Im Jahr 2023 wurde der Strombedarf in Nigeria fast ausschließlich durch fossile Brennstoffe und Gas gedeckt, mit insgesamt rund 51 TWh. Die Kohlenstoffarme Energie (hauptsächlich Wasserkraft) trug nur etwa 8 TWh bei, was weniger als ein Fünftel des gesamten Verbrauchs ausmacht. Im Vergleich dazu beträgt der globale Durchschnitt der Stromerzeugung etwa 410 Watt pro Person. Bei den niedrigeren Stromerzeugungsraten in Nigeria könnten sich verschiedene Auswirkungen zeigen, einschließlich der begrenzten Industrieentwicklung, der geringeren Lebensqualität und der geringeren Möglichkeit, kohlenstoffarme Technologien zu nutzen.
Nigeria könnte seine Produktion von kohlenstoffarmer Energie erhöhen, indem es von Ländern mit erfolgreicheren Programmen lernt. Ähnlich wie Brasilien, das fast 100 TWh aus Windenergie erzeugt, könnte Nigeria das Potential der Windenergie ausschöpfen. Alternativ könnte das Land in den Ausbau der Solarenergie investieren, ähnlich wie Indien, das über 120 TWh aus dieser Quelle erzeugt. Ein Ausbau der Kernenergie, wie sie in den USA und China erfolgreich umgesetzt wird, könnte auch eine Option sein.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Nigeria ist durch eine unbeständige Entwicklung der Wasserkraft gekennzeichnet. In den 1980er Jahren gab es eine leichte Zunahme der Wasserkraft, die jedoch in den 1990er und 2000er Jahren von einem Auf und Ab abgelöst wurde. In der letzten Dekade des 21. Jahrhunderts gab es erneut eine Zunahme der Wasserkraftproduktion, aber das Wachstum war moderat und von beunruhigenden Rückgängen unterbrochen. Der fortgesetzte Mangel an substantiellen Fortschritten zeigt, dass eine Diversifizierung der kohlenstoffarmen Energieträger und ein stärkerer Schwerpunkt auf Wind-, Solar- und Kernenergie der Schlüssel sein könnten, um die Energieprobleme Nigerias zu lösen.