Im Jahr 2022 war der Stromverbrauch in Tschad äußerst gering, insbesondere im Vergleich zum globalen Durchschnitt von 3606 Watt pro Person. Tatsächlich ist die Elektrizitätsproduktion im Tschad fast nicht vorhanden, mit nahezu keinem Anteil an kohlenstoffarmen Energiequellen und einem direkten Einsatz fossiler Brennstoffe, die jedoch auch nur einen kleinen Teil zur Stromversorgung beisteuern. Die Abhängigkeit von fossilem Strom ist problematisch, da fossile Brennstoffe, abgesehen von ihrer geringen Verfügbarkeit im Land selbst, auch zu Umweltverschmutzung und dem Klimawandel beitragen. Die unglaublich niedrige Stromproduktion wirkt sich negativ auf die Entwicklungsmöglichkeiten des Landes aus, da ein Mangel an zuverlässigem Strom Wirtschaftswachstum, Bildung und Gesundheitsversorgung behindern kann.
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung zu erhöhen, könnte Tschad von der Erfahrung anderer Länder lernen, die stark in Wind, Solar und Kernenergie investieren. Vor allem Länder wie Indien, das einen signifikanten Anteil an Wind- und Solarenergie erzeugt, zeigen, dass auch Staaten in ähnlichen Entwicklungsstadien erfolgreich saubere Energiequellen erschließen können. Investitionen in Solar- und Windenergie könnten besonders vorteilhaft sein, da Tschad ein geeignetes Klima für diese Technologien aufweist. Außerdem wäre die Prüfung des Potenzials für den Einsatz von kleineren modularen Reaktoren eine Möglichkeit, die notwendige Energieinfrastruktur nachhaltig zu erweitern.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Tschad ist von fehlender Entwicklung geprägt. Seit dem Jahr 2012 gab es keine Veränderung im Anteil der Stromerzeugung aus Biokraftstoffen oder Windenergie. Dies deutet auf eine stagnierende Energiepolitik hin, die bislang keine Fortschritte im Bereich der kohlenstoffarmen Energien gemacht hat. Angesichts der globalen Notwendigkeit, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren, bleibt die Notwendigkeit einer strukturellen Umbildung des Energiesektors in Tschad von großer Bedeutung. Der Übergang zu einer nachhaltigen Stromversorgung steht im Einklang mit den langfristigen Zielen, sowohl die wirtschaftliche als auch die ökologische Perspektive des Landes zu verbessern.