Der derzeitige Stand des Stromverbrauchs im Südsudan ist äußerst niedrig. Im Vergleich zum globalen Durchschnitt von 3606 Watt pro Person liegt der Südsudan weit darunter, mit insgesamt nahezu keinem Stromverbrauch pro Kopf. Fast der gesamte Strom wird aus fossilen Energiequellen bezogen, während kohlenstoffarme Energiequellen wie Wind- und Solarenergie praktisch nicht genutzt werden. Diese niedrige Stromerzeugung beeinflusst das tägliche Leben erheblich, da gesicherte Energie nicht nur zur Grundversorgung, sondern auch zur Förderung von Wirtschaftswachstum und Infrastrukturentwicklung unerlässlich ist. Der Mangel an sauberem Strom trägt außerdem zur Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen bei, was wiederum Umweltverschmutzung und die negativen Auswirkungen des Klimawandels verstärkt.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung im Südsudan zu erhöhen, könnten Lehren aus den Erfahrungen erfolgreicher Länder gezogen werden. China hat beispielsweise durch die Nutzung von Wind- und Solarenergie erhebliche Fortschritte gemacht und könnte als Modell dienen, insbesondere im Bereich der Solarenergie, die für das sonnenreiche Südsudan große Potenziale birgt. Ein weiteres Beispiel ist Brasilien, das erfolgreich Windenergie entwickelt hat und aufgrund ähnlicher wirtschaftlicher Bedingungen und geografischer Gegebenheiten als Vorbild dienen könnte. Südliche Länder mit vergleichbaren klimatischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben gezeigt, dass der Ausbau von Wind- und Solarenergie nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich vorteilhaft sein kann.
Hinsichtlich der Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung im Südsudan zeigt die Datenlage einen Mangel an Fortschritt. In den letzten Jahren, von 2013 bis 2022, blieb die Stromerzeugung aus Solarenergie konstant bei Null, was auf ein Fehlen von Investitionen und Entwicklungsplänen in diesem Bereich hinweist. Diese stagnierende Entwicklung zeigt die Notwendigkeit einer strategischen Neuausrichtung hin zu nachhaltiger Energiepolitik und einem verstärkten Fokus auf den Ausbau kohlenstoffarmer Energiequellen. Würde der Südsudan in den nächsten Jahren in den Aufbau von Infrastrukturen für Wind- und Solarenergie investieren, könnte das Land nicht nur seine Energieversorgung verbessern, sondern auch zur weltweiten Reduzierung der CO2-Emissionen beitragen.