In Eswatini stammt mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs im Jahr 2022 aus Netto-Importen, wobei dies 61% des gesamten Stroms ausmacht. Kohlenstoffarmer Strom spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle und trägt fast ein Drittel zur Stromproduktion bei, nämlich 36%. Dieser Anteil setzt sich hauptsächlich aus Wasserkraft (ca. 20%) und Biokraftstoffen (ca. 16%) zusammen. In starkem Kontrast dazu steht der Anteil der fossilen Brennstoffe, der mit knapp 3% nur einen kleinen Teil des Strommixes ausmacht, und dieser Anteil wird vollständig aus Kohle gedeckt. Dies unterstreicht die wichtige Rolle von Importen und kohlenstoffarmem Strom in Eswatinis Elektrizitätslandschaft und die relativ geringe Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.
Eswatini kann seine Stromproduktion aus kohlenstoffarmen Quellen erheblich steigern, indem es sich an erfolgreichen Ländern orientiert, die bemerkenswerte Fortschritte in der Nutzung bestimmter Stromquellen gemacht haben. Dänemark und Uruguay haben beispielsweise bemerkenswert hohe Anteile an Strom aus Windkraft mit 61% bzw. 36% erreicht. Auch für Eswatini könnte der Ausbau der Wind- und Solarenergie eine strategische Option sein, insbesondere angesichts seiner klimatischen Bedingungen. Ebenso könnte die Einführung von Kernenergie, wie sie in vielen europäischen Ländern eine signifikante Rolle spielt - etwa in Frankreich und der Slowakei mit um die 60% - auch für Eswatini eine Überlegung wert sein, um eine saubere und stetige Stromquelle zu gewährleisten und die Abhängigkeit von Importen zu reduzieren.
Ein Blick in die Vergangenheit von Eswatinis kohlenstoffarmer Stromproduktion zeigt eine wechselhafte Entwicklung, insbesondere in den letzten zwei Jahrzehnten. Anfang der 2000er Jahre stieg die Stromproduktion durch Biokraftstoffe leicht an, ebenso nahm die Stromerzeugung durch Wasserkraft gelegentlich zu, etwa in den Jahren 2005 und 2013. Zwischenzeitlich gab es jedoch auch Rückgänge, insbesondere in den Jahren 2003 und 2011 bei der Wasserkraft und Biokraftstoffen. Dies deutet auf ein gewisses Maß an Schwankungen in der Stromproduktion aus diesen Quellen hin. Solche Dynamiken belegen den Bedarf, die Nutzung von stabileren kohlenstoffarmen Energiequellen wie Wind-, Solar- und möglicherweise Kernenergie in Betracht zu ziehen, um eine zuverlässige und saubere Stromversorgung zu gewährleisten.