Im Jahr 2023 ist der Großteil des in Senegal verbrauchten Stroms auf fossile Brennstoffe zurückzuführen, wobei diese fast drei Viertel des gesamten Stromverbrauchs ausmachen. Im Gegensatz dazu stammt nur etwas mehr als ein Fünftel des Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen, darunter Wind- und Solarenergie, die zusammen etwa 15% ausmachen. Ein kleinerer Anteil von fast 6% des Stroms wird über Netto-Importe gedeckt. Beim Einsatz fossiler Brennstoffe ist Kohle mit etwa 5% vertreten. Wasserkraft und Biokraftstoffe tragen mit rund 3.6% beziehungsweise 1.3% relativ wenig zum kohlenstoffarmen Strommix bei.
Wächst der Strom in Senegal?
Der Stromverbrauch in Senegal zeigt einen positiven Wachstumstrend, da der Pro-Kopf-Verbrauch von 453 kWh im Jahr 2022 auf 472 kWh im Jahr 2023 gestiegen ist. Dies deutet auf eine steigende Nachfrage nach Strom hin, was eine gute Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung darstellt. Allerdings ist der Anteil des kohlenstoffarmen Stroms leicht gesunken, von 99 kWh pro Person im Jahr 2022 auf 97 kWh im Jahr 2023. Dieser geringfügige Rückgang in der kohlenstoffarmen Stromerzeugung ist besorgniserregend, da es für Senegal entscheidend ist, saubere Energie auszubauen, um den steigenden Energiebedarf auf nachhaltige Weise zu decken.
Vorschläge
Um den kohlenstoffarmen Stromanteil zu erhöhen, könnte Senegal von Regionen lernen, die einen erfolgreichen Ausbau von Solar- und Kernenergie erlebt haben. Beispielsweise hat Griechenland bemerkenswerte Fortschritte mit einem Anteil von 25% Solarenergie gemacht, während Libanon sogar 31% erreicht. Beide könnten als Vorbilder dienen, da sie eine ähnliche Sonneneinstrahlung nutzen. Gleichzeitig könnte Senegal auf den Erfolg diverser Länder im Bereich der Kernenergie schauen, darunter Slowakei mit einem Anteil von 64% und Frankreich mit 69%, um Strategien für den Ausbau der Kernenergie zu entwickeln, die eine stabile und kohlenstoffarme Stromversorgung sichern kann.
Geschichte
Senegals Geschichte im Bereich kohlenstoffarmer Energie ist von langsamen Veränderungen geprägt, insbesondere im Bereich der Wasserkraft. In den frühen 2000er Jahren gab es nur minimale Zuwächse bei der Wasserkraft, während ab 2017 ein allmählicher Aufstieg sowohl in der Solar- als auch der Windenergie zu verzeichnen ist. Von 2017 bis 2022 hat der Ausbau von Solarenergie leichte, aber konsistente Fortschritte gezeigt. Besonders auffällig ist der Anstieg der Windenergie seit 2020, die bis 2022 auf insgesamt 0.7 TWh gewachsen ist. Diese Entwicklung zeigt das Potential für zukünftiges Wachstum, das jedoch beschleunigt werden muss, um den wachsenden Strombedürfnissen und den Klimaanforderungen gerecht zu werden.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.