Im Jahr 2022 lag der Gesamtstromverbrauch in Côte d'Ivoire bei rund 11 TWh. Mehr als die Hälfte davon, etwa 7,7 TWh, wurde aus fossilen Brennstoffen, insbesondere Gas, gewonnen, während kohlenstoffarmer Strom etwa 3,5 TWh ausmachte, wobei fast der gesamte kohlenstoffarme Beitrag aus Wasserkraft stammte. Im Vergleich zum globalen Durchschnitt von 432 Watt pro Person liegt der Stromverbrauch in Côte d'Ivoire deutlich niedriger. Dieser niedrige Stromverbrauch kann negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung und die allgemeine Lebensqualität haben, da eine stabile und ausreichende Stromversorgung essentiell für moderne Dienstleistungen und Industrien ist.
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Côte d'Ivoire zu erhöhen, könnte das Land von den Erfolgen anderer Länder lernen. Ähnliche Länder wie Brasilien haben große Fortschritte bei der Nutzung von Windenergie gemacht, die dort 96 TWh ausmacht. Indien und Vietnam haben ebenfalls beeindruckende Ergebnisse mit Solarenergie erzielt, mit 113 TWh bzw. 25 TWh. Auch der Ausbau von Kernenergie könnte in Betracht gezogen werden, wie Beispiele aus Südafrika (12 TWh aus Kernenergie) und der Ukraine (62 TWh aus Kernenergie) zeigen. Der Ausbau von Wind- und Solarenergie würde nicht nur zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen beitragen, sondern auch die Energiesicherheit und Nachhaltigkeit verbessern.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Côte d'Ivoire zeigt vor allem Schwankungen in der Wasserkraftnutzung. In den frühen 1980er Jahren war ein leichter Rückgang zu verzeichnen, insbesondere 1983 und 1984 mit jeweils -0.6 TWh und -0.7 TWh. In den späten 1990er Jahren gab es eine Mischung aus Rückgängen und Anstiegen, wie z.B. 1995 (+0,6 TWh) und 1998 (-0.5 TWh). Die letzten Jahrzehnte des 21. Jahrhunderts zeigten ebenfalls Schwankungen, doch bemerkenswerte Steigerungen wurden 2018 (+0,9 TWh) und 2022 (+0,7 TWh) erzielt, was auf verstärkte Anstrengungen zur Stabilisierung und Erhöhung der kohlenstoffarmen Stromproduktion hindeutet. Kritisch anzumerken ist, dass keine signifikanten Investitionen in andere kohlenstoffarme Technologien wie Kernenergie oder Solarenergie getätigt wurden.