Der aktuelle Stand des Elektrizitätsverbrauchs in Kamerun zeigt, dass ein Großteil, mehr als die Hälfte, des Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen erzeugt wird. Insgesamt erzeugt Kamerun 5,32 TWh aus kohlenstoffarmen Energien, wovon der Hauptanteil mit 5,26 TWh auf Wasserkraft entfällt. Fossile Brennstoffe leisten mit 3,01 TWh ebenfalls einen Beitrag, wobei Gas mit 1,96 TWh den größten Anteil der fossilen Energien ausmacht. Wenn man den Gesamtstromverbrauch betrachtet, der bei 361 kWh pro Person liegt, fällt Kamerun im Vergleich zum globalen Durchschnitt von 3649 kWh pro Person deutlich ab. Diese niedrige Stromerzeugung könnte wirtschaftliche und soziale Herausforderungen mit sich bringen, die die Entwicklungs- und Lebensstandards des Landes beeinträchtigen könnten.
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Wächst der Strom in Kamerun?
Der Vergleich der aktuellen Stromnutzung in Kamerun gegenüber früheren Jahren zeigt einen deutlichen Rückgang. Die Stromnutzung sank von einem Höchststand von 352 kWh pro Person im Jahr 2015 auf 296 kWh im Jahr 2023. Auch die Erzeugung von kohlenstoffarmen Strom ging zurück, von einem Rekordwert von 258 kWh pro Person im Jahr 2006 auf 188 kWh im Jahr 2023. Diese Stagnation und der Rückgang in der Stromerzeugung und -nutzung sind besorgniserregend und deuten darauf hin, dass Kamerun dringend Maßnahmen ergreifen muss, um die Stromproduktion zu steigern, insbesondere saubere und kohlenstoffarme Energien.
Vorschläge
Um den Ausbau der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Kamerun zu fördern, kann das Land wichtige Lektionen von Regionen mit erfolgreicher Stromerzeugung ziehen, die auf Solar- und Kernenergie setzen. China hat mit der Erzeugung von 1117 TWh aus Solarenergie und 475 TWh aus Kernenergie beeindruckende Fortschritte gemacht. Indien ist ein weiteres Beispiel mit 157 TWh Solar- und 106 TWh Winderzeugung. Diese Länder zeigen, wie der konzentrierte Ausbau von Solar- und Kernenergie den Energiemix diversifizieren und fossile Brennstoffe reduzieren kann. Kamerun könnte mit dem Ausbau dieser Technologien in sein bestehendes Energieportfolio erheblich von der verringerung von Treibhausgasemissionen und einem höheren Elektrifizierungsgrad profitieren.
Geschichte
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Kamerun zeigt ein Auf und Ab, jedoch mit einem insgesamt positiven Trend. In den frühen 1980er Jahren, speziell ab 1981, begann ein Wachstum im Bereich Wasserkraft mit einem Anstieg von 0,4 TWh pro Jahr. Diese positiven Entwicklungen setzten sich über die Jahrzehnte fort, wenngleich es gelegentlich zu Rückgängen wie im Jahr 2002 mit einem Minus von 0,3 TWh kam. Dennoch konnte Kamerun auch in jüngerer Zeit, wie 2017, einen signifikanten Wachstumsschub von 0,7 TWh verzeichnen. Die kontinuierliche Nutzung und der Ausbau der Wasserkraft zeigen das Potenzial, das in der kohlenstoffarmen Energieerzeugung liegt und das in Kamerun weiter gefördert werden sollte, um langfristig den steigenden Energiebedarf des Landes zu decken.