In Simbabwe stammt mehr als die Hälfte der gesamten Stromerzeugung aus kohlenstoffarmen Quellen, insgesamt etwa 55%. Der übergroße Anteil hierbei entfällt auf Wasserkraft, die mit 53% den Hauptteil der kohlenstoffarmen Stromerzeugung stellt. Fossile Brennstoffe tragen mit etwas mehr als einem Viertel oder genauer gesagt rund 26% zur Stromerzeugung bei, wobei Kohle die einzig genutzte fossile Quelle zu sein scheint. Netto-Importe von Strom machen fast 19% des Energieverbrauchs aus, während Biokraftstoffe eine eher kleine Rolle spielen und mit nur etwa 1% zu nennen sind. Diese Aufteilung von Energiequellen hebt sowohl den Beitrag der Wasserkraft als auch die Herausforderungen hervor, die durch die anhaltende Abhängigkeit von Kohle und Importen entstehen.
Die auf dieser Seite verwendeten Datenquellen umfassen EIA, Ember und IEA. Mehr über Datenquellen →
Wächst der Strom in Simbabwe?
Ein besorgniserregender Rückgang des Stromverbrauchs zeigt sich in Simbabwe, ein Trend, der auf eine stagnierende oder gar rückläufige Entwicklung hinweist. Der Pro-Kopf-Stromverbrauch im Jahr 2023 liegt bei 625 kWh, was einen bedeutsamen Rückgang im Vergleich zu einem Hoch von 1102 kWh pro Person im Jahr 1987 darstellt. Ähnlich verhält es sich mit der kohlenstoffarmen Stromerzeugung: Der aktuelle Wert von 343 kWh pro Person ist deutlich geringer als die 568 kWh im Jahr 1980. Diese Rückgänge deuten darauf hin, dass Simbabwe sowohl insgesamt als auch im Bereich der kohlenstoffarmen Erzeugung erhebliches Wachstumspotenzial aufweist, das dringend genutzt werden sollte, um den zukünftigen Bedarf und die Vorteile der nachhaltigen Energieentwicklung zu decken.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Simbabwe zu steigern, könnte das Land von erfolgreichen Regionen lernen, die stark auf Solarenergie und Kernkraft setzen. Beispielsweise hat Libanon einen solaren Anteil von 31%, während Nevadas Solarenergieerzeugung auch bei 30% liegt. Ebenfalls erfolgreich sind Länder wie Frankreich und die Slowakei, die ihren Strombedarf mit einem Anteil von über 65% durch Kernkraft decken. Durch den Ausbau von Solaranlagen und den Bau neuer Kernkraftwerke könnte Simbabwe die Energieerzeugung diversifizieren und gleichzeitig die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren. Ein solcher Ansatz wäre nicht nur vorteilhaft für die Reduzierung von CO2-Emissionen, sondern könnte auch entscheidend zur Stabilität und Unabhängigkeit der Stromversorgung beitragen.
Geschichte
In den letzten Jahrzehnten war die Entwicklung der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Simbabwe von erheblichen Schwankungen geprägt, insbesondere durch die Veränderungen in der Wasserkraft. In den frühen 1980er Jahren sind mehrmals Rückgänge zu verzeichnen. In den späten 1980er und frühen 1990er Jahren war zunächst eine positive Dynamik zu beobachten mit Zuwächsen, die jedoch bald darauf von einem starken Rückgang überschattet wurden. In den folgenden Jahren zeigten sich konstantere Erholungen, insbesondere in den frühen 2000er Jahren und zwischen 2017 und 2021. Trotz dieser Fluktuationen bleibt die Wasserkraft ein wichtiger Bestandteil der kohlenstoffarmen Energieversorgung Simbabwes, auch wenn die Herausforderungen in der Entwicklung und Nutzung weiterer kohlenstoffarmer Quellen, wie Solar- und Kernenergie, erkannt werden sollten, um die Versorgungsschwankungen auszugleichen und die nachhaltige Energiezukunft des Landes zu sichern.