeria zeigt eine Herausforderung im Bereich der nachhaltigen Energieerzeugung. Die Gesamtstromerzeugung beläuft sich auf rund 40 TWh, wobei mehr als drei Viertel davon aus fossilen Brennstoffen wie Gas stammen. Die kohlenstoffarme Energieerzeugung, die fast ausschließlich aus Wasserkraft besteht, trägt nur knapp ein Viertel bei. Da Nigeria mit einer Stromerzeugung von lediglich 176 kWh pro Person deutlich unter dem globalen Durchschnitt von 3813 kWh pro Person liegt, könnten negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung und Lebensqualität entstehen. Die begrenzte Verfügbarkeit von Strom bremst Innovationen und die Digitalisierung, während fossile Brennstoffe weiterhin zur Luftverschmutzung und Klimawandel beitragen.
Wächst der Strom in Nigeria?
Der Trend des Stromverbrauchs in Nigeria ist besorgniserregend. Im Jahr 2024 erreichte der Stromverbrauch pro Kopf 176 kWh, was einen Rückgang von 11 kWh im Vergleich zum Höchststand von 187 kWh im Jahr 2016 darstellt. Noch kritischer ist die Entwicklung im Bereich der kohlenstoffarmen Energieerzeugung, die von einem Rekordwert von 62 kWh pro Kopf im Jahr 2002 auf nunmehr 41 kWh gesunken ist. Diese stagnierenden oder sogar rückläufigen Zahlen zeigen das ungenutzte Potenzial im Energiebereich. Der Mangel an Fortschritt könnte die Bemühungen um eine nachhaltige Entwicklung behindern und die Abhängigkeit von umweltschädlichen fossilen Brennstoffen vergrößern.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Nigeria voranzutreiben, könnte das Land von der Erfahrung anderer Nationen lernen. Vor allem China und Indien haben bedeutende Fortschritte im Ausbau der Solar- und Windenergie gemacht, mit 834 TWh bzw. 134 TWh. Diese Technologien sind besonders wertvoll für Nigeria aufgrund der reichlich vorhandenen Sonneneinstrahlung und Windpotentiale. Darüber hinaus zeigt die Leistungsfähigkeit von Kernenergie in Ländern wie Frankreich und Südkorea beeindruckende Ergebnisse. Durch die Förderung von Solar- und Kernenergie könnte Nigeria seine Stromversorgung stabilisieren und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck verkleinern.
Geschichte
In der Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Nigeria dominiert die Wasserkraft, doch die Entwicklungen waren nicht linear. In den 1980er Jahren gab es ein stetiges, aber langsames Wachstum mit gelegentlichen Rückgängen. Markante Zunahmen fanden in den frühen 2000er Jahren statt, insbesondere 2002, doch scheinen diese Gewinne oft durch darauffolgende negative Entwicklungen revidiert worden zu sein. Seitdem schwankt die Wasserkraftproduktion, was darauf hindeutet, dass stabile und innovative Energiepolitik notwendig ist, um nachhaltige Vorteile zu erzielen. Die Energiewende erfordert entschlossenere Maßnahmen, um die Potenziale von Wind-, Solar- und Kernenergie freizusetzen und Nigeria in eine energieeffiziente Zukunft zu führen.