Im Jahr 2022 stammte ein großer Teil des Stromverbrauchs in Namibia aus Netto-Importen, die mehr als die Hälfte des gesamten Stroms ausmachten, genau genommen rund 64%. Der Anteil des kohlenstoffarmen Stroms betrug etwa 34%, wobei die Wasserkraft mit ungefähr 21% und Solarenergie mit etwa 13% die wichtigsten Quellen waren. Der Anteil der fossilen Brennstoffe war mit nur etwa 1% fast vernachlässigbar, und diese Energie wurde ausschließlich aus Kohle erzeugt. Diese Daten zeigen, dass Namibia bereits erhebliche Fortschritte in Richtung einer sauberen Stromerzeugung gemacht hat, indem es stark auf kohlenstoffarme Quellen setzt und fast keine fossilen Brennstoffe verwendet.
Um die Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom weiter zu steigern, könnte Namibia in die Erweiterung der bestehenden Solarkapazitäten investieren, da diese Technologie bereits einen bedeutenden Teil der Stromerzeugung ausmacht. Von Ländern wie Dänemark, das 59% seines Stroms aus Windenergie gewinnt, und Uruguay mit 36% Windanteil, kann Namibia lernen. Diese Länder zeigen, wie die konsequente Nutzung von Windenergie den Anteil kohlenstoffarmer Technologien erheblich steigern kann. Obwohl Namibia geographische Unterschiede aufweist, sind die Prinzipien der Nutzung und des Ausbaus der Infrastruktur für Solar und möglicherweise Wind für Namibia relevant.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Namibia ist geprägt von Schwankungen in der Wasserkraftproduktion. In den 1990er Jahren gab es sowohl Rückgänge als auch Zuwächse, etwa im Jahr 1995 mit einem Anstieg von 0,5 TWh. In den 2000er Jahren blieb die Wasserkrafterzeugung relativ stabil mit leichten Schwankungen. Ein bemerkenswerter Anstieg fand 2020 statt, als die Wasserkrafterzeugung um 0,6 TWh zunahm. Ab 2018 begann Namibia, Solarenergie vermehrt zu nutzen, was sich in einem Zuwachs von 0,2 TWh im selben Jahr zeigt. Diese Entwicklung deutet auf eine allmähliche Diversifizierung der kohlenstoffarmen Stromquellen hin, die fortgesetzt und ausgeweitet werden sollte.