Der aktuelle Zustand des Stromverbrauchs in Mali zeigt, dass fossile Brennstoffe dominieren. Im Jahr 2022 produzierte Mali insgesamt etwa 3,8 TWh Strom, wovon mehr als die Hälfte, nämlich 2,26 TWh, aus fossilen Brennstoffen stammte. Kohlenstoffarmer Strom, der aus 1,49 TWh generiert wurde, bestand fast ausschließlich aus Wasserkraft mit 1,4 TWh. Im Vergleich zum globalen Durchschnitt von 3606 Watt pro Person liegt die Stromerzeugung pro Kopf in Mali deutlich darunter, was möglicherweise zu eingeschränktem Zugang zu Elektrizität, Beeinträchtigungen der wirtschaftlichen Entwicklung und geringeren Möglichkeiten im Bildungs- und Gesundheitssektor führt.
Um den Anteil an kohlenstoffarmem Strom in Mali zu erhöhen, könnte das Land von den Erfolgen anderer Länder lernen, die verschiedene Formen von sauberem Strom erfolgreich integriert haben. Der Einsatz von Wind- und Solarenergie könnte vielversprechend sein. Länder wie Indien, mit nennenswerten 125 TWh aus Solarenergie und 92 TWh aus Wind, und Brasilien mit 97 TWh aus Windenergie, haben bewiesen, dass der Fokus auf diese Technologien auch in Ländern mit ähnlichen klimatischen und wirtschaftlichen Bedingungen wirksam ist. Ebenso ist eine zukünftig mögliche Entwicklung von Kernenergie eine sinnvolle Option, um langfristig eine stabile und nachhaltige Energieversorgung zu gewährleisten.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Mali zeigt eine kontinuierliche, jedoch gemischte Entwicklung. In den frühen 2000er Jahren dominiert die Wasserkraft mit einem sporadischen Wachstum, insbesondere in den Jahren 2005, 2008 und 2010, wobei 2010 eine Zunahme um 0,4 TWh verzeichnet wurde. Gelegentlich wurden kleine Rückgänge beobachtet, wie 2013 und 2015. Die letzten Jahre zeigten jedoch Zeichen einer Erholung, insbesondere im Jahr 2022 mit einem Anstieg von 0,4 TWh in der Wasserkrafterzeugung. Diese Entwicklung unterstreicht die Notwendigkeit für Mali, in eine diversifizierte, kohlenstoffarme Energiezukunft mit einer stärkeren Einbeziehung von Solar- und eventuell Kernenergie zu investieren, um seine Energieversorgung zu stabilisieren und nachhaltige Entwicklung zu fördern.