Derzeit kommt der Großteil des Stroms in Kap Verde aus fossilen Brennstoffen, die fast drei Viertel, nämlich 72%, des gesamten Stromverbrauchs ausmachen. Der Rest des Stroms wird aus kohlenstoffarmen Quellen gewonnen, wobei Wind- und Solarenergie mit jeweils 14% der Stromerzeugung hervorgehoben werden. Somit stammt mehr als ein Viertel der Elektrizität in Kap Verde aus sauberen Energiequellen. Dies stellt einen ersten wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Energiewirtschaft dar, dennoch ist weiterhin eine erhebliche Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen vorhanden, die durch negative Auswirkungen auf das Klima und die Luftqualität besorgniserregend bleibt.
Um den Anteil von kohlenstoffarmem Strom zu erhöhen, könnte Kap Verde seine bereits bestehenden Wind- und Solarenergieanlagen ausbauen, da diese Technologien schon einen bedeutenden Anteil der Elektrizität bereitstellen. Ein Blick auf andere Länder zeigt, dass der Ausbau der Windenergie eine vielversprechende Option darstellt. Dänemark, beispielsweise, deckt mehr als die Hälfte seines Stromverbrauchs durch Windenergie. Auch Uruguay kann mit Windenergie fast ein Drittel seiner Elektrizität erzeugen. Diese Länder können als Vorbild dienen, indem Kap Verde von deren Forschung, Wissen und etablierten Technologien lernt und diese praktische Expertenkenntnisse für den eigenen Ausbau nutzt.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Kap Verde zeigt, dass es lange Zeit kaum Fortschritte gab. Seit dem Jahr 2000 blieb die Stromerzeugung durch Windenergie konstant bei null, bis zur jüngsten geringen Zunahme der Solarenergie um 0,1 TWh im Jahr 2022. In den letzten Jahrzehnten gab es offensichtlich nur langsame Entwicklungen hin zu kohlenstoffarmen Energien. Doch durch die aktuellen Pläne und die Möglichkeiten der modernen Technologien besteht die Chance, diesen Weg entscheidend zu beschleunigen und die klimaschädlichen fossilen Brennstoffe zunehmend zu ersetzen.