Sambia erzielt bereits beeindruckende Fortschritte bei der Umstellung auf kohlenstoffarme Stromerzeugung, indem es mehr als 89% seines Stroms aus sauberen Energiequellen bezieht. Diese beachtliche Leistung wird hauptsächlich durch Wasserkraft erreicht, die fast den gesamten kohlenstoffarmen Anteil ausmacht. Mit einem deutlich geringeren Anteil von 11% spielen fossile Brennstoffe, insbesondere Kohle, eine untergeordnete Rolle bei der Stromerzeugung. Sambia ist zudem ein bedeutender Stromexporteur, was dazu beiträgt, die Emissionen in benachbarten Regionen zu reduzieren. Eine zukunftsorientierte Herausforderung besteht darin, andere Sektoren wie Verkehr, Heizung und Industrie zu elektrifizieren, was einen enormen Anstieg des Strombedarfs mit sich bringen wird.
Wächst der Strom in Sambia?
Die aktuelle Stromnachfrage in Sambia entwickelt sich weniger dynamisch, als man wünschen würde, was durchaus besorgniserregend ist. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 939 kWh im Jahr 2023 liegt der Stromverbrauch deutlich unter dem hohen Stand von 1638 kWh aus dem Jahr 1981. Diese rückläufige Tendenz gilt auch für die kohlenstoffarme Energie. Der aktuelle Wert von 836 kWh pro Person ist deutlich geringer als die 1621 kWh pro Person im Rekordjahr 1981. Diese Entwicklung zeigt, dass trotz der hohen Kohlenstoffarm-Anteile im Land insgesamt weniger Strom verbraucht wird, was zu einer verminderten Kapazität führen könnte, um zukünftige Elektrifizierungsziele zu erreichen.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Sambia zu steigern, wäre es sinnvoll, in den Ausbau der Solarenergie zu investieren und die Option der Kernenergie ernsthaft in Betracht zu ziehen. Beide Energiequellen bieten beträchtliche Vorteile in Bezug auf Nachhaltigkeit und können die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen weiter reduzieren. Solaranlagen lassen sich relativ schnell installieren und bieten eine saubere Energiequelle, die mit Sambias Klima gut harmoniert. Die Einführung oder der Ausbau der Kernenergie könnte eine konstante und erhebliche Stromerzeugung gewährleisten, was insbesondere für die Industrialisierung und Elektrifizierung in Sambia von großer Bedeutung sein kann.
Geschichte
Ein Blick in die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Sambia zeigt einige Höhen und Tiefen. In den späten 1980er Jahren gab es Rückgänge in der Wasserkrafterzeugung, insbesondere in den Jahren 1987 und 1989. In den frühen 1990er Jahren stabilisierte sich die Erzeugung, wobei in den Jahren 1990 und 1991 ein Anstieg zu verzeichnen war. In den letzten Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts stieg die Wasserkrafterzeugung kontinuierlich an, unterbrochen von gelegentlichen Rückgängen wie 2015 und 2016. Besonders bemerkenswert sind die starken Zuwächse in den Jahren 2021 und 2022, die einen klaren Aufschwung signalisieren und hoffentlich eine solide Grundlage für zukünftige kohlenstoffarme Wachstumsmöglichkeiten bilden.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.