Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Kamerun zeigt eine bemerkenswerte Abhängigkeit von kohlenstoffarmen Energiequellen, wobei mehr als die Hälfte des Stroms aus solchen Quellen stammt. Von insgesamt etwa 11 TWh entfallen 5,3 TWh auf kohlenstoffarme Stromerzeugung. Fast alle davon stammen aus Wasserkraft mit 5,26 TWh. Fossile Brennstoffe tragen etwa 3 TWh bei, wobei Gas allein fast 2 TWh ausmacht. Diese Zahlen verdeutlichen, dass Kamerun im Vergleich zum globalen Durchschnitt von 3813 Watt pro Person einen relativ niedrigen Stromverbrauch hat. Die Folgen eines solch niedrigen Stromerzeugungsniveaus können vielfältig sein, darunter eingeschränkte wirtschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten und eine unzureichende elektrische Versorgung für die Haushalte.
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung zu erhöhen, könnte Kamerun von erfolgreichen Ländern lernen, die in der Nutzung von Wind- und Solarenergie Vorreiter sind. Beispielsweise hat Brasilien beeindruckende 108 TWh aus Windenergie erzeugt, und Indien hat mit 134 TWh eine bemerkenswerte Menge an Solarstrom produziert. Beide Länder bieten wertvolle Erfahrungen für Kamerun, da sie ebenfalls über umfangreiche natürliche Ressourcen und ähnliche klimatische Bedingungen verfügen. Der Ausbau von Wind- und Solarkapazitäten wird entscheidend sein, und auch die Einführung von Kernenergie könnte langfristig in Erwägung gezogen werden, um eine zuverlässige und kohlenstoffarme Stromversorgung zu gewährleisten.
Der Blick in die Vergangenheit offenbart, dass die kohlenstoffarme Stromproduktion in Kamerun vor allem durch Wasserkraft geprägt wurde. In den frühen 1980er Jahren verzeichnete Wasserkraft eine stetige Zunahme mit einem Anstieg von 0,4 TWh im Jahr 1981 und weiteren Zuwächsen in den Folgejahren. Bemerkenswert sind die Schwankungen in den 2000er Jahren, darunter ein Rückgang von 0,3 TWh im Jahr 2002, gefolgt von einem Anstieg von 0,4 TWh im Jahr 2004. Im Jahr 2006 kam auch Biokraftstoff kurzzeitig ins Spiel, bevor er im Folgejahr wieder zurückging. Seit 2017 hat die Wasserkraft einen bedeutenden Beitrag mit einer Steigerung von 0,7 TWh geleistet. Diese Entwicklungen verdeutlichen die zentrale Rolle, die Wasserkraft in Kameruns Strommix spielt und die Gelegenheit, diesen Sektor weiter zu optimieren und gleichzeitig den Fußabdruck von fossilen Brennstoffen zu minimieren.