Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Eswatini im Jahr 2023 zeichnet sich durch eine starke Abhängigkeit von Netto-Importen aus, die mehr als die Hälfte der gesamten Stromversorgung ausmachen, nämlich 62,42%. Die kohlenstoffarmen Energiequellen, die einem sauberen Energiemix entsprechen, tragen mit 36,24% bei. Innerhalb dieses Anteils dominiert die Wasserkraft mit etwas mehr als 20%, gefolgt von Biokraftstoffen mit rund 14%. Solarenergie trägt mit etwa 2% bei. Die Nutzung von fossilen Brennstoffen, konkret Kohle, ist nahezu vernachlässigbar und liegt bei nur 1,34%. Diese Verteilung zeigt, dass Eswatini einen bedeutenden Beitrag zu seiner Stromerzeugung aus sauberen Quellen bezieht, jedoch weiterhin auf externe Versorgung angewiesen ist.
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Wächst der Strom in Eswatini?
In Bezug auf das Wachstum des Stromverbrauchs zeigt die Situation in Eswatini einen negativen Trend. Der aktuelle Pro-Kopf-Verbrauch liegt bei 1211 kWh, was einen Rückgang von 346 kWh im Vergleich zum Rekordjahr 2018 darstellt. Auch im Bereich der kohlenstoffarmen Stromerzeugung ist ein leichter Rückgang zu verzeichnen, mit einer Reduktion auf 439 kWh pro Person, verglichen mit dem früheren Höchststand von 442 kWh im Jahr 2013. Angesichts des stagnierenden oder rückläufigen Trends in der Stromerzeugung und dem Verbrauch ist es von entscheidender Bedeutung, Schritte zu unternehmen, um den Wachstumspfad zu erneuern und die Kapazität der sauberen Energiequellen zu erhöhen.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Eswatini zu steigern, sollte das Land auf den Ausbau von Solar- und möglicherweise auch Kernenergie setzen. Regionen wie Libanon und Nevada haben gezeigt, dass Solarenergie mehr als 30% der Stromerzeugung ausmachen kann, und dies könnte auch für Eswatini ein Vorbild sein. Hinsichtlich Kernenergie bieten Länder wie Frankreich, die über 69% ihrer Stromerzeugung aus Kernkraftwerken beziehen, einen Einblick in das Potenzial dieser Energieform. Eine Kombination dieser Ansätze könnte helfen, die Abhängigkeit von Stromimporten zu verringern und die Versorgung nachhaltiger zu gestalten.
Geschichte
Betrachtet man die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Eswatini, so zeigt sich, dass in den frühen 1990er Jahren die Wasserkraft konstant blieb. Ab dem Jahr 2000 gab es durch die Einführung von Biokraftstoffen einen leichten Anstieg, gefolgt von einigen Schwankungen in der Wasserkrafterzeugung über die folgenden Jahrzehnte. In den 2000er Jahren war ein leichter Rückgang bei der Biokraftstoffnutzung zu verzeichnen, während die Sonnenenergie erst 2021 zur Erzeugung hinzukam. Diese Historie zeigt, dass ein behutsamer und überlegter Ausbau in der Vergangenheit stattfand, jedoch nunmehr eine stärkere und gezieltere Wachstumsstrategie notwendig ist, um künftige Energiebedarfe umweltfreundlicher zu decken.